Studie - Reisende leisten sich trotz Preissteigerung teurere Urlaube

| Tourismus Tourismus

Trotz Inflation und steigender Energiepreise planen viele Deutsche einen teureren Urlaub als noch zuvor. Das geht aus einer aktuellen Befragung der Postkarten-App MyPostcard und YouGov hervor. Die Studie untersuchte auch, auf welchen Kanälen Urlauber am liebsten Urlaubsgrüße verschicken. Das Ergebnis stimmt nostalgisch: Nach WhatsApp ist immer noch die klassische Postkarte am beliebtesten.

Im Rahmen der Studie wurden 2.048 Männer und Frauen ab 18 Jahren zum Thema Urlaub befragt. Besonders das Ergebnis zur künftigen Reiseplanung lässt aufhorchen: 27 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Urlaub für 2024 teurer ausfallen wird als in den Vorjahren. Bei mehr als einem Drittel bleibt das Budget gleich. Lediglich 10 Prozent planen, in der kommenden Reisesaison weniger Geld auszugeben. Um Kosten einzusparen, bucht fast die Hälfte eine günstige Unterkunft, 30 Prozent entscheiden sich für Urlaub in Deutschland oder werden nicht fliegen und etwa ein Fünftel der Sparer möchte die Urlaubskasse durch eine günstige Pauschal- oder Last-Minute-Reise schonen.

Urlaubsbilder verbleiben digital oder sogar ungenutzt

Dabei werden nirgendwo so viele Fotos geschossen wie während des Urlaubs. Gleichzeitig geben 40 Prozent der Befragten an, dass die meisten Bilder ungenutzt auf dem Handy, der Kamera oder der Speicherkarte verbleiben. So werden aus einst einzigartigen Andenken nur noch unbedeutende Megabyte, die den Speicherplatz füllen. Nur knapp unter 20 Prozent erstellen ein Fotobuch, rahmen manche der Fotos ein oder drucken Fotoabzüge. Ganze 10 Prozent machen keine Urlaubsfotos und behalten die Momente nur in ihrer Erinnerung.

Postkarten noch immer beliebt

Urlaubseindrücke lassen sich auch anders teilen: Das Versenden von Postkarten gehört für 38 Prozent der Befragten fest zur Urlaubsreise. Die Motivation ist dabei recht unterschiedlich: 46 Prozent der Teilnehmern ist es wichtig, Freunden und Familie mit den haptischen Urlaubsgrüßen eine Freude zu bereiten.

Aus Tradition und Nostalgie heraus greifen 28 Prozent der Befragten zu Stift und Postkarte. 20 Prozent lieben es einfach, ihre Reiseerlebnisse mit anderen zu teilen und geben dies als die wichtigste Motivation für die Urlaubsgrüße per Post an. Die einfache Freude am Schreiben von Karten ist für 14 Prozent ein Grund, eine Postkarte mit persönlichen Grüßen zu versenden. 18 Prozent der Befragten geben übrigens an, dass sie die Postkarte lieber direkt mitbringen und nicht in den Briefkasten werfen, da es ihnen allein um das physische Andenken an den Urlaub geht.

Für alle Reisenden, denen das Beschriften von Postkarten schwerfällt, die unkreativ sind oder keine passenden Worte finden, liefert die Studie erfreuliche Nachrichten. 41 Prozent der Studienteilnehmern sind persönliche Worte auf einer Postkarte zwar wichtig, aber ein kurzer Gruß reicht aus. 21 Prozent legen hohen Wert auf eine individuelle Botschaft, mit der Erlebnisse geschildert und Gefühle ausgedrückt werden können. Einige kümmern sich gar nicht um die Wortwahl: 12 Prozent achten lediglich auf das Motiv und für 10 Prozent ist es nur wichtig, dass die Karte ankommt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eurowings, Condor und weitere Airlines streichen ihr Angebot in Deutschland zusammen. Diesen zunehmenden Verlust an Flugverbindungen und vor allem die Gründe dafür sieht die deutsche Tourismuswirtschaft mit großer Sorge. Die Standortkosten für den Luftverkehr in Deutschland seien zu hoch.

Eins, zwei, drei: Nach Ryanair und Eurowings kündigt auch Condor an, Flüge ab Hamburg zu reduzieren. Eurowings und Condor klagen über den Plan des Hamburger Flughafens, im April Entgelte zu erhöhen.

Die Deutsche Zentrale für Tourismus zieht für die sommerliche Hochsaison eine positive Zwischenbilanz. Der positive Trend für das Deutschland-Incoming wird ebenso durch die internationale Reisebranche bestätigt.

Kein Schnee in den Bergen im Winter, Dauerregen im Sommer: Dafür können Ferienhaus-Vermieter zwar nichts, dennoch hören sie oft Beschwerden darüber. Auch bei Buchungen macht sich das Wetter bemerkbar.

Die EcoTrophea, die Nachhaltigkeitsauszeichnung des Deutschen Reiseverbandes, geht in diesem Jahr an Fernweh Fair Travel. Das von Frauen für Frauen gegründete Projekt hat die Jury durch sein Engagement im Bereich Women Empowerment überzeugt.

Aus einem neuen Bericht des World Travel & Tourism Council (WTTC) geht hervor, dass der Geschäftsreiseverkehr in diesem Jahr das Niveau von vor der Pandemie übertreffen wird, und zwar schneller als bisher vorhergesagt. Laut WTTC winkt ein Rekordwert von 1,5 Billionen US-Dollar.

Im August 2024 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 59,0 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Damit stieg die Zahl der Gästeübernachtungen auf einen neuen Rekordwert, zu dem vor allem die Betriebsart der Campingplätze beigetragen hat.

Vertrieb der Branche stärken: Der Fachverband für die Hotellerie schließt sich dem Open Data MICE Projekt für den Tagungs- und Kongressstandort Deutschland an. Die Initiative zielt darauf ab, Meetings, Incentives, Kongresse und Events in Deutschland durch den Einsatz von offenen Daten zu stärken.

Die Stimmung in der Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern ist insgesamt verhalten optimistisch. Angespannter ist die Lage bei den Gastronomen. Probleme machen hohe Energiekosten, Fachkräftemangel und Bürokratie.

Travelbook hat in Berlin zum dritten Mal den Travelbook Award verliehen und damit die Trendreiseziele für die kommende Saison ausgezeichnet. Besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr auf Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.