foodwatch: „Klöckner verheimlicht Studie zur Lebensmittelampel“

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foodwatch schießt scharf auf Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU): Eine Studie zur Nährwertkennzeichnung soll das umstrittene Modell des Nutri-Score positiv bewertet haben. Die Politikerin halte demnach eine wissenschaftliche Studie zurück, die offenbar der Lebensmittelampel „Nutri-Score“ ein positives Zeugnis ausstelle, so Foodwatch. Diesgehe aus internen E-Mails aus dem Bundesernährungsministerium hervor, die foodwatch heute veröffentlicht hat. foodwatch fordert Frau Klöckner auf, die Studie umgehend herauszugeben.

In Deutschland Hersteller wie Iglo und Danone angekündigt, Produkte freiwillig mit dem Farbsystem der sogenannte Nutri-Score-Ampel zu kennzeichnen. Die Bundesernährungsministerin Julia Klöckner lehnt die Lebensmittelampel allerdings bisher ab. Und inmitten dieser Debatte komme jetzt heraus, so foodwatch, dass Julia Klöckner eine zentrale Studie zurück halte, die dem Nutri-Score offenbar ein positives Zeugnis ausstelle. Dies würden interne E-Mails aus dem Bundesernährungsministerium (BMEL) zeigen, die foodwatch durch einen Antrag gemäß Informationsfreiheitsgesetz (IFG) erhalten hatte.

foodwatch schreibt, dass die E-Mails belegen würden, dass das staatliche Max-Rubner-Institut bereits im Herbst 2018 dem BMEL einen Bericht vorgelegt hätte, in dem die Wissenschaftler verschiedene Systeme zur Kennzeichnung von Zucker, Fett, Salz und anderen Nährwerten untersuchten. Die Experten seien zu dem Ergebnis gekommen, dass die Nutri-Score-Ampel nach französischem Vorbild „grundsätzlich vorteilhaft für eine ‚Front of Pack‘-Nährwertkennzeichnung“ sei – so lautete die klare Einschätzung aus dem Bundesernährungsministerium zu den Forschungsergebnissen. Das BMEL hatte diese Studie selbst in Auftrag gegeben. In einem internen Vermerk heißt es allerdings, laut foodwatch, Ministerin Klöckner habe „ausdrücklich darum gebeten, (…) größte Vertraulichkeit sicherzustellen“. Und weiter: Das Max-Rubner-Institut habe die Ampel „lediglich wissenschaftlich bewertet“ und sich einer politischen Einschätzung enthalten. Die „Prüfung der MRI-Studie“ bedürfe noch „der Abstimmung mit anderen Referaten“.

„Ein halbes Jahr später veröffentlichte das Bundesernährungsministerium dann eine offenbar überarbeitete Fassung der Studie. Bei der Vorstellung Anfang April bewertete Frau Klöckner den Nutri-Score zurückhaltend und betonte, man wolle mit Befragungen und weiteren Untersuchungen ein eigenes Modell zur Nährwertkennzeichnung entwickeln. Die ursprüngliche Studie des Max-Rubner-Instituts zur Nährwertkennzeichnung wurde bis heute nicht veröffentlicht und wurde foodwatch auch nicht im Rahmen des IFG-Antrages übermittelt. Als foodwatch nachfragte, verwies das Ministerium lediglich auf die von Frau Klöckner im April 2019 vorgestellte Fassung des Berichts. Eine weitere Nachfrage blieb vom Ministerium unbeantwortet“, so foodwatch in einer Pressemitteilung.

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