Corona-Krise: Deutsche trinken zuhause deutlich mehr Bier

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Corona-Krise hat in Deutschland den Bierkonsum in den eigenen vier Wänden spürbar angekurbelt. Insgesamt kauften die Bundesbürger im ersten Halbjahr im Lebensmitteleinzelhandel und in Getränkeabholmärkten pro Kopf rund 38,6 Liter Bier und Biermixgetränke, wie eine Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen ergab. Das seien pro Person fast acht Flaschen mehr als im ersten Halbjahr 2019. Die Kosten bezifferten die Marktforscher auf gut 52 Euro pro Kopf.

«Aktuell beobachten wir den stärksten Anstieg des Verkaufs von Bier und Biermixgetränken in den letzten 15 Jahren», sagte der Nielsen-Getränkeexperte Marcus Strobl. Ein Grund dafür sei die Schließung der Gaststätten, Bars und Kneipen im Frühjahr. «Die Deutschen haben ihr Bier Zuhause genossen, statt auswärts.»

Die beliebteste Biersorte war auch in Corona-Zeiten weiterhin das Pils mit einem Marktanteil von gut 50 Prozent. Doch setzte das Hellbier seinen Siegeszug fort. Sein Absatz stieg um rund 18 Prozent. Mit einem Marktanteil von fast 8 Prozent belegt es mittlerweile den zweiten Platz im Beliebtheitsranking. «Helles wird längst nicht mehr nur in Süddeutschland getrunken, sondern setzt sich bundesweit durch - auch bei jungen Leuten», sagte Strobl.

Alkoholfreies Bier folgte mit einem Marktanteil von 7 Prozent auf Rang 3 in der Bier-Hitparade. «Seit 2007 ist alkoholfreies Bier die einzige Biersorte, die im Absatz stetig wächst. Während der Marktanteil 2007 gerade einmal bei 2,7 Prozent lag, sind es nun schon fast 7 Prozent», sagte Strobl. «Es zeichnet sich ab, dass Bier ohne Alkohol kein Kurzzeit-Trend ist und sich langfristig etabliert.»

Auch wenn der heimische Bierkonsum in den vergangenen Monaten deutlich zulegte, ist die Corona-Krise wegen der Absatzeinbrüche im Außer-Haus-Geschäft allerdings für die Brauereien insgesamt ein Debakel. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes setzten die Hersteller im ersten Halbjahr insgesamt lediglich 4,3 Milliarden Liter Bier ab - rund 300 Millionen Liter oder 6,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dies sei das niedrigste Ergebnis seit Einführung der aktuellen Statistikmethode 1993.

In den Monaten April und Mai waren die Absatzeinbußen wegen der Schließung von Bars und Restaurants sowie der Absage von Volksfesten und anderen Großveranstaltungen sogar zweistellig. Mit der schrittweisen Lockerung der Corona-Auflagen habe sich der Bierabsatz dann aber wieder erholt. Im Juni lag er nur noch 1,9 Prozent unter dem Vorjahresmonat, wie die Statistiker berichteten. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Viele der rund 1,2 Millionen Azubis machen einer Umfrage zufolge regelmäßig Überstunden. Angehende Köchinnen und Köche leisten demnach mit durchschnittlich 6,1 Überstunden pro Woche die meiste Mehrarbeit gefolgt von Hotel-Azubis.

Ist der Arbeitsplatz vom Wohnsitz weit entfernt, haben Arbeitnehmer manchmal eine zweite Wohnung in der Nähe vom Job. Welche Kosten für Heimfahrten sie bei der Steuererklärung geltend machen können.

Pizza und Pasta sind nicht nur in Italien in aller Munde: Auch in sechs anderen europäischen Ländern liegt die italienische Küche weit vorn. Am schlechtesten bewerten viele das Essen von der Insel. Das sehen auch die Briten so.

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Die Ent­spannung nach dem Urlaub hält bei vielen Beschäftigten nicht lange an. Jeder dritte Befragte ist bereits in der ersten Arbeitswoche nach dem Urlaub wieder urlaubsreif.

Frauen waren stets unzufriedener mit dem eigenen Einkommen als Männer. Diese Lücke ist einer Studie zufolge zuletzt zumindest kleiner geworden. Abgefragt wurde auch die Zufriedenheit mit der eigenen Gesundheit.

Tatsächlich selbstständig oder doch abhängig beschäftigt? Eine Frage, vor der viele Freiberuflerinnen und Freiberufler stehen. Aber was ist eigentlich das Problem?

Wenn Mitarbeiter oder Führungskräfte in der Öffentlichkeit über ihren Arbeitgeber lästern oder gar Geheimnisse ausplaudern, kann sie das ihren Job kosten. Denn Verschwiegenheit ist nicht nur eine Stilfrage, sondern auch ein rechtlicher Anspruch. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Taylor Swift hat ihre Fans in Deutschland begeistert. Frohlocken konnten aber auch die Gastgeber an den Auftrittsorten. Eine Mastercard-Auswertungen verdeutlicht den „Swift-Effekt”.

Eine Studie zeigt: Die Vorschläge der KI-Chatbots ChatGPT und Gemin sind meist gesünder als das, was Menschen im Durchschnitt täglich zu sich nehmen. Eine professionelle Ernährungsberatung können die KI-Chatbots jedoch nicht ersetzen.

Kinder und Jugendliche nehmen trotz eines Rückgangs ihres Zuckerkonsums im Vergleich zu früher immer noch zu viel Zucker zu sich. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Bonn, die die Aufnahme von freiem Zucker im Alter von 3 bis 18 Jahren ausgewertet hat.