Tourismus-Modellprojekt an Lübecker Bucht auf unbestimmte Zeit verschoben

| Politik Politik

Die Modellregion Innere Lübecker Bucht verschiebt den für nächsten Montag geplanten vorsichtigen Neustart des Tourismus auf unbestimmte Zeit. Als Grund nannten die Initiatoren und der Kreis Ostholstein am Mittwoch das dynamische Corona- Infektionsgeschehen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag im Kreis laut Landesregierung mit Stand Dienstagabend bei 76,8. Voraussetzung für Modellprojekte sind Werte stabil unter 100.

Zum Projekt Lübecker Bucht gehören die Gemeinden Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Sierksdorf sowie die Stadt Neustadt. Seit Montag dürfen im Norden Touristen bei strengen Regeln wieder in der Schleiregion und in Eckernförde Urlaub machen. Die weiteren Modellregionen Nordfriesland und Büsum wollen nach bisherigem Stand im Mai starten.

Über Beginn oder Abbruch eines Projektes entscheidet der jeweilige Kreis nach der Bewertung des Gesundheitsamtes. «Wir sind bereit für eine vorsichtige Öffnung, sobald die Situation es zulässt», sagte André Rosinski, Vorstand der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht. «Die Infrastruktur zum umfangreichen Testen der Urlauber ist organisiert und kann binnen kürzester Zeit aktiviert werden.»

Modellprojekte sind gekoppelt an strikte Hygieneregeln, Corona-Tests in dichtem Abstand und die Möglichkeit der elektronischen Kontaktnachverfolgung. Mit den Projekten soll unter Beweis gestellt werde, dass unter Corona-Bedingungen ein sicherer Urlaub möglich ist.

«Wegen der kontinuierlichen Inzidenzsteigerung und der zunehmend aufwendiger werdenden Nachverfolgung von Kontaktpersonen ist es zum jetzigen Zeitpunkt nicht vertretbar, das Modellprojekt Innere Lübecker Bucht zu starten», sagte Ostholsteins Landrat Reinhard Sager. «Die touristischen Akteure an der Ostseeküste haben mein ganzes Verständnis für deren extrem schwierige Lage.»

Tourismusminister Bernd Buchholz wertete die Verschiebung des Projektes als Zeichen eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Lage. «Das ist gut so», sagte der FDP-Politiker. Wenn wie in Ostholstein die Corona-Zahlen steigen, müsse man schauen, ob man ein solches Projekt umsetzen kann. In einer solchen Situation sei es besser, das Projekt zu verschieben, als es zu starten und dann damit zu floppen. «Ich bin ganz an der Seite des Landrats und seiner Entscheidung.

Die Anforderungen an die Betriebe und die Gemeinden seien hoch, hinsichtlich der Sicherheit allerdings nachvollziehbar und zumutbar, sagte Joachim Nitz, Geschäftsführer der Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH. «Auch die Gäste verstehen den höheren Aufwand und sind gerne bereit, die regelmäßigen Tests auf sich zu nehmen, um schöne und sichere Tage an der Ostsee verbringen zu können.» Nun müssten Urlauber auf unzählige Anfragen aber leider wieder vertröstet werden. Die Erwartungen an eine berechenbare Perspektive zur Öffnung seien hoch. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine türkische Erzeugergruppe setzt sich für einen einheitlichen EU-Döner ein, was zu höheren Preisen führen könnte. Würde ihr Antrag angenommen, gäbe es EU-weit festgelegte Zutaten und Zubereitungsweisen für Döner.

Der DEHOGA-Branchentag findet in diesem Jahr am 12. November 2024 in Berlin statt. Auf LinkedIn gab der Verband jetzt erste Redner bekannt: Drei prominente Politiker haben bereits zugesagt.

Eine Kampagne des Sozialunternehmens Social-Bee erhitzt die Gemüter in Hotellerie und Gastronomie. Eigentlich will das Unternehmen darauf aufmerksam machen, dass viele gutausgebildete Geflüchtete keine passenden Jobs bekommen. Bei der Kampagne würden jedoch Berufsbilder aus dem Gastgewerbe herabgewürdigt, lautet die Kritik.

Der Meldeschein soll künftig nicht mehr von Gästen mit deutscher Staatsangehörigkeit ausgefüllt und unterschrieben werden. Der Deutsche Tourismusverband und der Deutsche Heilbäderverband fordern jedoch eine angemessene Übergangsfrist.

Die Bundesregierung hat einen Vorschlag der Ampel-Fraktionen aufgegriffen, der den bürokratischen Aufwand für Arbeitgeber etwas reduzieren soll. So sollen etwa Arbeitsverträge künftig vollständig digital abgeschlossen werden können.

Nach dem Beschluss des Rates der Stadt Hildesheim zur Einführung einer Bettensteuer ab 2025 zeigt sich die Hildesheimer Hotellerie tief enttäuscht: Hier werde eine einzelne Branche zum Stopfen von Haushaltslöchern herangezogen, so der Dehoga.

Berlin (dpa) - Zuckerhaltige Limonaden sollen nach dem Willen mehrerer Bundesländer teurer werden. 9 von 16 Bundesländern setzen sich für eine sogenannte Softdrink-Steuer ein, wie «Bild» unter Berufung auf eine Protokollerklärung zur Verbraucherschutzministerkonferenz berichtet.

Nach Willen der EU-Länder soll in der EU weniger Essen weggeworfen werden. Bis 2030 sollen Lebensmittelabfälle, die im Einzelhandel und beim Verbrauch - etwa zuhause oder in Restaurants - entstehen, um 30 Prozent pro Kopf reduziert werden.

Die Firmen in Sachsen-Anhalt suchen dringend nach Fachkräften und Auszubildenden. Weil viele Stellen nicht besetzt werden können, sucht das Land jetzt im Ausland. Vor allem Vietnam ist im Fokus.

Die Länder-Wirtschaftsminister wenden sich gegen Kürzungen bei der Deutschen Tourismus-Zentrale. Alle Länder seien bei der Wirtschaftsministerkonferenz dem Antrag von MV und anderen beigetreten.