DIHK-Ausbildungszahlen 2022: Positiver Trend im Gastgewerbe bestätigt sich

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Der DIHK hat seine Ausbildungszahlen für das Gesamtjahr 2022 veröffentlicht. Unsere Auswertung der Daten für das Gastgewerbe zeigt, dass sich der bereits zuvor zu beobachtende positive Trend bestätigt hat. Allerdings sind die Steigerungen zum Vorjahr nicht ganz so deutlich ausgefallen, wie es noch nach den Septemberzahlen des BIBB aussah, kommentiert der DEHOGA Bundesverband. Die starken Ausschläge sowohl nach oben als auch nach unten, haben sich durchweg abgemildert.

Insgesamt wurden 21.318 neue Ausbildungsverträge in den gastgewerblichen Berufen abgeschlossen. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 22,8 Prozent. Verglichen mit 2019 wurden 2022 nur noch 5,3 Prozent weniger neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Der größte Teil der Corona-Lücke wurde geschlossen. Damit steht das Gastgewerbe deutlich besser da als andere Branchen. Die Neuverträge der IHK-Berufe insgesamt sind 2022 im Vergleich zu 2021 lediglich um 2,8 Prozent gestiegen, im Vergleich zu 2019 schlägt ein Minus um 10,2 Prozent zu Buche.

Die einzelnen Ausbildungsberufe unterscheiden sich allerdings stark.

  • Größter Gewinner sind die Fachleute für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung, die zeigt, dass die Strategie der Ausbildungsneuordnung, den Serviceberuf durch eine Stärkung des Veranstaltungselements attraktiver zu machen, aufgeht.
  • Die Hotelfachleute hatten in der Coronakrise am stärksten gelitten und legen jetzt im Vorjahrsvergleich am stärksten zu. Mit 7.092 Neuverträgen haben sie die Position als größter gastgewerblicher Beruf zurückerobert. Das Niveau von 2019 ist zwar bei weitem noch nicht wieder erreicht. Das bedeutet jedoch nicht, dass Hotels weniger ausbilden, da viele von ihnen auch in die Ausbildung der Fachleute für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie eingestiegen sind.
    Bei den Hotelkaufleuten bzw. Kaufleuten für Hotelmanagement fällt die Erholung deutlich schwächer aus.
  • Im neuen Beruf Fachkraft Küche wurden 392 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das ist ein ordentlicher Start und eine deutliche Steigerung gegenüber September, bietet aber noch einige Luft nach oben. Rechnet man die beiden Küchenberufe zusammen, ergibt sich ein deutliches Plus von 16 Prozent zum Vorjahr, aber immer noch ein Minus von 7 Prozent zu 2019. Hier wird es in 2023 darum gehen, den neuen Beruf auch in Unternehmen, die bisher nicht in den Küchenberufen ausbilden, weiter bekannt zu machen. 
    Betrachtet man die Köche isoliert, so stellen die 6.820 Neuverträge ein Plus von 9,7 Prozent gegenüber 2021, jedoch ein Minus von 12,1 Prozent gegenüber 2019 dar.
  • Eine gute Entwicklung nehmen die Fachkräfte für Gastronomie / Fachkräfte im Gastgewerbe. Hier wird jedoch in den nächsten Jahren besonders genau zu beobachten sein, wie sich die Prüfungserfolge und die Vertragslösungen entwickeln.
  • Eine Sonderstellung nehmen die Fachleute für Systemgastronomie ein, hier wurden als einzigem gastgewerblichen Beruf 2022 weniger Neuverträge abgeschlossen als 2021 (-4,3 Prozent). Ein Teil der Ausbildungsverhältnisse dürfte sich sicherlich in Richtung der neuen Fachkraft für Gastronomie mit Schwerpunkt Systemgastronomie verlagert haben.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Steht «hergestellt in Italien» oder «in Italien produziert» auf der Dose mit Schältomaten, klingt das nach italienischen Früchten. Doch solch ein Hinweis bedeutet erst mal nur, dass die Tomaten in Italien verarbeitet wurden – und nicht zwangsläufig, dass sie in Italien angebaut wurden, heißt es von der Verbraucherzentrale NRW.

Laptop, Stuhl, Lampe – was gehört zur Grundausstattung im Homeoffice? Wer auf Wunsch des Arbeitgebers von zu Hause arbeitet, hat Anspruch auf gewisse Dinge. Doch nicht alles muss übernommen werden.

Das baden-württembergische Gastgewerbe hat 2024 die Konjunkturkrise zu spüren bekommen. Nach einer leichten Erholung im Jahr 2023 sind im vergangenen Jahr die preisbereinigten Erlöse für Gastronomie und Beherbergungsbetriebe wieder gesunken.

Am Freitag wird es zäh: Pendlerinnen und Pendler müssen sich wegen Streiks auf Verspätungen und Ausfälle im Nahverkehr einstellen. Einfach später kommen, ist keine gute Lösung.

Seit Monaten steigt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen zweistellig. Die höchste Insolvenzquote war in Berlin zu verzeichnen. Experten sehen für 2025 keine Anzeichen für Entspannung: Es sei zunehmend schwierig, nicht von einer Insolvenzwelle zu sprechen.

Das Gastgewerbe in Deutschland hat im Jahr 2024 real 2,6 Prozent weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 war der reale Gastgewerbeumsatz im Jahr 2024 um 13,1 Prozent niedriger. Sowohl Gastronomie als auch Hotellerie lagen real im Jahres- und im Vor-Corona-Vergleich im Minus.

Trotz Fachkräftemangel und drohender Abschläge bei der Rente wollen viele Arbeitnehmer gern vorzeitig in den Ruhestand gehen. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov will mehr als jeder Vierte (27 Prozent) vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden.

Zwei Firmen sollen Nachtschichtarbeitern höhere Zuschläge zahlen als tariflich vereinbart. So entschied es zumindest das Bundesarbeitsgericht. In Karlsruhe geht es für die Arbeitgeber besser aus.

Mehr Personal, weniger Umsatz: Mit Essen und Trinken wird im hessischen Gastgewerbe weniger erwirtschaftet, bei Übernachtungen sieht es besser aus. Die realen Umsätze im Gastgewerbe sanken um 1,8 Prozent.

Bereits wiederholt hatte DEHOGA-Bundesverband vor Ärzten bzw. Plattformen gewarnt, die unwirksame Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ausstellen. Jetzt ist ein weiterer Fall bekannt geworden.