In Palma de Mallorca findet heute das informelle Treffen der EU-Tourismusminister statt. Schwerpunkt des Treffens ist das Thema „The Road to Social Sustainability of Tourism in the European Union“.
Dazu erklärt der Generalsekretär des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) Sven Liebert:
„Tourismus führt Europa zusammen: Wir begrüßen sehr, dass die spanische EU-Ratspräsidentschaft das Thema Tourismus auf ihrer Agenda hat und durch solche EU-weite Runden wie das informelle Ministertreffen prominent platziert. In Deutschland und ganz Europa ist Tourismus ein wichtiger wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Faktor. Allein in Deutschland beschäftigt die Tourismuswirtschaft fast 3 Millionen Menschen, EU-weit sind es rund 12 Millionen. Tourismus bietet auch die Chance, die europäische Identität zu erleben und so für Völkerverständigung, kulturellen Austausch und ein grenzüberschreitendes Miteinander zu sorgen. Auch für eine starke und solidarische EU bleibt dies unerlässlich.
Minister setzen wichtige inhaltliche Akzente: Die Tourismuswirtschaft nachhaltig zu transformieren, bleibt eine wichtige und gleichzeitig herausfordernde Aufgabe für Politik und die Branche selbst. Schwerpunkt des Treffens ist dieses Mal die soziale Säule der Nachhaltigkeit. Wir als BTW unterstützen unter anderem das auch von der EU betonte Vorhaben, ein Gleichgewicht zwischen Touristen und Bewohnern in Gebieten mit sehr hoher Besucherintensität zu erreichen. Eine hohe Tourismusakzeptanz der lokalen Bevölkerung ist Grundlage für ein gelungenes Urlaubserlebnis in Stadt und Land. Die Steuerung von Touristenströmen unter verstärktem Einsatz digitaler Instrumente und Daten sowie ein enges Miteinander von Regionen, Politik und touristischen Playern müssen hierzu einen Beitrag leisten.
Auf die Wettbewerbsfähigkeit kommt es an: Ökologie, Soziales und Ökonomie bedingen sich gegenseitig. Deshalb muss nachhaltig aufgestellter Tourismus auch wettbewerbsfähig sein - nicht nur europäisch, sondern auch global. Wer also will, dass Tourismus eine Erfolgsgeschichte bleibt und dass die Tourismuswirtschaft gleichzeitig die Transformationsprozesse erfolgreich meistert, muss die notwendigen Grundlagen schaffen. Die EU verfügt dahingehend über zahlreiche Stellschrauben: Wir wünschen uns Rahmenbedingungen, die sicherstellen, dass eFuels in ausreichendem Maße produziert und zu marktfähigen Preisen bereitgestellt werden. Gleichzeitig muss die EU in enger Abstimmung mit den einzelnen Staaten dazu beitragen, dass Infrastruktur europaweit geschaffen, wo nötig saniert und so weit wie möglich vernetzt wird, sodass sie den Anforderungen von Einwohnern wie Touristen gleichermaßen zugutekommt. Wirksamer Bürokratieabbau und Verzicht auf neue Bürokratie können zudem personelle und finanzielle Ressourcen freischaufeln, die an anderen Stellen zielführender eingesetzt werden können.“