Haft- und Geldstrafen für vier Angeklagte im Prozess um Rainbow Tours

| Tourismus Tourismus

Im Prozess um die Insolvenz des Hamburger Reiseunternehmens Rainbow Tours hat das Landgericht am Freitag drei Angeklagte zu Haft und einen weiteren zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Wirtschaftsstrafkammer sprach den ehemaligen Geschäftsführer wegen vorsätzlichen Bankrotts, Insolvenzverschleppung und Betrugs zu einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung schuldig.

Der 58-Jährige hatte gegen Zusicherung einer Maximalstrafe ein Geständnis abgelegt. Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Hauptangeklagte die Firma und ein Busunternehmen 2011 verkauft, obwohl sie bereits zahlungsunfähig waren. Auch Buchungen und Vorauszahlungen von Kunden hatte er noch angenommen.

Die Busreisen von Rainbow Tours waren seit den 1980er Jahren bei jungen Menschen sehr beliebt gewesen. Das Unternehmen habe Abi- und Billigreisen angeboten, etwa nach Bulgarien, sagte der Vorsitzende Richter Kai-Alexander Heeren. Billigfluggesellschaften seien die Hauptkonkurrenz gewesen. Im Sommer 2010 hätten die beiden hinter dem Markennamen Rainbow Tours stehenden Firmen gravierende Einbrüche erlitten.

2011 habe sich die Lage zugespitzt. Im September 2011 sei es nur noch um die Frage gegangen, wie der Geschäftsführer bei der Abwicklung eine persönliche Haftung vermeiden könne. Die Unternehmen wurden an einen «Firmen-Beerdiger» verkauft, der Sitz zum Schein nach Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern) verlegt. Mit diesem Manöver hätten die Angeklagten die Insolvenz bis Dezember 2011 hinausgezögert.

Den «Firmen-Beerdiger», einen 61-Jährigen aus dem Land Brandenburg, verurteilte das Gericht wegen vorsätzlichen Bankrotts und Insolvenzverschleppung zu zwei Jahren und vier Monaten Haft. Ein ehemaliger Rechtsberater (65) erhielt wegen Beihilfe eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren. Auch die beiden Mitangeklagten hatten Geständnisse abgelegt. Der vierte Beschuldigte, ein 64 Jahre alter Insolvenzvollstrecker, muss wegen Beihilfe eine Geldstrafe von 220 Tagessätzen zu je 150 Euro bezahlen. Wegen der langen Verfahrensdauer gelten die Strafen bereits zum Teil als vollstreckt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Überschläge steuern, Detektiv spielen, Döner-Karussell fahren: Die Freizeitparks starten mit neuen Attraktionen in die Saison. Zwischen Action und Absurdität ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Vor dem Start der Osterferien hat Skyscanner analysiert, welches die beliebtesten Reiseziele über Ostern sind, welche Orte im Trend liegen und wohin es die günstigsten Flüge gibt.

Nach einzelnen Festnahmen deutscher Staatsbürger bei der Einreise in die USA hat das Auswärtige Amt die Reisehinweise für das Land ergänzt. Demnach können Vorstrafen in den USA, falsche Angaben oder eine Überschreitung der Aufenthaltsdauer zu Festnahme, Abschiebehaft und Abschiebung führen.

Mit der Strategie „Ibiza Family Moments 2025“ soll Ibiza als führendes Reiseziel für Familienurlauber aus aller Welt gestärkt werden. Dabei setzt die Insel auf eine Zusammenarbeit zwischen den Institutionen, lokalen Gemeinden und der Privatwirtschaft.

Schulferien und mehrere Feiertage: Ostern bietet sich für Reisen an. Daten von Buchungsportalen zeigen: Vor allem an zwei Tagen herrscht große Nachfrage. Und an einem Tag ist wenig los.

Geschäfte in den Tourismus-Hochburgen Mecklenburg-Vorpommerns dürfen fortan wieder an Sonn- und Feiertagen öffnen. Kritisch wird die neue Regelung von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gesehen, die in Kürze über die Einreichung einer Klage entscheiden will.

Wer im Winter sichere Skiverhältnisse haben will, braucht in Bayern immer häufiger viel Glück. Aus der Sicht von Fachleuten benötigt der Tourismus im Freistaat neue Antworten auf den Klimawandel.

Frankreich, Italien und Spanien sind im Europa-Park bereits vertreten. Nun kommt der Kleinstaat Monaco dazu. Zur Eröffnung könnte Prominenz von der Côte d'Azur kommen.

Am Freitag ist Weltschlaftag. Passend dazu veröffentlicht Kayak einen Schlaf-Tourismus-Guide mit Tipps und einen neuen Schlaf-Tourismus-Filter. Interessant: Lübeck ist laut aktuellem Ranking Deutschlands Schlafreiseziel Nummer 1.

Schulferien und mehrere Feiertage: Ostern bietet sich für Reisen an. Daten von Buchungsportalen zeigen: Vor allem an zwei Tagen herrscht große Nachfrage. Und an einem Tag ist wenig los.