Studie Nordsee-Tourismus: Gastronomie und Digitalisierung verbesserungswürdig

| Tourismus Tourismus

Die Deutsche Nordseeküste ist beliebt: Rund 10,8 Millionen Urlauber aus Deutschland haben in der Zeit vom 1. Januar 2020 bis 31. Juli 2022 einen Urlaub an der deutschen Nordseeküste und ihren Inseln verbracht – davon planen 5,7 Millionen Urlauber bis Ende 2024 einen weiteren Urlaub in der Region. Diese und weitere Erkenntnisse sind das Ergebnis einer Studie zum Nordsee-Tourismus, welche die Pathfinding AG in Zusammenarbeit mit den Marktforschern von MiiOS beauftragt haben. 

„Nach zwei Jahren mit pandemiebedingten Ausfällen sowie aktuellen Herausforderungen rund um die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs möchten wir allen Marktteilnehmern eine aktuelle Orientierung bieten“, so Holger Herweg, Vorstand der Pathfinding AG mit Sitz in Oldenburg.  „Als Wangerooger habe ich viel Kontakte in der Region und kenne den großen Bedarf vieler Touristik-Unternehmer, den eigenen Kompass neu einzustellen“.  

Positive Tendenz, attraktive Alternativen mit Dänemark und Niederlande

Krieg, Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten – die Herausforderungen sind groß und die Auswirkungen (noch) nicht absehbar. Positive Signale für den Nordsee-Tourismus kommen von den Urlaubern: Jeder Zweite plant bis Ende 2024 einen weiteren Urlaub in der Region. Auch bei den Befragten, die seit Januar 2020 nicht für einen Urlaub in der Region waren, planen 18 Prozent einen Urlaub bis Ende 2024. Großen Zuspruch erhält die Urlaubsregion bei den älteren Urlaubern (Durchschnittsalter 48 Jahre) – während Dänemark (41 Jahre) und Niederlande (44 Jahre) bei den jüngeren Zielgruppen punkten.

Hohe Loyalität bei der Region

Geht es um die Frage der Region an der Küste, ist die Loyalität hoch – 50 Prozent der Urlauber planen wieder in die vertraute Region zu reisen. Die Bindung an die Unterkunft fällt mit 34 Prozent geringer aus. Am schwierigsten lässt sich die Altersgruppe von 31 bis 40 Jahren an die Unterkunft binden (25 Prozent). Wenn die Bindung an die Unterkunft gelingt - kommen 53 Prozent der Gäste wieder und können zu Stammgästen werden.

Hohe Erwartungshaltung bei Digitalisierung

Bargeldlos zahlen, online buchen, schnell surfen – Selbstverständlichkeiten von zu Hause werden auch im Urlaub erwartet. 20 Prozent der Urlauber sehen im Bereich der Digitalisierung einen Nachholbedarf. Gerade bei den jüngeren Zielgruppen – die auch von Dänemark und Niederlande angesprochen werden – werden digitale Angebote erwartet. Ein hoher digitaler Standard ist hier ein relevantes Kriterium bei der Auswahl der Unterkunft.

Kulinarik, ein wichtiger Urlaubsbestandteil

Den größten Bedarf für Veränderungen sehen die Urlauber beim kulinarischen Angebot (22 Prozent). Die Wünsche sind vielfältig (modernere Restaurants, vegane Küche, etc.), wobei der Wunsch nach der regionalen Küche – in Kombination mit saisonalen und regionalen Produkten – am häufigsten genannt wird.

„Nordsee Tourismus Report“

Mit der bevölkerungsrepräsentativen Studie sollen wichtige Fragen für die Zukunftsplanung in Politik, Tourismus-Management sowie bei allen Anbietern von Destinationen und Dienstleistungen geklärt werden.

"Der Nordsee-Tourismus steht aktuell gut da: Treue Gäste, der Klimawandel und die Weltlage sorgen vielerorts für volle Strände, Hotels und Restaurants. Allerdings gibt es eine starke Konkurrenz jenseits der Grenzen und entsprechend Handlungsbedarf, um jüngere Gäste zu begeistern. Die aktuelle Studie zum Nordsee-Tourismus zeigt, wo die Stellhebel sind“ erklärt, Holger Herweg von der Pathfinding AG. „Wir werden nun mit unseren Kunden und allen, die an der Studie interessiert sind, an den richtigen Entscheidungen für die Zukunft arbeiten.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Laut dem „Top 100 City Destinations Index 2024“ von Euromonitor International verzeichnete Bangkok 32 Millionen internationale Ankünfte und übertraf damit nicht nur die eigenen Vor-Pandemie-Zahlen, sondern auch alle anderen Städte der Welt.

Wellness-Urlaub ist längst mehr als Sauna und Massage. Nicht jedes Wellness-Angebot eignet sich aber auch für jedes Budget. Das HolidayCheck-Team erklärt, was 2025 angesagt ist und welche Trends wirklich erschwinglich sind.

Die steilste Seilbahn der Welt nimmt ihren Betrieb auf. Die neue Direktverbindung zwischen Stechelberg und Mürren wurde jetzt feierlich eröffnet. Zeitgleich geht die erste Seilbahn-Spur zwischen Mürren und Birg in Betrieb. Das Skigebiet gegenüber von Eiger, Mönch und Jungfrau ist auch bekannt als Drehort des James-Bond-Films „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“.

Bisher sind Berlin und Paris auf der Schiene nur mit einem Nachtzug verbunden. Nun kommt ein direkter ICE hinzu. Die Premierenfahrt vom Berliner Hauptbahnhof startete mit viel Tamtam.

Trotz wirtschaftlich verhaltener Prognosen bleibt Reisen für viele Menschen in der Prioritätenliste weit oben. Das zeigt nun auch noch einmal der Travel Trend Report 2025 von Accor. Die Umfrage unter 8.000 Reisenden aus sieben europäischen Ländern ergibt, dass mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Befragten erwartet, 2025 mehr für Reisen auszugeben als 2024.

Schlittenfahren im Harz, Wandern in der Heide oder Eisbaden in der Nordsee: Niedersachsens Tourismusregionen erwarten über die Weihnachtstage und zum Jahreswechsel viele Urlaubsgäste.

Von Juli bis September machten laut Statistik Austria so viele Österreicher Urlaub wie noch nie – und das eigene Land war mit 43 Prozent das mit Abstand beliebteste Reiseziel. Deutschland landete nur auf dem vierten Platz.

Der Reiseveranstalter Dertour verzeichnet für den kommenden Sommer nach eigenen Angaben Buchungseingänge auf Rekordniveau. Auch mit dem abgelaufenen Touristikjahr sei der Reiseveranstalter aus Köln «sehr, sehr zufrieden».

Viele deutsche Verbraucher stellen die Reisetipps, die sie im Internet sehen, in Frage und verlassen sich bei der Urlaubsbuchung lieber auf Empfehlungen von Freunden und Verwandten. Das hat eine aktuelle YouGov-Umfrage ergeben.

Der Touristikkonzern Tui ist im abgelaufenen Geschäftsjahr ein weiteres Stück aus seinem Corona-Tief gekommen. Dank sieben Prozent mehr Gästen und höherer Preise entfiel nach den zwölf Monaten bis Ende September auf die Aktionäre fast zwei Drittel mehr Überschuss als ein Jahr zuvor.