Große Studie: Wie Hotels und Restaurants durch die Corona-Krise steuern

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COVID-19 stellt das Gastgewerbe vor nie dagewesene Herausforderungen. Eine Studie der Yourcareergroup mit rund 15.000 Teilnehmern größtenteils aus Europa zeigt, wie das Gastgewerbe durch die Krise steuert und wie Arbeitnehmer die Krisenfestigkeit, Maßnahmen und Kommunikation ihrer Arbeitgeber einschätzen.

Die Ergebnisse stellen dar, wie das Gastgewerbe von Kurzarbeit und Schließungen betroffen ist, wie der Restart geplant wird und wie Arbeitnehmer die Krisenfestigkeit, Maßnahmen und Kommunikation seitens ihrer Arbeitgeber einschätzen.

[Alle Ergebnisse der Studie inklusive Ländervergleich hier kostenfrei zum Download]

Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:

Arbeitnehmer vertrauen in Unternehmenskommunikation und Maßnahmen

  • 74 Prozent aller Mitarbeiter im Gastgewerbe fühlen sich gut über COVID-19 Maßnahmen innerhalb des Betriebes informiert.
  • Die Mehrheit der Arbeitnehmer vertraut darauf, dass ihr Unternehmen bei der Rückkehr zum Arbeitsplatz den Gesundheitsschutz gewährleisten kann und wird.
  • 18 Prozent der Befragten erwarten hierbei die Einhaltung von Hygienekonzepten und eine klare Kommunikation. Auch die Bereitstellung von Desinfektionsmittel und Masken spielen eine große Rolle.
  • Etwas mehr als die Hälfte (59 Prozent) wünschen sich, dass ihr Unternehmen auch zukünftig in Krisenfestigkeit und Widerstandsfähigkeiten investiert.  

Vorübergehende Schließung und Kurzarbeit im Gastgewerbe

  • 79 Prozent der Befragten (mit einem Arbeitsvertrag) sind aktuell in Kurzarbeit. Bei der Mehrheit der Befragten (60 Prozent) wurde die Arbeitszeit sogar um 100 Prozent gekürzt. Einzig in Österreich liegt das Verhältnis von Kurzarbeit zu regulären Arbeitszeiten bei fast 50:50.
  • Jeder 4. Betrieb musste vorübergehend schließen. Betriebsbedingte Kündigungen gibt es bei 13 Prozent der Unternehmen. In Spanien liegt die Zahl mit 38 Prozent deutlich höher.
  • Einen vorübergehenden Einstellungsstopp nennen 15 Prozent der Unternehmen als Auswirkung von COVID-19.
  • Lediglich 2 Prozent der Befragten geben an, dass COVID-19 keinerlei Auswirkungen auf das Geschäft hat.

Wiedereröffnung so schnell wie möglich aber Rückkehr zur Normalität dauert noch an

  • Während jedes 5. Unternehmen gar nicht geschlossen war, planen 18 Prozent die Wiedereröffnung noch im Mai und 22 Prozent im Juni. Abweichungen hinsichtlich einer Wiedereröffnung treten auf, wenn die aktuellen Bestimmungen im jeweiligen Land keine Wiedereröffnung ermöglichen.
  • Bei 42 Prozent der Unternehmen ist der Geschäftsbetrieb aufgrund der aktuellen Situation bereits in Gefahr ist. Weitere 31 Prozent geben an, dass eine Gefährdung spätestens Ende Juli eintritt, wenn die aktuellen Voraussetzungen (im Befragungszeitraum) sich bis dahin nicht verändern.
  • Jeder Vierte Unternehmensvertreter glaubt, dass ein normaler Arbeitsalltag erst in über einem Jahr zu erwarten ist. An dieser Stelle verzeichnen die Ergebnisse einen Pik in Frankreich und Spanien; hier geben 40 Prozent an, dass eine Rückkehr zur Normalität mehr als 1 Jahr dauert. Angestellte mit und ohne Personalverantworten schätzen den Zeitraum auf 6 – 12 Monate.
  • Die Hälfte aller Befragten hat bereits ein Konzept für die Rückkehr an den Arbeitsplatz oder die Planung ist weit fortgeschritten. 20 Prozent der Unternehmen geben an, noch keine Konzepte entwickelt zu haben.
  • Die meisten Investitionen wurden für Sanitärbedarf wie Masken, Handschuhe, Trennwände (34 Prozent) getätigt, gefolgt von Trainings für die Mitarbeiter (16 Prozent).

[Alle Ergebnisse der Studie inklusive Ländervergleich hier kostenfrei zum Download]

Über die Studie

Der Online-Stellenbörsen Betreiber YOURCAREERGROUP, zu denen die Jobbörsen HOTELCAREER, GASTROJOBS, TOURISTIKCAREER und Turijobs zählen, haben im Zeitraum vom 04. Mai bis 11. Mai 2020 rund 15.000 Angestellte der Hotellerie, Gastronomie und Touristik in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen, Spanien, Portugal, Mexiko und vereinzelnd weiteren (nicht) europäischen Ländern zu den Auswirkungen von COVID-19 auf die Arbeit im Gastgewerbe befragt. An der Befragung haben etwa 900 Geschäftsführer, 300 HR-Mitarbeiter, 12.900 Angestellte mit und ohne Personalverantwortung und 1.050 Praktikanten / Trainees teilgenommen.

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