Von Set-Jetting bis Künstliche Intelligenz - Die Reisetrends für 2024

| Tourismus Tourismus

Wie entscheiden sich Reisende für ein Urlaubsziel, was motiviert sie, die Koffer zu packen, und welche Destinationen stehen im kommenden Jahr im Fokus? Diese und weitere Fragen beantwortet der neue Reisetrendreport, der gemeinsam von Expedia und FeWo-direkt unter dem Namen Unpack '24 (PDF) herausgegeben wird. Der Report basiert auf einer Auswertung interner Daten sowie einer globalen Umfrage* unter mehr als 20.000 Reisenden.

Jon Gieselman, President von Expedia Brands: "Die Erkenntnisse, die wir aus der Datenanalyse gewinnen, prägen auch unsere Trendprognosen, die wir mit Unpack '24 veröffentlichen. Unsere Reisenden können sich damit schon jetzt in die Trends für das kommende Jahr einlesen und entsprechende Reisen buchen, bevor alle anderen auf den Zug aufspringen. Fest steht, dass diese Reisetrends das Jahr 2024 prägen werden - von Urlaub zu jedem Anlass über den Einfluss von Taylor Swift- und Beyoncé-Konzerten bis hin zur Bedeutung von Destinationen wie Perth, Palermo und Paros."

Set-Jetting - Filme und Serien zum Nachreisen

Was bereits 2023 große Wellen geschlagen hat, setzt sich im kommenden Jahr fort: Set-Jetting, also das Reisen an Orte, an denen Filme und Serien spielen oder gedreht wurden, wird Reisende auch 2024 in seinen Bann ziehen. Mehr als die Hälfte der Reisenden weltweit (53%) und in Deutschland (51%) gibt in der aktuellen Trendumfrage von Expedia und FeWo-direkt an, dass sie schon einmal eine Reise zu einem Ort recherchiert oder sogar gebucht haben, den sie aus einem Film oder einer Serie kennen.

In Deutschland beeinflussen Filme und Serien, die für Streaming-Portale produziert werden (22%), die Reiseentscheidungen bereits stärker als Facebook (21%) und TikTok (21%). Noch mehr Einfluss hat das Fernsehen: Die Strahlkraft von TV-Shows, Soaps, Reality-Formaten und Co. ist sogar größer als die von Instagram (33% vs. 30%).

Eine Prognose der internationalen Top-Reiseziele für Set-Jetter im Jahr 2024 lässt sich auf Basis bevorstehender Film- und Serienstarts und den Reisedaten** von Expedia und FeWo-direkt treffen:

  • Thailand, das als Drehort in der dritten Staffel von "The White Lotus" auftreten wird.
  • Rumänien, das im Zuge der Veröffentlichung der zweiten Staffel von "Wednesday" wieder als Drehort in den Fokus rücken wird.
  • Malta, das als Drehort für "Gladiator 2" dient.
  • Paris, das im Rahmen der vierten Staffel von "Emily in Paris" wieder im Rampenlicht stehen wird.
  • Schottland, das in der letzten Staffel von "Outlander" einen großen Auftritt haben wird.
  • London, Bath und Windsor in Großbritannien, die in den neuen Staffeln von "Bridgerton" und "The Crown" als Drehorte in Erscheinung treten werden.
  • Südkorea, das bei Reisenden durch die neue Staffel "Squid Game" an Beliebtheit gewinnen wird.
  • Florida und die Bahamas, die in der Serie "Bad Monkey" im Mittelpunkt stehen.
  • Australien, das durch die Miniserie "Faraway Downs" und das Mad Max-Prequel "Furiosa" ein Momentum haben wird.
  • Griechenland, wo der neue Spionagethriller "Argylle" gedreht wurde.

Destination Dupes - Zwillingsziele weltweit

Was in der Beauty-Welt gerade durch die Decke geht, bahnt sich nun auch seinen Weg in den Tourismus. Die vor allem auf dem sozialen Netzwerk TikTok gefeierten "Dupes" beschreiben Nachahmungen oder Alternativen, die den Originalen in ihrer Wirkung extrem ähnlich oder sogar identisch sind. Auch die Trendreiseziele für 2024 von Expedia können in gewisser Weise als "Dupes" bezeichnet werden. Dass sie auf der Liste auftauchen, mag zunächst für Überraschung sorgen. Erst auf den zweiten Blick wird klar: Die "Destination Dupes" bieten einen vergleichbaren Erholungs- bzw. Erlebniseffekt wie ihre populären Zwillinge, sie sind nur weniger bekannt.

Und genau das ist es, was sie für Reisende so interessant macht. Weltweit jeder Fünfte - in Deutschland sind es sogar 31 Prozent - möchte vor allem die "Hidden Gems" unter den Reisezielen erkunden. 34 Prozent weltweit haben bereits ein Reiseziel, das einem populären Touristen-Hotspot ähnelt, besucht. In Deutschland nimmt der Trend erst jetzt so richtig Fahrt auf: Während bisher nur 21 Prozent ein Zwillingsziel bereist haben, ziehen 53 Prozent eine solche Destination für ihren nächsten Urlaub in Betracht. Der Hauptgrund dafür: 58 Prozent der Reisenden aus Deutschland hoffen auf weniger andere Touristen an den Destination Dupes.

Noch können die unten genannten Reiseziele als "Destination Dupes" bezeichnet werden, für alle verzeichnet Expedia jedoch ein erhebliches Plus an weltweiten Suchanfragen - für Taipei, Pattaya, Paros, Curaçao und Perth haben sich die Suchanfragen im Vergleich zum Vorjahr sogar mehr als verdoppelt.

  • Taipei (Dupe für Seoul)
  • Pattaya (Dupe für Bangkok)
  • Paros (Dupe für Santorini)
  • Curaçao (Dupe für die Karibikinsel Saint Martin)
  • Perth (Dupe für Sydney)
  • Liverpool (Dupe für London)
  • Palermo (Dupe für Lissabon)
  • Quebec City (Dupe für Genf)
  • Sapporo (Dupe für Zermatt)
  • Memphis (Dupe für Nashville)

Tour Tourism - Musikfans auf Tour

Welttourneen wie "Eras" oder "Renaissance" haben bereits 2023 beträchtliche wirtschaftliche Effekte gezeigt, nicht zuletzt aufgrund des Tourismus, der in den Orten, in denen die Superstars auftraten, boomte. Die Daten von Expedia und FeWo-direkt zeigen: Dieser Trend setzt sich 2024 fort. 41 Prozent der Reisenden weltweit und 38 Prozent der deutschen Reisenden geben in der aktuellen Trendumfrage an, dass es im kommenden Jahr noch wahrscheinlicher als in 2023 ist, dass sie einen Trip unternehmen, um ein Konzert zu sehen.

Für fast ein Viertel der Reisenden weltweit (23%) sind Reisen innerhalb des eigenen Landes selbstverständlich. 15 Prozent würden auch in ein anderes Land reisen, um einen bestimmten Künstler oder eine bestimmte Künstlerin live zu erleben, 5 Prozent sogar auf einen anderen Kontinent. In Deutschland sind es in Summe 18 Prozent, die die Landesgrenzen verlassen würden.

44 Prozent nutzen ein Konzert auch als Anlass, um eine neue Destination zu erkunden, in Deutschland sind es 41 Prozent. Doch es gibt noch einen anderen Grund, warum Musikfans auf Tour gehen: die Ticketpreise. Rund 30 Prozent der Reisenden, die weltweit von Expedia und FeWo-direkt befragt wurden, nennen günstigere Ticketpreise an anderen Orten als Grund für ihre Reiseabsicht. Auch für ein Fünftel der Deutschen ist das ein Argument.

Any Occasion - Zu jeder Gelegenheit gemeinsam verreisen

Nicht selten werden runde Geburtstage, Weihnachten und Ostern oder die silberne Hochzeit der Eltern zum Anlass genommen, um mit der Familie und Freunden zu verreisen. Es geht darum, an einem besonderen Ort gemeinsame Zeit mit den Liebsten zu verbringen und Momente mit Erinnerungswert zu schaffen. Genau diese Auszeiten werden im Jahr 2024 zunehmen.

Laut der globalen Trendumfrage von Expedia und FeWo-direkt möchte ein Drittel der Befragten im kommenden Jahr mehr Urlaub mit den Lieblingsmenschen machen, jeder Vierte sucht nach beliebigen Anlässen, um eine gemeinsame Auszeit im Ferienhaus zu buchen. Weltweit werden insbesondere Anlässe mit Arbeitsbezug genutzt, um einen Urlaub zu rechtfertigen. Der Eintritt in den Ruhestand, Jobwechsel, Beförderungen und sogar Kündigungen werden als Gründe angegeben, um gemeinsam fernab der Heimat auf den neuen Lebensabschnitt anzustoßen.

In Deutschland zeigt sich der "Any Occasion"-Trend insbesondere in der Social Media-affinen Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen. 16 Prozent der Gen Z und Gen Y ist jede Ausrede recht, um mit den Lieblingsmenschen zu verreisen. 20 Prozent planen 2024 mindestens einen Trip, um eine kleine Errungenschaft zu feiern. Angedacht sind unter anderem Reisen anlässlich des Jahrestags des ersten Dates (18%), eines neuen Jobs (17%) oder einer Scheidung bzw. Trennung (10%).

Outside In - Das Äußere zählt

Bei der Suche nach einem Ferienhaus kommt es im Jahr 2024 weniger auf das Innere als auf das Äußere an. Von Whirlpools über weitläufige Gärten bis hin zu Dachterrassen und Feuerstellen - es ist die Außenausstattung eines Ferienhauses, auf die Urlaubsgäste ganz besonders achten.

Mehr als jeder fünfte (22%) Reisende weltweit bestätigt bereits, dass die Außenausstattung bei der Wahl eines Ferienhauses wichtiger als die Innenausstattung ist. In Deutschland sagen 23 Prozent, dass die Qualität der Außenausstattung eines Ferienhauses ausschlaggebend für die Buchungsentscheidung ist.

Wichtig dabei: das Ausprobieren und sich Gönnen. So zeigen die Umfragedaten von Expedia und FeWo-direkt, dass 42 Prozent der Reisenden weltweit und 30 Prozent der deutschen Reisenden Ferienunterkünfte mit einer Außenausstattung buchen, auf die sie Zuhause nicht zurückgreifen können. 15 Prozent der Deutschen nutzen die Ferienhausausstattung sogar als Test, um zu entscheiden, ob sie sich Gleiches für das Eigenheim anschaffen wollen. Terrassen (53%), Pools (50%), Whirlpools (33%), Grills und Outdoor-Küchen (23%) sowie Feuerstellen (20%) gehören hierzulande zu den begehrtesten Ausstattungsgegenständen bei Ferienhäusern.

Generation AI - Reisen mithilfe künstlicher Intelligenz

Der Einsatz generativer KI-Tools wie ChatGPT hat 2023 ganze Branchen inklusive der Tourismusbranche aufgewirbelt. Ein Ende der Begeisterung für die neue Technologie ist nicht in Sicht. Viel eher scheint die "Generation AI" im Jahr 2024 erwachsen zu werden und die künstliche Intelligenz verstärkt auch für die Reiseplanung nutzen zu wollen, wie sich aus den Umfragedaten von Expedia und FeWo-direkt ablesen lässt.

Demnach ist die Hälfte der Reisenden weltweit daran interessiert, ihre zukünftigen Urlaube mithilfe generativer KI-Tools zu planen. Auf 40 Prozent der deutschen Reisenden trifft dies ebenfalls zu. 21 Prozent hierzulande empfinden die Technologie bereits jetzt schon als sehr nützlich für die Reiseplanung. Der Grund: Die Tools vereinfachen und beschleunigen den Prozess. 32 Prozent der deutschen Befragten sagen, die künstliche Intelligenz würde ihnen helfen, eine passende Unterkunft zu finden. 24 Prozent nutzen sie, um Flüge zu vergleichen. 23 Prozent, um Aktivitäten vor Ort zu recherchieren, und 15 Prozent, um Stornierungen oder Änderungen an der Buchung vorzunehmen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Name, Adresse, Ausweisnummer – das gehört beim Check-in in Spanien zur Routine. Ein neues Regierungsdekret sorgt nun jedoch für Unruhe, da es die Erfassung persönlicher Daten von Touristen erheblich ausweiten soll.

Am 3. Oktober feiert Deutschland den Tag der Deutschen Einheit, ein Jubiläum, das nicht nur die politische Wiedervereinigung Deutschlands markiert, sondern aufs Engste mit dem Reisen verknüpft ist.

Hilton hat seinen 2025 Trends Report veröffentlicht - eine globale Studie, die das Verhalten von Reisenden auf der ganzen Welt, einschließlich Deutschland, untersucht.

Allein reisen und Solo-Restaurantbesuche gewinnen unter Deutschen zunehmend an Beliebtheit. Das will die Reisesuchmaschine KAYAK in Kooperation mit der Restaurant-Buchungsplattform OpenTable herausgefunden haben.

Wenn es um die Wahl des nächsten Reiseziels geht, spielt Social Media für viele noch eine untergeordnete Rolle. Während Social Media bisher nur bei 32 Prozent der Reisenden schon einmal den Ausschlag gab, den Koffer zu packen, sieht es bei der jüngeren Generation ganz anders aus.

Der heutige Welttourismustag steht unter dem Motto „Tourismus und Frieden“. Die Botschaft lautet: Reisen baut Brücken, fördert den kulturellen Austausch und trägt zur Förderung des Friedens weltweit bei.

Der Nordsee Tourismus Report 2024, der auf einer Befragung von 7.500 Gästen beruht, prognostiziert einen deutlichen Besucherrückgang an der Nordsee. Ferner nehmen die Gäste den Mangen an Mitarbeitern in den Betrieben deutlich stärk wahr als zuvor.

Barrierefreiheit ist für Nordseeurlauber ein wichtiges Buchungskriterium, zeigt eine Umfrage. Das gilt für Unterkünfte ebenso wie für Freizeitangebote. Experten sehen Nachholbedarf - und eine Chance.

Die Kreuzfahrt Guide Awards wurden am Dienstag zum 14. Mal in Hamburg verliehen. Eine 18-köpfige Jury wählte aus 32 nominierten Schiffen acht Sieger. Hinzu kam der Leserpreis.

Die Strände werden auf Mallorca immer kleiner. Das Rathaus in Palma reagiert und kündigt Maßnahmen an. Auch andere spanische Regionen kämpfen mit dem Problem.