2G ohne Maskenpflicht in Hamburg

| Politik Politik

Nach monatelangen Corona-Beschränkungen bereiten sich in Hamburg viele Clubs, Bars, Restaurants und Kultur- und Sporteinrichtungen auf eine Rückkehr fast zur Normalität vor. Für alle, die am sogenannten 2G-Modell teilnehmen, fallen ab Samstag die Maskenpflicht und alle Kapazitätsbeschränkungen weg. Wo also nur Geimpfte und Genesene hinein dürfen, kann abstandslos und ohne Maske bis auf den letzten Platz gefeiert, getanzt, Filme und Theater geschaut werden. Eine entsprechende neue Eindämmungsverordnung des Senats sollte noch am Freitag veröffentlicht werden und am Samstag, 00.00 Uhr, in Kraft treten.

Auch auf Wochenmärkten soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur die Maskenpflicht wegfallen. Außerdem sollen negative Corona-Test-Bescheinigungen vom Arbeitgeber von Ungeimpften nur noch für berufliche Zwecke verwendet werden können, also beispielsweise nicht mehr für einen Besuch im Kino.

Am vergangenen Dienstag hatte der Senat die Erleichterungen angekündigt. Ebenso, dass ungeimpfte Kinder und Jugendliche «bis auf weiteres» am 2G-Modell teilnehmen dürfen. Zunächst war dies nur für eine Übergangsfrist vorgesehen. Da in Schulen und Kitas aber weiter getestet werde, stehe einer Teilnahme am 2G-Modell nichts im Wege, hieß es. Außerdem müssen auch unter 2G weiter Kontaktdaten erhoben und Hygienekonzepte eingehalten werden.

Hamburg hatte das 2G-Optionsmodell als erstes Bundesland Ende August eingeführt. Die neue Verordnung soll bis zum 23. Oktober gelten. Für Betriebe oder Veranstaltungen, an denen nach dem 3G-Modell neben Geimpften und Genesenen weiterhin auch ungeimpfte negativ Getestete teilnehmen dürfen, soll erst einmal alles beim Alten bleiben.

Die Resonanz auf die Ankündigung der 2G-Erleichterungen war groß. Seit Dienstag hätten sich 90 weitere Betriebe für das 2G-Modell angemeldet, sagte die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen der dpa. Insgesamt lägen damit nun knapp 900 Anmeldungen von Betrieben und Einrichtungen vor. Bei den Veranstaltungen stieg die Zahl der Anmeldungen seit Dienstag von knapp 600 auf über 700.

Während bei vielen «Pistengängern» in den Clubs und Bars der Szeneviertel schon Freitag um Mitternacht die Masken fallen dürften, kamen die Erleichterungen für die großen Fußballvereine zu knapp. Der HSV hat seine Karten für das Zweitliga-Duell gegen den 1. FC Nürnberg am Sonntag noch unter 3G-Bedingungen - also an Geimpfte, Genesene und Getestete - verkauft. Und Rivale St. Pauli spielt am Samstag auswärts beim Karlsruher SC. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt plant eine Image-Kampagne. Die ermäßigte Mehrwertsteuer für die Hotellerie und die Steuerfreiheit von Sonn-, Feiertag- und Nachtzuschlägen soll gerettet werden. Beides sehen die Lobbyisten in Gefahr. Ich halte diese Kampagne für brandgefährlich. Ein Kommentar von Marc Schnerr.

Zur Europawahl hat die Branche ihre Positionen und Erwartungen für ein starkes Gastgewerbe in einer leistungsfähigen Europäischen Union an die Politik adressiert. Jetzt liegen die Antworten der Parteien auf den Fragenkatalog des DEHOGA und des Hotelverbandes vor.

Deutsche Bahn und S-Bahn München sprechen mit einer Recruiting-Kampagne gezielt Mitarbeiter aus der Gastronomie an. Das bringt den DEHOGA Bayern auf die Zinne. „Unverschämt“ und „hoch unanständig“ sei das, schimpft DEHOGA-Bayern-Chef Geppert und fordert Konsequenzen.

Kaum ein Thema treibt die gastgewerblichen Unternehmer so um wie die wachsende Bürokratie. In seiner neuen Broschüre „Rezepte für den Bürokratieabbau“ zeigt der DEHOGA Bundesverband die bürokratischen Pflichten für Gastronomie und Hotellerie im Detail auf und benennt seine Empfehlungen für den Bürokratieabbau.

„Die von der EU geplanten neuen Regelungen für die Pauschalreiserichtlinie kosten nicht nur Geld, sie verzerren auch den Wettbewerb weiter – zu Lasten der organisierten Reise“, kritisierte der DRV-Präsident bei einer Anhörung im Bundestag.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat den Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz für eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro zurückgewiesen. Auf Dauer würde es für Arbeitsplätze gefährlich, wenn sich die Politik hier einmische.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro ausgesprochen. Gleichzeitig übte er Kritik an der Mindestlohnkommission.

Der DEHOGA Bayern sowie die Gewerkschaft NGG konnten sich in München nicht auf einen neuen Entgelttarifvertrag für Bayerns Hotellerie und Gastronomie einigen. Die Gewerkschaft NGG brach die Gespräche am Montag ab. Nun plane man Aktionen bis hin zum Warnstreik. Die Arbeitgeber hatten die NGG-Forderungen als unrealistisch zurückgewiesen.

Die Europäische Kommission hat heute Booking Holdings, die Muttergesellschaft von Booking.com, als Gatekeeper-Plattform im Sinne des Digital Markets Act benannt. Booking.com hat nun sechs Monate Zeit, um alle Gebote und Verbote als Gatekeeper zu erfüllen.

Der DEHOGA Bundesverband macht noch einmal auf die Frist für die Schlussabrechnungen der Corona-Wirtschaftshilfen (Überbrückungs-, November- und Dezemberhilfen) aufmerksam: Diese können nach der letztmaligen Fristverlängerung vom März noch bis zum 30. September 2024 eingereicht werden.