Fernweh Fair Travel gewinnt EcoTrophea 2024

| Tourismus Tourismus

Die EcoTrophea, die internationale Nachhaltigkeitsauszeichnung des Deutschen Reiseverbandes, DRV, geht in diesem Jahr an Fernweh Fair Travel. Das von Frauen für Frauen gegründete Projekt hat die Jury durch sein herausragendes Engagement im Bereich Women Empowerment überzeugt. Das in Indien angesiedelte Programm stärkt aus der Gemeinschaft ausgeschlossene Frauen in abgelegenen Himalaya-Dörfern durch nachhaltigen und gemeinschaftsorientierten Tourismus. In diesem Jahr stand die EcoTrophea unter dem Thema „Women Empowerment“. Gesucht wurden Projekte, die in besonderer Weise einen Beitrag zur Stärkung und Gleichstellung von Frauen im Tourismussektor leisten.

Harald Zeiss, Vorsitzender der EcoTrophea-Jury und Vorsitzender des Ausschusses Nachhaltigkeit im DRV, sagt zur Verleihung: „Mit viel Empathie und Durchsetzungskraft hat Fernweh Fair Travel ein beeindruckendes Modell geschaffen, das sowohl die soziale Gemeinschaft als auch die Natur nachhaltig positiv beeinflusst. Besonders die betroffene Frauen in der Himalaya-Region Indiens erhalten durch das Projekt wieder eine Stimme und ein wirtschaftliches Fundament.“ Darüber hinaus beeindruckte die Jury die konsequent nachhaltige Umsetzung und die besondere Strahlkraft dieser Initiative.

„Die Förderung von Frauenprojekten wie Fernweh Fair Travel ist für die Tourismusbranche nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch ein Schlüssel zu nachhaltiger Entwicklung und Innovation. Indem wir Frauen in Destinationen stärken, schaffen wir authentischere Reiseerlebnisse, fördern lokale Wirtschaftskreisläufe und tragen zur Lösung globaler Herausforderungen bei – das ist nicht nur gut für die Gemeinschaften vor Ort, sondern auch für die Zukunftsfähigkeit unserer gesamten Branche.“

„Seit der Gründung von Fernweh arbeiten wir eng mit den lokalen Gemeinschaften zusammen, um den Frauen im Himalaya-Gebiet eine neue Perspektive zu eröffnen“, erklärt Poonam Rawat-Hahne, Gründerin von Fernweh Fair Travel. „Unsere Vision ist es, nicht nur den Tourismus nachhaltig zu gestalten, sondern auch langfristig soziale und wirtschaftliche Veränderungen für die Frauen vor Ort zu bewirken. Gleichzeitig haben wir die Natur im Blick und bereiten unseren Gästen unvergessliche Erlebnisse. Wir sind sehr dankbar für diesen Preis. Die Auszeichnung mit der EcoTrophea ist für uns alle eine große Ehre und Anerkennung unserer Arbeit.“

Frauen wieder eine Stimme geben

Fernweh Fair Travel bietet geführte, individuelle Touren für Kleingruppen an, die Naturerlebnisse mit kulturellen Aktivitäten der indigenen Bevölkerung kombinieren. Für die Frauen in der Region schafft der Tourismus nicht nur Einkommensmöglichkeiten, er trägt auch zur Wiederbelebung des traditionellen Kunsthandwerks bei. Im Mittelpunkt stehen insbesondere Frauen, die als junge Witwen aus der lokalen Gemeinschaft ausgestoßen wurden und oft Opfer häuslicher Gewalt sind. Durch das Projekt erhalten sie eine nachhaltige Lebensperspektive.

Aufmerksam auf die prekäre Situation vieler Frauen in den Himalaya-Dörfern geworden, startete die Gründerin des Projekts ihre Arbeit mit der Eröffnung eines Frauenhauses in Uttarakhand, das für seine hinduistischen Pilgerstätten bekannt ist. Nach jahrelanger intensiver Überzeugungsarbeit in den Gemeinden, die Frauen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, startete Fernweh Fair Travel im Jahr 2016 als Tourismusprojekt. Heute umfasst das Programm die Zusammenarbeit mit Frauengruppen aus neun Dörfern und unterstützt so über 500 Frauen.

Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie konnte das Projekt stetig weiter wachsen. Der nächste Schritt ist die Eröffnung eines Gemeindeentwicklungszentrums, in dem Schulungen in Englisch, Computerkenntnissen und handwerklichen Fertigkeiten angeboten werden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Laut dem „Top 100 City Destinations Index 2024“ von Euromonitor International verzeichnete Bangkok 32 Millionen internationale Ankünfte und übertraf damit nicht nur die eigenen Vor-Pandemie-Zahlen, sondern auch alle anderen Städte der Welt.

Wellness-Urlaub ist längst mehr als Sauna und Massage. Nicht jedes Wellness-Angebot eignet sich aber auch für jedes Budget. Das HolidayCheck-Team erklärt, was 2025 angesagt ist und welche Trends wirklich erschwinglich sind.

Die steilste Seilbahn der Welt nimmt ihren Betrieb auf. Die neue Direktverbindung zwischen Stechelberg und Mürren wurde jetzt feierlich eröffnet. Zeitgleich geht die erste Seilbahn-Spur zwischen Mürren und Birg in Betrieb. Das Skigebiet gegenüber von Eiger, Mönch und Jungfrau ist auch bekannt als Drehort des James-Bond-Films „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“.

Bisher sind Berlin und Paris auf der Schiene nur mit einem Nachtzug verbunden. Nun kommt ein direkter ICE hinzu. Die Premierenfahrt vom Berliner Hauptbahnhof startete mit viel Tamtam.

Trotz wirtschaftlich verhaltener Prognosen bleibt Reisen für viele Menschen in der Prioritätenliste weit oben. Das zeigt nun auch noch einmal der Travel Trend Report 2025 von Accor. Die Umfrage unter 8.000 Reisenden aus sieben europäischen Ländern ergibt, dass mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Befragten erwartet, 2025 mehr für Reisen auszugeben als 2024.

Schlittenfahren im Harz, Wandern in der Heide oder Eisbaden in der Nordsee: Niedersachsens Tourismusregionen erwarten über die Weihnachtstage und zum Jahreswechsel viele Urlaubsgäste.

Von Juli bis September machten laut Statistik Austria so viele Österreicher Urlaub wie noch nie – und das eigene Land war mit 43 Prozent das mit Abstand beliebteste Reiseziel. Deutschland landete nur auf dem vierten Platz.

Der Reiseveranstalter Dertour verzeichnet für den kommenden Sommer nach eigenen Angaben Buchungseingänge auf Rekordniveau. Auch mit dem abgelaufenen Touristikjahr sei der Reiseveranstalter aus Köln «sehr, sehr zufrieden».

Viele deutsche Verbraucher stellen die Reisetipps, die sie im Internet sehen, in Frage und verlassen sich bei der Urlaubsbuchung lieber auf Empfehlungen von Freunden und Verwandten. Das hat eine aktuelle YouGov-Umfrage ergeben.

Der Touristikkonzern Tui ist im abgelaufenen Geschäftsjahr ein weiteres Stück aus seinem Corona-Tief gekommen. Dank sieben Prozent mehr Gästen und höherer Preise entfiel nach den zwölf Monaten bis Ende September auf die Aktionäre fast zwei Drittel mehr Überschuss als ein Jahr zuvor.