Welche Stadt in Deutschland hat die meisten Touristen pro Einwohner?

| Tourismus Tourismus

Keine Stadt an der Ostsee, in der Lüneburger Heide oder im Allgäu: Dank des Europa-Parks darf sich Rust als die Touristen-Hochburg in Deutschland bezeichnen. Das ist das Ergebnis eines Vergleichs des Reiseportals HolidayCheck. Dafür wurde die Anzahl an offiziellen Gästeankünften in den Städten mit mindestens 5.000 Einwohnern, in den Großstädten mit mindestens 100.000 Einwohnern sowie in den Bundesländern ermittelt und ins Verhältnis gesetzt.

Das sind Deutschland meistbesuchte Städte

186,7 Touristen pro Einwohner: Damit ist das baden-württembergische Rust einsamer Spitzenreiter im Ranking. Die Stadt beheimatet mit dem Europa-Park den meistbesuchten Freizeitpark in Deutschland. Mit deutlichem Abstand folgen die beiden Ostseebäder Binz und Heringsdorf: 71,4 bzw. 63,2 Gäste pro Einwohner (GpE) besuchen die beiden Städte im Norden pro Jahr. Den vierten Platz sichert sich Willingen: Die hessische Kleinstadt im Rothaargebirge weist eine Quote von 52,7 auf. Die Ostsee dominiert die Top Fünf: Mit Kühlungsborn reiht sich eine weitere Stadt am Meer im oberen Ranking ein (47 GpE).

Die Lüneburger Heide liegt nicht am Meer, lockt mit ihrer Landschaft aber dennoch viele Naturbegeisterte an – 46,8 Urlauber begrüßt Bispingen pro Einwohner im Schnitt. Neben der Ostsee laden auch die ostfriesischen Inseln in der Nordsee zum Urlaub ein: Besonders Norderney liegt mit einer Quote von 43 GpE im Trend. Obwohl der hohe Norden bei den Urlauber besonders populär ist, kann sich Oberstdorf als meistbesuchter Ort in den Bergen durchsetzen: Der Kurort im Oberallgäu landet mit 42,4 GpE auf dem achten Rang. Mittelgebirge wie der Harz erfreuen sich ähnlich großer Beliebtheit: Im Luftkurort Braunlage fallen auf einen Einwohner 40,8 Besucher. Die Top Ten komplettiert das in Oberbayern gelegene Oberding mit 39,5 GpE.

So sieht es in den Großstädten aus

Im Hinblick auf Deutschlands Großstädte liegt Frankfurt am Main vorne: Die Mainmetropole zieht im Verhältnis zur Einwohnerzahl die meisten Gäste an (6,1 GpE). Auch der Süden ist beliebt: München und Heidelberg sichern sich mit 4,6 bzw. 4,2 GpE einen Podestplatz. Die Würzburger Residenz und die Römischen Denkmäler: In Würzburg und Trier können Kulturbegeisterte UNESCO-Welterbe entdecken, was sich auch in den Zahlen zeigt: Mit je 4,0 GpE gehören die beiden Großstädte zu den meistbesuchten.

Mecklenburg-Vorpommern beliebtestes Urlaubsziel, Saarland Schlusslicht

Dank der Ostseeregion ist Mecklenburg-Vorpommern mit einer Quote von 4,5 GpE Spitzenreiter im Ländervergleich. Damit verweist das Bundesland die beiden Stadtstaaten Hamburg und Berlin auf die weiteren Plätze (3,6 bzw. 2,8 GpE). Auch Bayern ist bei Urlaubern beliebt und landet mit 2,6 GpE auf dem vierten Rang. Schleswig-Holstein folgt als zweites an der Ostsee gelegenes Bundesland mit einer Quote von 2,5 GpE.

Einsamer ist es hingegen im Saarland: Pro Einwohner besucht jährlich nur ein Gast das kleine Bundesland im Südwesten der Bundesrepublik. Auch Nordrhein-Westfalen gilt mit einer Quote von 1,1 GpE nicht als Tourismus-Magnet, nur etwas häufiger werden Sachsen-Anhalt und Thüringen besucht (1,4 bzw. 1,5 GpE). Niedersachsen und Sachsen können mit je 1,7 GpE ebenfalls nicht mit Mecklenburg-Vorpommern und Co. mithalten.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eurowings, Condor und weitere Airlines streichen ihr Angebot in Deutschland zusammen. Diesen zunehmenden Verlust an Flugverbindungen und vor allem die Gründe dafür sieht die deutsche Tourismuswirtschaft mit großer Sorge. Die Standortkosten für den Luftverkehr in Deutschland seien zu hoch.

Eins, zwei, drei: Nach Ryanair und Eurowings kündigt auch Condor an, Flüge ab Hamburg zu reduzieren. Eurowings und Condor klagen über den Plan des Hamburger Flughafens, im April Entgelte zu erhöhen.

Die Deutsche Zentrale für Tourismus zieht für die sommerliche Hochsaison eine positive Zwischenbilanz. Der positive Trend für das Deutschland-Incoming wird ebenso durch die internationale Reisebranche bestätigt.

Kein Schnee in den Bergen im Winter, Dauerregen im Sommer: Dafür können Ferienhaus-Vermieter zwar nichts, dennoch hören sie oft Beschwerden darüber. Auch bei Buchungen macht sich das Wetter bemerkbar.

Die EcoTrophea, die Nachhaltigkeitsauszeichnung des Deutschen Reiseverbandes, geht in diesem Jahr an Fernweh Fair Travel. Das von Frauen für Frauen gegründete Projekt hat die Jury durch sein Engagement im Bereich Women Empowerment überzeugt.

Aus einem neuen Bericht des World Travel & Tourism Council (WTTC) geht hervor, dass der Geschäftsreiseverkehr in diesem Jahr das Niveau von vor der Pandemie übertreffen wird, und zwar schneller als bisher vorhergesagt. Laut WTTC winkt ein Rekordwert von 1,5 Billionen US-Dollar.

Im August 2024 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 59,0 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Damit stieg die Zahl der Gästeübernachtungen auf einen neuen Rekordwert, zu dem vor allem die Betriebsart der Campingplätze beigetragen hat.

Vertrieb der Branche stärken: Der Fachverband für die Hotellerie schließt sich dem Open Data MICE Projekt für den Tagungs- und Kongressstandort Deutschland an. Die Initiative zielt darauf ab, Meetings, Incentives, Kongresse und Events in Deutschland durch den Einsatz von offenen Daten zu stärken.

Die Stimmung in der Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern ist insgesamt verhalten optimistisch. Angespannter ist die Lage bei den Gastronomen. Probleme machen hohe Energiekosten, Fachkräftemangel und Bürokratie.

Travelbook hat in Berlin zum dritten Mal den Travelbook Award verliehen und damit die Trendreiseziele für die kommende Saison ausgezeichnet. Besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr auf Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.