Urlaubsregionen in Niedersachsen und Bremen mit erstem Halbjahr zufrieden

| Tourismus Tourismus

Die niedersächsischen Tourismusregionen sind mit den Übernachtungen im ersten Halbjahr zufrieden. In der Lüneburger Heide und in Bremen wähnt man sich gar auf Rekordkurs, wie die Tourismusbehörde dort mitteilte. Auch Zahlen des Landesamtes für Statistik belegen die Belebung im Gastgewerbe.

In der Lüneburger Heide sind die Tourismusbetriebe sehr zufrieden. «Wir sind wieder auf Rekordkurs. Nach dem All Time High in 2022 liegen wir per Ende Juni bei tollen plus sechs Prozent», sagt der Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, Ulrich von dem Bruch. Im Rekordjahr 2022 verzeichnete die Region erstmals sechs Millionen Übernachtungen.

Zwar seien die Sommerferien etwas verregnet gewesen, danach wurde es aber zunehmend besser. «Wir sind komplett ausgebucht. Als das Wetter gut wurde, kamen viele Last-Minute-Buchungen», berichtet von dem Bruch. «Während der Heideblüte konnten wir beobachten, dass viel mehr junge Leute in der Heide unterwegs waren. Vor allem Paare.» Die Blüte sei eine der schönsten der vergangenen Jahre gewesen.

Laut dem Landesamt für Statistik Niedersachsen gab es an der Nordseeküste im ersten Halbjahr 2023 ein Plus bei den Übernachtungen von 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 3,4 Millionen. Die Lüneburger Heide zählte demnach ebenfalls mehr als drei Millionen und der Harz gut zwei Millionen Übernachtungen.

Auch der Tourismusverband im Harz zeigte sich daher zufrieden. Bundeslandübergreifend liegt die Urlaubsregion Harz mit 17,1 Prozent bei den Besuchern und 13,1 Prozent bei den Übernachtungen über dem Vorjahr, wie eine Sprecherin mitteilte. Hätte das Wetter mitgespielt, hätten die Werte noch höher ausfallen können, hieß es. Denn es gebe einen Trend zu spontaneren Buchungen.

«Die Gastronomie ist ein wichtiger Baustein im Angebot einer Tourismusregion, so auch im Harz», betonte die Harz-Sprecherin mit Blick auf die Debatte um ein Ende des reduzierten Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie. Die Rückkehr zum alten, höheren Steuersatz würde die Situation der durch Corona und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine gebeutelten Branche weiter verschärfen. Viele müssten bereits jetzt mit verkürzten Küchenzeiten, mehr Ruhetagen oder einschränkten Service- und Speiseangeboten arbeiten. «Das beeinflusst die Attraktivität der Gastronomie für den Gast insgesamt.»

Die Tourismus-Agentur Nordsee (Tano) sieht den Tourismus an der Küste auf einem «stabilen Erholungskurs» - die Zahlen von 2019 hätten jedoch noch nicht wieder erreicht werden können, hieß es. Zudem wies die Agentur darauf hin, dass der Tourismus im Vorjahreszeitraum, also im ersten Halbjahr 2022, teils noch von der Corona-Pandemie beeinflusst war. Die Zuwächse bei Gästeankünften und Übernachtungen führen die Küstentouristiker auch auf das gute Wetter im Frühjahr und eine Nachfrage insbesondere nach Kurzurlauben an der Nordsee zurück.

Laut dem Landesamt für Statistik Niedersachsen stieg die Zahl der Übernachtungen über das ganze Bundesland gesehen zwischen Januar und Juni um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf über 20,3 Millionen. Die Gästeankünfte stiegen um 18,5 Prozent auf 6,9 Millionen.

Die Stadt Bremen verzeichnete für das erste Halbjahr 2023 einen Übernachtungsrekord. Mit rund einer Million Übernachtungen liege die Hansestadt 23,8 Prozent über dem Vorjahreszeitraum und 1,4 Prozent über dem bisherigen Rekordjahr 2019, wie die Bremer Wirtschaftsförderung kürzlich bekanntgab. Über das gesamte Bundesland wurde ein Plus von 22,3 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 auf 1,3 Millionen Übernachtungen verzeichnet. Das Plus bei Übernachtungen zeige, «dass sich der Bremen-Tourismus super erholt hat - und unsere bundesweite Werbekampagne wirkt», sagte Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke).


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Kein Schnee in den Bergen im Winter, Dauerregen im Sommer: Dafür können Ferienhaus-Vermieter zwar nichts, dennoch hören sie oft Beschwerden darüber. Auch bei Buchungen macht sich das Wetter bemerkbar.

Die EcoTrophea, die Nachhaltigkeitsauszeichnung des Deutschen Reiseverbandes, geht in diesem Jahr an Fernweh Fair Travel. Das von Frauen für Frauen gegründete Projekt hat die Jury durch sein Engagement im Bereich Women Empowerment überzeugt.

Aus einem neuen Bericht des World Travel & Tourism Council (WTTC) geht hervor, dass der Geschäftsreiseverkehr in diesem Jahr das Niveau von vor der Pandemie übertreffen wird, und zwar schneller als bisher vorhergesagt. Laut WTTC winkt ein Rekordwert von 1,5 Billionen US-Dollar.

Im August 2024 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 59,0 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Damit stieg die Zahl der Gästeübernachtungen auf einen neuen Rekordwert, zu dem vor allem die Betriebsart der Campingplätze beigetragen hat.

Vertrieb der Branche stärken: Der Fachverband für die Hotellerie schließt sich dem Open Data MICE Projekt für den Tagungs- und Kongressstandort Deutschland an. Die Initiative zielt darauf ab, Meetings, Incentives, Kongresse und Events in Deutschland durch den Einsatz von offenen Daten zu stärken.

Die Stimmung in der Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern ist insgesamt verhalten optimistisch. Angespannter ist die Lage bei den Gastronomen. Probleme machen hohe Energiekosten, Fachkräftemangel und Bürokratie.

Travelbook hat in Berlin zum dritten Mal den Travelbook Award verliehen und damit die Trendreiseziele für die kommende Saison ausgezeichnet. Besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr auf Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Sommer, Sonne, Strand – für die meisten Deutschen war dies das Motto ihres Urlaubs in den vergangenen Monaten. Die Reisewirtschaft wird die Haupturlaubszeit des Jahres mit einem Teilnehmer- und Umsatzwachstum abschließen.

Fliegen ist in Deutschland vergleichsweise teuer. Das liegt unter anderem an der jüngst erhöhten Luftverkehrssteuer. Ryanair wird sein Angebot hierzulande im Sommer 2025 eindampfen.

Viele Betroffene konnten schon die Rückzahlung ihrer Gelder für geplatzte Pauschalreisen anstoßen - aber nicht alle. Für sie soll es bald weitere Möglichkeiten geben, den Antrag zu stellen.