Brandenburg will Hotels am 11. Juni für Touristen öffnen

| Politik Politik

Private Übernachtungen in Brandenburger Hotels und Pensionen könnten vom 11. Juni an wieder möglich sein. Dabei würde es dann auch keine Auslastungsbeschränkung mehr geben, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung.

Die Landesregierung wolle darüber am Dienstag nächster Woche beraten. Dann stehen demnach auch weitere mögliche Öffnungsschritte auf der Tagesordnung: Einkaufen könnte ohne Termin zugelassen werden, Restaurantbesuche im Innenraum ab 3. Juni, Kontaktsport im Freien ohne eine Begrenzung der Personenzahl und innen mit bis zu 30 Personen. Angestrebt wird auch die Öffnung von Fitnessstudios.

Auch über Thermen, Solarien, Spaßbäder und Schwimmbäder soll beraten werden. «Die Öffnungsschritte sind mit Hygienemaßnahmen verbunden», stellte Woidke klar.

SCHULEN

Am Montag (31. Mai) kehren die Grundschulen nach dem Kabinettsbeschluss vollständig wieder in den Präsenzunterricht zurück, eine Woche später die weiterführenden Schulen (7. Juni). Voraussetzung dafür ist ein Wert von weniger als 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen in dem Landkreis, und zwar an drei Tagen in Folge. Dies war nach Woidkes Angaben am Dienstag in zwei Dritteln der Kreise und kreisfreien Städte der Fall. Die Maskenpflicht drinnen und draußen bleibt bestehen, auch die Testpflicht. Ohne Nachweis gibt es Distanzunterricht.

Nun können Brandenburger Schüler auch wieder zu Wandertagen oder Exkursionen aufbrechen. Mehrtägige Schulfahrten sind aber noch nicht gestattet. Auch Horte öffnen wieder. Während der Sommerferien soll es einen Ferienbetrieb mit Lernangeboten geben. Am 1. Juni gehen Kitas wieder in den uneingeschränkten Regelbetrieb.

Lehrer- und Schülervertreter kritisierten den Beschluss. «Mit der Öffnung riskiert die Landesregierung die Gesundheit der nicht vollständig geimpften Lehrer und der noch nicht geimpften Schüler», kritisierte der Pädagogenverband Brandenburg. Ähnlich äußerte sich der Landesschülerrat. Offen ist, wann Schüler geimpft werden können. Dafür werde es anders als angekündigt keinen zusätzlichen Impfstoff vom Bund geben, sagte Woidke.

HANDEL, HOTELS UND GASTSTÄTTEN

Angestrebt wird, das Einkaufen ohne Termin vom 3. Juni an wieder zu ermöglichen. Das Kabinett entscheidet darüber nächste Woche. Auch Restaurantbesuche im Innenraum könnten dann zum 3. Juni freigegeben werden. Bis zu zwei Haushalte dürften an einem Tisch Platz nehmen.

Private Übernachtungen in Hotels und Pensionen könnte die Landesregierung vom 11. Juni an wieder zulassen, und zwar ohne Auslastungsbeschränkung. Beraten wird noch über die Details, etwa den Umgang mit Wellnessbereichen. «Die Öffnungsschritte sind mit Hygienemaßnahmen verbunden», stellte Woidke schon mal klar. Schon vom 3. Juni an dürften auf Campingplätzen die Gemeinschaftseinrichtungen wieder frei sein.

KULTUR

Am kommenden Dienstag dürfte die Landesregierung auch beschließen, Veranstaltungen im Freien mit bis zu 500 Teilnehmern zuzulassen, in Innenräumen mit bis zu 200. Vom 3. Juni an könnten dann auch Kino-, Konzert- und Theaterbesuche wieder möglich werden - die Abstandsvorgaben werden aber voraussichtlich weiter gelten. Die genauen Vorgaben sind offen.

SPORT UND FREIZEIT

Bereits beschlossen ist, dass Fitnessstudios ab 1. Juni öffnen dürfen. Freibäder könnten am 3. Juni folgen, darüber berät das Kabinett am Dienstag ebenso wie über den Sport. Für Sport mit Körperkontakt im Freien dürfte am 3. Juni die Obergrenze von zehn Teilnehmern ersatzlos fallen, mit bis zu 30 Menschen wäre dann auch Sport in der Halle möglich. Am 11. Juni können voraussichtlich Thermen, Solarien, Schwimmhallen und Spaßbäder wieder für Gäste öffnen. Auch Messen und Jahrmärkte könnten dann wieder aufmachen. Noch nicht festgesetzt ist eine Personengrenze für private Feiern. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

In Berlin fand jetzt der DEHOGA Branchentag statt. Neben der Spitzenpolitik standen auch Branchen-Insider sowie Experten aus der Wissenschaft auf der Bühne, sprachen über ihre Positionen und gaben Einblicke. Mehr als 650 Hoteliers und Gastronomen kamen in die Bolle-Säle nach Berlin. Eine Bildergalerie.

Im kleinsten EU-Land leben nur etwas mehr als eine halbe Million Menschen. Aber pro Jahr kommen etwa drei Millionen Touristen. Jetzt will man sich bemühen, dass der Wohnungsmarkt nicht mehr so leidet.

Beim Branchetag des DEHOGA-Bundesverbandes hat sich der Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz mit Nachdruck für eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie ausgesprochen. Zuvor hatte DEHOGA-Präsident Guido Zöllick die zentrale Branchenforderung erneuert.

Die Delegiertenversammlung des DEHOGA Bundesverbandes hat am Dienstag ihr Präsidium neu gewählt. Für weitere vier Jahre in seinem Amt als Präsident erneut bestätigt wurde in geheimer Abstimmung Guido Zöllick. Neue stellvertretende Präsidentin ist Angela Inselkammer. Auch die übrigen Präsidiumsmitglieder wurden neu gewählt.

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Hotelverbandes Deutschland (IHA)​​​​​​​ stand nach dem Ende der Ampel die Bundespolitik im Mittelpunkt. Zudem standen turnusmäßig nach vier Jahren auch Neuwahlen aller Verbandsgremien an.

Nach dem Ende der Ampelkoalition fordert der DEHOGA Bundesverband schnellstmögliche Neuwahlen. Deutschland brauche eine handlungsfähige Regierung. Eine monatelange Hängepartie könne sich die Republik nicht leisten.

SPD und Grüne in Niedersachsens Landtag setzen sich für eine ausgewogenere Verpflegung in Kitas, Schulen und Senioreneinrichtungen ein. Die Schulmensen sollen zudem zu «Lernorten» weiterentwickelt werden, wie es in einem Antrag der Regierungsfraktionen heißt.

Bundeskanzler Olaf Scholz will die Vertrauensfrage stellen. Der Bundestag solle darüber am 15. Januar abstimmen, sagte der SPD-Politiker in Berlin. Scholz machte Finanzminister Christian Lindner schwere Vorwürfe. Lindner wirft Scholz kalkulierten Bruch der Koalition vor. Was bedeutet das Aus der Ampel?

In der politischen Runde „Reise am Mittag“ des Deutschen Reiseverbandes (DRV) wurde klar: Für Reisewirtschaft und Verbraucher wäre es vermutlich am besten gewesen, wenn die Kommission keinen Revisionsbedarf gesehen hätte.

Das Gastgewerbe spielt für Bayern eine bedeutende Rolle, wie Bayerns Tourismusministerin Michaela Kaniber beim diesjährigen Gastgebertag des DEHOGA Bayern in Amberg hervorhob. Für die Bundesregierung hatte sie weniger warme Worte übrig.