Die Angst der Menschen in Europa vor Corona-Mutationen und einer vierten Welle ist weiter groß. Trotz steigender Impfquoten blickten mehr als 90 Prozent der Menschen mit Sorge in die Zukunft, heißt es in einer am Freitag in Hamburg veröffentlichten Untersuchung der European Covid Survey (ECOS). Dafür wurden den Angaben zufolge vom 21. Juni bis zum 6. Juli rund 8000 Menschen in Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Portugal und Spanien befragt. Die Untersuchung werde seit April 2020 rund alle zwei Monate wiederholt.
Insbesondere in Spanien und Portugal sei die Angst vor Mutationen groß: 96 beziehungsweise 97 Prozent der Befragten sind den Angaben zufolge beunruhigt; 75 Prozent der portugiesischen Bevölkerung machten sich sogar große oder sehr große Sorgen. In Deutschland liegen diese Werte mit 87 und 51 Prozent deutlich darunter; rund neun von zehn Befragten seien hier beunruhigt. Ein ähnliches Bild ergibt sich den Angaben zufolge bei der Frage nach einer vierten Welle im Herbst: Nur zehn Prozent der Deutschen machten sich darüber keine Gedanken, 57 Prozent haben dagegen große bis sehr große Sorgen.
Impfanreize wie in den USA oder in Israel lehnt eine Mehrheit in Europa ab. Ob Restaurant-Gutschein, Millionen-Lotterie oder 100 Euro für eine Impfung - 54 Prozent aller Befragten seien generell gegen derartige Anreize; weitere 27 Prozent seien unentschlossen. In Deutschland sprachen sich laut Umfrage nur 24 Prozent für einen Geldbetrag und 21 Prozent für einen Essensgutschein als Anreiz aus.