2G in Hamburg: Hotels, Kultur und Freizeit nur mit Impfung

| Politik Politik

Wer in Hamburg nicht gegen Corona geimpft ist, muss sich ab Montag warm anziehen. Um Mitternacht tritt eine neue Verordnung in Kraft, mit der die sogenannte 2G-Regel für Veranstaltungen in Innenräumen vorgeschrieben wird. Für ungeimpfte Erwachsene kommt das einer Art Lockdown gleich: Sie können noch einkaufen, spazieren gehen und kleinere Sportveranstaltungen (bis 250 Teilnehmer) im Freien besuchen. Die meisten anderen Freizeitaktivitäten sind ihnen aber verwehrt.

Nur wer geimpft oder genesen ist, darf in Hotels übernachten, an einer Stadt- oder Hafenrundfahrt teilnehmen. Auch die Besuche von Konzerten, Theatervorstellungen, Kinos, Museen sind nur nach der 2G-Regel möglich. Der Tierpark Hagenbeck kann ebenfalls nur mit Impfung oder nach Genesung besucht werden. Unter die neue Vorschrift fallen auch Volksfeste, Bildungsangebote, die der Freizeitgestaltung zugeordnet werden, sowie Spielhallen und Wettbüros. Ausnahmen gibt es weiterhin für Kinder und Jugendliche. Knapp drei Viertel der Hamburger sind vollständig geimpft.

Bereits vor einer Woche waren die 2G-Regeln in der Hansestadt verschärft worden. Seitdem haben nur noch Geimpfte und Genesene Zugang zu bestimmten Bereichen wie Gastronomie, Bars und Clubs. Gleiches gilt für Sport in geschlossenen Räumen, für Freizeitchöre und Orchester sowie für körpernahe Dienstleistungen - sofern es sich nicht um Friseure, Fußpflege und medizinische Behandlungen dreht. Dort sind weiterhin Besuche unter 3G-Bedingungen möglich. Beim 3G-Modell dürfen auch Ungeimpfte eingelassen werden, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen.

Schwierig wird es für Menschen ohne vollständige Impfung auch, wenn sie einen Advents- oder Weihnachtsgottesdienst besuchen wollen. Sowohl die Nordkirche als auch das Erzbistum haben den Gemeinden empfohlen, möglichst das 2G-Modell anzuwenden. Es soll aber auch katholische Gottesdienste geben, für die ein negativer Test ausreicht. Die evangelische Kirche will einige Gottesdienste auch ganz ohne Zugangsbeschränkung anbieten.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte die flächendeckende Ausweitung der 2G-Regel auch mit dem damit verbundenen Impfanreiz begründet. «3G ist mit dem falschen Signal verbunden, dass man sich impfen lassen kann, aber ein Test geht auch», sagte der Bürgermeister. Er sei sicher, dass das 2G-Modell eine positive Wirkung auf die Impfbereitschaft haben werde. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt plant eine Image-Kampagne. Die ermäßigte Mehrwertsteuer für die Hotellerie und die Steuerfreiheit von Sonn-, Feiertag- und Nachtzuschlägen soll gerettet werden. Beides sehen die Lobbyisten in Gefahr. Ich halte diese Kampagne für brandgefährlich. Ein Kommentar von Marc Schnerr.

Zur Europawahl hat die Branche ihre Positionen und Erwartungen für ein starkes Gastgewerbe in einer leistungsfähigen Europäischen Union an die Politik adressiert. Jetzt liegen die Antworten der Parteien auf den Fragenkatalog des DEHOGA und des Hotelverbandes vor.

Deutsche Bahn und S-Bahn München sprechen mit einer Recruiting-Kampagne gezielt Mitarbeiter aus der Gastronomie an. Das bringt den DEHOGA Bayern auf die Zinne. „Unverschämt“ und „hoch unanständig“ sei das, schimpft DEHOGA-Bayern-Chef Geppert und fordert Konsequenzen.

Kaum ein Thema treibt die gastgewerblichen Unternehmer so um wie die wachsende Bürokratie. In seiner neuen Broschüre „Rezepte für den Bürokratieabbau“ zeigt der DEHOGA Bundesverband die bürokratischen Pflichten für Gastronomie und Hotellerie im Detail auf und benennt seine Empfehlungen für den Bürokratieabbau.

„Die von der EU geplanten neuen Regelungen für die Pauschalreiserichtlinie kosten nicht nur Geld, sie verzerren auch den Wettbewerb weiter – zu Lasten der organisierten Reise“, kritisierte der DRV-Präsident bei einer Anhörung im Bundestag.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat den Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz für eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro zurückgewiesen. Auf Dauer würde es für Arbeitsplätze gefährlich, wenn sich die Politik hier einmische.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro ausgesprochen. Gleichzeitig übte er Kritik an der Mindestlohnkommission.

Der DEHOGA Bayern sowie die Gewerkschaft NGG konnten sich in München nicht auf einen neuen Entgelttarifvertrag für Bayerns Hotellerie und Gastronomie einigen. Die Gewerkschaft NGG brach die Gespräche am Montag ab. Nun plane man Aktionen bis hin zum Warnstreik. Die Arbeitgeber hatten die NGG-Forderungen als unrealistisch zurückgewiesen.

Die Europäische Kommission hat heute Booking Holdings, die Muttergesellschaft von Booking.com, als Gatekeeper-Plattform im Sinne des Digital Markets Act benannt. Booking.com hat nun sechs Monate Zeit, um alle Gebote und Verbote als Gatekeeper zu erfüllen.

Der DEHOGA Bundesverband macht noch einmal auf die Frist für die Schlussabrechnungen der Corona-Wirtschaftshilfen (Überbrückungs-, November- und Dezemberhilfen) aufmerksam: Diese können nach der letztmaligen Fristverlängerung vom März noch bis zum 30. September 2024 eingereicht werden.