Nach Corona-Lockerungen hofft Gastgewerbe auf bessere Zeiten

| Politik Politik

Nach den monatelangen Corona-Beschränkungen durch 2G und 2G Plus in Gastronomie und Hotellerie gilt dort ab heute bundesweit wieder die 3G-Zugangsregelung. Zudem dürfen Clubs und Discotheken endlich wieder öffnen, wenn auch unter den strengeren 2G Plus-Auflagen. Laut einer aktuellen Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes bewerten 70,6 Prozent der Unternehmer den Wegfall der 2G Plus und 2G-Regeln als positiv und nur 6 Prozent als eher negativ.

„Die Lockerungsschritte waren überfällig, und wir begrüßen sie sehr“, sagt DEHOGA-Präsident Guido Zöllick „Im dritten Jahr der Pandemie benötigen wir dringend sichere Perspektiven. Die Branche sehnt sich nach einer Rückkehr zur Normalität.“ Die Umsatzverluste der ersten beiden Monate in 2022 sind noch immer massiv. Laut der DEHOGA-Umfrage lagen sie im Januar und Februar im Vergleich zum Corona-Vorkrisenjahr 2019 bei minus 44,6 Prozent. Ihren Betrieb sehen aktuell 48,1 Prozent der Unternehmer in seiner Existenz gefährdet (im Januar 58,6 Prozent).

Die Buchungslage für März und April wird ebenfalls mehrheitlich negativ bewertet. 58,8 Prozent der Ferienhoteliers beurteilen diese für März als schlecht bzw. sehr schlecht, für den April vermelden dies 44,2 Prozent. Besonders bitter ist die Situation bei den Stadt- und Tagungshotels. Dort stellt sich die Buchungslage für März für 71,1 Prozent der Unternehmer und für April für 60,1 Prozent der Unternehmer als schlecht bzw. sehr schlecht dar. „Denn die meisten großen Veranstaltungen wie Messen, Kongresse und Tagungen wurden abgesagt. Veranstaltungen benötigen einen entsprechenden Vorlauf“, erklärt der DEHOGA-Präsident, „auch deswegen war die Entscheidung, die Überbrückungshilfen und das Kurzarbeitergeld bis zum 30. Juni zu verlängern richtig und konsequent.“

Nicht nur neun Monate Lockdown und strenge Zugangsregelungen haben der Branche extrem zugesetzt. Zusätzlich wird sie durch die explodierenden Energiekosten getroffen. Laut der DEHOGA-Umfrage sehen 90,6 Prozent der Unternehmer diese Preissteigerungen als starke und sehr starke Belastung. Seit Jahresbeginn sind die Energiekosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um durchschnittlich 33 Prozent gestiegen.

An der Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes beteiligten sich vom 01. bis 04. März insgesamt 4.105 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Während der Fußball-EM dürfen Berliner Restaurants, Kneipen und Biergärten, die Spiele übertragen, ihre Außenbereiche bis zum Spielende öffnen. Eine entsprechende Verordnung erließ Umweltsenatorin Ute Bonde.

MV-Tourismusminister Meyer sorgt sich um die Auslandswerbung der Deutschen Zentrale für Tourismus. Die Bundesmittel sollen gekürzt werden, sagt er. Dagegen macht er jetzt mobil.

Der Zoll ist am Samstag in Hotels und Gaststätten bundesweit gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung vorgegangen. Insgesamt seien rund 2400 Beschäftigte aller Hauptzollämter im Einsatz, teilte die Generalzolldirektion am Abend in Bonn mit.

Frust im Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP: Bei der Europawahl hängt die Union die Konkurrenz ab, die AfD landet mit großem Plus auf Platz zwei. Im Osten liegt sie sogar vorn.

Angesichts der Herausforderungen zählen mehr denn je Vernetzung, das Bündeln der Kräfte und das Schaffen von Synergien. Vom 2. bis 4. Juni kamen dazu in Warnemünde die deutschsprachigen Verbände der Hotellerie und Gastronomie zu ihrem traditionellen Jahrestreffen zusammen.

Deutsche Bahn und S-Bahn München sprechen mit einer Recruiting-Kampagne gezielt Mitarbeiter aus der Gastronomie an. Nach Protesten des DEHOGA Bayern zieht die Bahn das Kampagnenmotiv jetzt zurück.

Auch Hoteliers und Gastronomen sind von dem Hochwasser in Bayern betroffen. Angesichts der schweren Schäden hat das bayerische Kabinett gestern ein Soforthilfe-Paket beschlossen. Dieses soll eine Summe von „100 Millionen plus x“ umfassen. Was es zu beachten gibt.

Der ehemalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude soll im Tarifstreit in der bayerischen Gastronomie vermitteln. Der Dehoga sieht aktuell aber keinen Bedarf für einen Schlichter. Vielmehr sei ein Angebot der Arbeitgeber an die NGG gegangen.

Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt plant eine Image-Kampagne. Die ermäßigte Mehrwertsteuer für die Hotellerie und die Steuerfreiheit von Sonn-, Feiertag- und Nachtzuschlägen soll gerettet werden. Beides sehen die Lobbyisten in Gefahr. Ich halte diese Kampagne für brandgefährlich. Ein Kommentar von Marc Schnerr.

Zur Europawahl hat die Branche ihre Positionen und Erwartungen für ein starkes Gastgewerbe in einer leistungsfähigen Europäischen Union an die Politik adressiert. Jetzt liegen die Antworten der Parteien auf den Fragenkatalog des DEHOGA und des Hotelverbandes vor.