Klassische Reiseanbieter verlieren bei Millennials an Bedeutung

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Millennials (18 bis 34 Jahre) stehen so viele Möglichkeiten zur Reisebuchung zur Verfügung, wie nie zuvor. Dabei zeigt die Generation Y innerhalb der letzten zwei Jahre eine deutliche Tendenz, Reisen lieber über Anbieter von Einzelleistungen zu buchen, anstatt klassische Pauschalreiseangebote zu wählen. Das sagt eine YouGov-Studie.

So ist die Bereitschaft der befragten Millennials bei Online-Plattformen wie z.B. booking.com oder Airbnb eine Reise, einen Flug oder ein Hotel zu buchen, im Vergleich zu 2016 deutlich gestiegen. Im Fall von booking.com stieg die Buchungsbereitschaft in der Zielgruppe seit 2016 von 25 auf 28 Prozent an. Die Plattform Airbnb verzeichnet im gleichen Zeitraum einen Anstieg der grundsätzlichen Buchungsbereitschaft von 15 Prozent auf 19 Prozent. Der klassische Reiseanbieter Tui verzeichnet hingegen einen Rückgang der Buchungsbereitschaft von 22 Prozent auf 19 Prozent. Dies zeigen Ergebnisse der aktuellen Analyse „Millennials als Digitalreisende“ der internationalen Data and Analytics Group YouGov.

Das Reiseverhalten von Millennials: Vertrauen auf Online-Bewertungen

Als erste Generation der sogenannten Digital Natives, die mit Internet im täglichen Leben aufgewachsen sind, zeigen sich die Millennials besonders affin für Onlinekommunikation und messen Onlinebewertungen einen höheren Stellenwert zu als andere Altersgruppen. Beispielsweise bei der Entscheidung für eine Hotelbuchung. In der Zielgruppe der Millennials geben zwei von fünf Befragten (39 Prozent) an, vor der Buchung auf Onlinebewertungen zu achten. In der der Gruppe der Befragten ab 35 Jahren hingegen sind es nur 29 Prozent. Neben einer guten Onlinebewertung spielen die Reisekosten für Millennials bei der Reisebuchung eine wichtige Rolle. Mehr als jeder vierte Befragte der Generation Y (27 Prozent) gab an, bei der Auswahl des letzten Urlaubsziels auf niedrige Kosten geachtet zu haben. Im Vergleich hierzu gehörten niedrige Reisekosten nur für 18 Prozent der Befragten ab 35 zu den wichtigsten Auswahlkriterien. Weniger wichtig ist den 18- bis 34-Jährigen Konstanz bei den Reisezielen: Lediglich 20 Prozent in der Zielgruppe haben ihr Urlaubsziel schon einmal nach dem Kriterium ausgesucht, dass sie dort bereits waren und gute Erfahrungen gemacht haben. In der Restbevölkerung liegt der Anteil hierfür hingegen bei 28 Prozent.

„Gerade junge Konsumenten haben sich im Laufe der Jahre immer weiter von klassischen Reiseanbietern abgewendet“, sagt Sven Runge, Consultant bei YouGov. „Auch wenn Anbieter aktuell noch zufrieden mit ihrer Markenperformanz sind, kann sich das sehr schnell ändern, wenn sich dieser Trend fortsetzt. Daher sollten klassische Anbieter kontinuierlich das Reiseverhalten und die Bedürfnisse der Generation Y im Blick behalten, um diese als Kunden nicht komplett an Anbieter von Einzelleistungen zu verlieren.“

Die vollständige Analyse zum Thema Millennials als Digitalreisende kann kostenfrei unter der Angabe von Kontaktdaten hier heruntergeladen werden: www.yougov.de/download/Digitalreisende_Millennials


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Auch im Frühjahr ist die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland weiter gestiegen. Im zweiten Quartal dieses Jahres gingen 46,1 Millionen Menschen einem Job nach oder waren selbstständig. Neue Jobs entstanden allerdings fast ausschließlich in einem Bereich.

Bei vielen galt Alkohol in Maßen lange als gesundheitsfördernd. Doch das stimmt wohl nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat ihre Position dazu jetzt verändert.

Was weiß der Arbeitgeber schon über den Bewerber, bevor er zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird? Eine Suchmaschinenabfrage kann vieles preisgeben. Aber ist das auch erlaubt?

Die Distributionsstrategie eines Unternehmens bildet einen essenziellen Bestandteil seiner langfristigen Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität. In einer globalisierten und digitalisierten Wirtschaftsumgebung ist die strategische Planung und Implementierung von Distributionskanälen von entscheidender Bedeutung für den Erfolg. Ein Gastbeitrag der HSMA.

Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft, Arbeit auf Abruf: Alles das Gleiche? Nein, denn das eine gilt als Arbeitszeit und das andere nicht. Wann wird es bezahlt - und wann nicht?

Der Lachs hat den Alaska-Seelachs wieder als Lieblingsfisch der Deutschen abgelöst. Insgesamt kauften die Bundesbürger im vergangenen Jahr weniger Fisch, bezahlten dafür aber mehr.

Einmal abgemahnt, dann gekündigt? Kann es wirklich so schnell gehen? Was genau eine Abmahnung bedeutet und wie viele man als Arbeitnehmer kassieren kann.

Viele Ausbildungsplätze können nicht besetzt werden, zeigen aktuelle Daten. Oft passen Erwartungen und Angebot nicht zusammen. Was heißt das für Jugendliche auf Stellensuche? Ein Experte erklärt es.

Nach drei Jahren mit massivem Reallohnrückgang holen die Tarifbeschäftigten in Deutschland mächtig auf. Ihre Gehälter wachsen so schnell wie seit langem nicht. Das wird aber nicht so bleiben.

Die Betriebsferien ermöglichen es Arbeitgebern, einen Zeitraum festzulegen, in dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Urlaub nehmen müssen. Aber: Einfach so und spontan geht das nicht.