DGB fordert weiter 12 Euro Mindestlohn

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Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hält auch in der Corona-Krise an einer Anhebung des Mindestlohns im kommenden Jahr fest. «Menschen brauchen armutsfeste Löhne. Die liegen in Deutschland nun mal bei zwölf Euro. Und da ist der jetzige Mindestlohn deutlich zu gering», sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann am Donnerstag im ARD-«Morgenmagazin». Derzeit beträgt der Mindestlohn 9,35 Euro.

Dank der moderaten Staatsverschuldung sehe er keinen Grund dafür, «dass wir den Gürtel enger schnallen sollen». Es komme nun nicht nur darauf an, Betriebe zu schützen, sondern auch darauf, Menschen vor sozialen Schieflagen zu schützen. Deutschland sei eine der reichsten Volkswirtschaften und könne dies trotz einer nun höheren Staatsverschuldung stemmen.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sieht den Schritt in einer «so noch nie da gewesenen Wirtschaftskrise» dagegen kritisch. «Wer in diesen Zeiten von einer Mindestlohnanhebung auf 12 Euro spricht – einer Steigerung von über 28 Prozent – der denkt an vieles, aber nicht an die Beschäftigten und daran, ihre Arbeitsplätze zu sichern», warnte Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter. «Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen vor allem kleine und Kleinstbetriebe besonders hart, weshalb die zurückliegende konjunkturbedingt gute Tariflohnentwicklung nicht alleiniger Maßstab sein kann.»

DGB-Chef Hoffmann spricht sich zudem für die Idee von Konsumgutscheinen aus, die an die Bürger verteilt werden. «Das ist ein interessanter Vorschlag, solange er zielgenau funktioniert und vor allem Menschen mit geringem Einkommen zugutekommt», sagte er dem «Handelsblatt». «Jetzt einfach Helikoptergeld auszustreuen, das Wohlhabende im Zweifel nur auf die hohe Kante legen, macht keinen Sinn.»

(dpa)


 

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