Keine Weihnachtsstimmung in der deutschen Wirtschaft

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die vom Ifo-Institut befragten Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage so schlecht wie zuletzt während der Corona-Krise im August 2020. Zudem seien die Erwartungen der Firmen für das kommende Halbjahr gesunken, teilten die Konjunkturforscher am Montag in München mit. Der Ifo-Geschäftsklimaindex rutschte im Dezember auf 86,4 Punkte, nach 87,2 Punkten im November.

In der Industrie fiel der Geschäftsklimaindex auf ein Jahrestief. Der Auftragsbestand ist weiter rückläufig. Die Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage deutlich schlechter, die Erwartungen sind pessimistischer. «Insbesondere energieintensive Branchen tun sich schwer», schrieben die Wirtschaftsforscher.

Auch im Handel hat das Geschäftsklima einen Rückschlag erlitten. «Das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel verläuft enttäuschend.» Die Erwartungen trübten sich ein.

Im Bauhauptgewerbe fiel der Ifo-Geschäftsklimaindex auf den niedrigsten Wert seit September 2005. Die Betriebe beurteilen ihre aktuelle Lage schlechter. Jeder zweite Betrieb erwartet eine weitere Eintrübung der Geschäfte in den kommenden Monaten.

Einziger Lichtblick sind die Dienstleister: Sie äußern sich zufriedener mit den laufenden Geschäften, die Skepsis für das kommende Halbjahr lässt nach. In der Gastronomie hat sich die Geschäftslage ebenfalls verbessert, «die Erwartungen sind jedoch abgestürzt»: Auf Speisen sind ab Januar wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig.

Die Ifo-Konjunkturforscher befragen jeden Monat rund 9000 Unternehmen. Daraus erstellen sie den wichtigsten Frühindikator für die deutsche Wirtschaft. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Bei vielen galt Alkohol in Maßen lange als gesundheitsfördernd. Doch das stimmt wohl nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat ihre Position dazu jetzt verändert.

Was weiß der Arbeitgeber schon über den Bewerber, bevor er zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird? Eine Suchmaschinenabfrage kann vieles preisgeben. Aber ist das auch erlaubt?

Die Distributionsstrategie eines Unternehmens bildet einen essenziellen Bestandteil seiner langfristigen Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität. In einer globalisierten und digitalisierten Wirtschaftsumgebung ist die strategische Planung und Implementierung von Distributionskanälen von entscheidender Bedeutung für den Erfolg. Ein Gastbeitrag der HSMA.

Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft, Arbeit auf Abruf: Alles das Gleiche? Nein, denn das eine gilt als Arbeitszeit und das andere nicht. Wann wird es bezahlt - und wann nicht?

Der Lachs hat den Alaska-Seelachs wieder als Lieblingsfisch der Deutschen abgelöst. Insgesamt kauften die Bundesbürger im vergangenen Jahr weniger Fisch, bezahlten dafür aber mehr.

Einmal abgemahnt, dann gekündigt? Kann es wirklich so schnell gehen? Was genau eine Abmahnung bedeutet und wie viele man als Arbeitnehmer kassieren kann.

Viele Ausbildungsplätze können nicht besetzt werden, zeigen aktuelle Daten. Oft passen Erwartungen und Angebot nicht zusammen. Was heißt das für Jugendliche auf Stellensuche? Ein Experte erklärt es.

Nach drei Jahren mit massivem Reallohnrückgang holen die Tarifbeschäftigten in Deutschland mächtig auf. Ihre Gehälter wachsen so schnell wie seit langem nicht. Das wird aber nicht so bleiben.

Die Betriebsferien ermöglichen es Arbeitgebern, einen Zeitraum festzulegen, in dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Urlaub nehmen müssen. Aber: Einfach so und spontan geht das nicht.

In der Corona-Pandemie haben zahlreiche Beschäftigte von zu Hause gearbeitet. Trotz aktueller Debatten über die Rückkehr ins Büro zeigt eine neue Studie: In vielen Firmen ist das Homeoffice etabliert.