Restaurants und Hotels legen bei Umsatz und Beschäftigung zu

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Nach dem Rekordjahr 2017 bleibt das Gastgewerbe in Deutschland auf solidem Wachstumskurs. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, setzten Hotels und Restaurants im ersten Halbjahr 2018 nominal 2,5 Prozent mehr um als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Real bedeutete dies ein leichtes Plus von 0,3 Prozent. „Getragen wird das Wachstum von der stabilen Konjunktur, der guten Lage am Arbeitsmarkt und der daraus resultierenden Konsumfreude“, erklärt Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) in Berlin.

„Die Reise- und Ausgehlust der Menschen ist ungebrochen.“ Für Rückenwind sorge zudem das anhaltend schöne Wetter seit April. Allerdings beklagt die Branche zahlreiche Herausforderungen. „Probleme bereiten den Betrieben vor allem steigende Betriebs- und Personalkosten, die ausufernde Regulierungswut, unfaire Wettbewerbsbedingungen und die Suche nach Mitarbeitern“, berichtet Zöllick. Da die Kosten häufig schneller stiegen als die Einnahmen bleibe die Ertragslage angespannt. Für die kommenden Monate zeigt sich der DEHOGA-Präsident dennoch zuversichtlich: „Nach dem Anstieg bei Übernachtungen und Umsätzen im ersten Halbjahr steuert das Gastgewerbe auf das neunte Rekordjahr in Folge zu.“

Laut Statistischem Bundesamt gab es im ersten Halbjahr 214 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste in den deutschen Beherbergungsbetrieben – vier Prozent mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. „Deutschland als Reiseland und Tagungs- und Kongressstandort liegt weiter im Trend und punktet mit einem äußerst vielfältigen Angebot und einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis“, erläutert Zöllick. So setzte die Beherbergungsbranche von Januar bis Juni 2,1 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum (preisbereinigt -0,2 Prozent). Auch in der Gastronomie hat sich das Geschäft positiv entwickelt. Die Restaurants erwirtschafteten ein nominales Umsatzplus von 3,0 Prozent (preisbereinigt +0,7 Prozent). Bei den Caterern stiegen die Umsätze um nominal 1,4 Prozent (real -0,1 Prozent).

Mit der steigenden Nachfrage stellten die Betriebe mehr ein. Laut Bundesagentur für Arbeit (BA) wurden im Mai dieses Jahres 1.080.300 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Gastronomie und Hotellerie gezählt. Dies bedeutet ein Plus von 2,2 Prozent bzw. 23.100 Beschäftigten gegenüber dem Vorjahresmonat – und einen neuen Spitzenwert: „Noch nie waren in unserer Branche so viele Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt“, sagt Zöllick und betont: „Das neue Allzeithoch bei der Beschäftigung beweist die Relevanz des Gastgewerbes als Arbeitgeber für Menschen unterschiedlichster Herkunft und Qualifikation.“
Vor dem Hintergrund der günstigen allgemeinen Wirtschaftslage und der erfolgreichen Sommersaison rechnet der DEHOGA für das Gesamtjahr 2018 weiterhin mit einem nominalen Umsatzplus im Gastgewerbe von zwei Prozent.

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Es geht um Geschmack und Gesundheit, aber auch um Tierwohl und Nachhaltigkeit. In Ernährungsfragen gibt es Unterschiede zwischen den Generationen - aber auch manche Gemeinsamkeit, zeigt eine Studie.

Dass der Fachkräftemangel in Deutschland ein wachsendes Problem darstellt, hat sich herumgesprochen. Doch wie wirken sich Engpässe in der Belegschaft auf die verbliebenen Beschäftigten aus?

Viele Beschäftigte können sich im November über eine Weihnachtsgeld-Zahlung ihres Arbeitgebers freuen. Doch von den teilweise üppigen Zusagen landet am Ende nur wenig im Geldbeutel. Wie viel genau?

Kann eine Arbeitszeiterhöhung ohne Lohnausgleich in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen vereinbart werden? Das ist unter bestimmten Voraussetzungen zulässig, zeigt ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Mainz.

Bürger und Unternehmen sparen angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Malaise offenkundig an Reisen und Restaurants: Die Umsätze im bayerischen Gastgewerbe sind im September im Vergleich zum Vorjahresmonat mit einem inflationsbereinigten Minus von 7,1 Prozent eingebrochen.

Die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland ist im vergangenen Monat deutlich angestiegen - der höchste Wert in einem Oktober seit 20 Jahren. Das hat laut Wirtschaftsforschern mehrere Gründe.

Wiederholt lange krank gewesen, dann folgt die Kündigung: Ist das erlaubt? Eine Arbeitsrechtsexpertin klärt auf, welche Möglichkeiten Arbeitgeber haben - und was das für Beschäftigte bedeutet.

Die Anforderungen an Führungskräfte steigen. Der wachsende Leistungsdruck verändert die Unternehmenskultur. Der Umgangston ist schärfer geworden. Ängste und Orientierungsverlust sind nicht selten die Folge. Aber niemand spricht offen darüber. Sind Manager überfordert? Und wenn ja - was läuft hier schief? Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

85,8 Prozent der Tarifbeschäftigten in Deutschland erhalten im Jahr 2024 Weihnachtsgeld. Durchschnittlich gibt es 2.987 Euro brutto. Sowohl der Anteil der Tarifbeschäftigten als auch die Höhe des Weihnachtsgelds sind jedoch stark branchenabhängig.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Wer noch offene Urlaubstage hat, muss die schnell verplanen, sonst verfällt der Anspruch. Oder kann man Urlaubstage auch mit ins neue Jahr nehmen?