Selten befristete Neueinstellungen bei qualifizierten Fachkräften

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

In Deutschland soll die Zahl befristeter Arbeitsverträge künftig stark verringert werden – so plant es zumindest die Bundesregierung. Erst vor wenigen Tagen hat die große Koalition angekündigt, im kommenden Jahr per Gesetz insbesondere sachgrundlos befristete Arbeitsverträge einzuschränken. Eine Auswertung von mehr als 80.000 Stellenanzeigen auf der Online-Jobplattform StepStone.de zeigt: Qualifizierte Fachkräfte sind von befristeten Verträgen eher selten betroffen. So sind aktuell nur rund 3,5 Prozent der Stellen für Fachkräfte befristet ausgeschrieben – die meisten davon für Auszubildende und Trainees. „Der Anteil der befristeten Arbeitsverträge für qualifizierte Fachkräfte ist in der Privatwirtschaft sehr gering. Unternehmen sind heute mehr denn je daran interessiert, gute Mitarbeiter langfristig zu binden“, sagt Dr. Anastasia Hermann, Head of Research bei StepStone.

Jedes zweite befristete Jobangebot richtet sich an Berufseinsteiger

Gut jedes zweite befristete Stellenangebot für Fachkräfte (58 Prozent) richtet sich auf StepStone.de an Berufseinsteiger. Rund jeder fünfte befristete Arbeitsvertrag (22 Prozent) richtet sich zudem an Teilzeitkräfte (< 35 Stunden/Woche). Hintergrund: Besonders häufig werden Teilzeitstellen in jenen Berufsfeldern ausgeschrieben, die gleichzeitig oft von Befristungen betroffen sind. Das ist zum Beispiel in den Berufsfeldern Administration und Sekretariat (16 Prozent aller Teilzeitstellen) der Fall sowie im Vertrieb und Verkauf (12 Prozent) sowie bei Bildungs- und Sozialberufen (11 Prozent). Insbesondere Sachbearbeiter, Kundenservice-Mitarbeiter und Sozialarbeiter werden derzeit für eine befristete Teilzeitstelle rekrutiert.

Die meisten befristeten Neueinstellungen in Wissenschaft und Forschung 

Neben Jobangeboten für Berufseinsteiger sind vor allem Stellen von Arbeitgebern der öffentlichen Hand befristet. So gibt es in den Bereichen Wissenschaft und Forschung (32 Prozent), Bildung und Training (25 Prozent) sowie im öffentlichen Dienst und bei Verbänden (18 Prozent) jeweils überdurchschnittlich viele Befristungen im Verhältnis zur Gesamtheit der Stellenausschreibungen. Auch im Gesundheits- und Sozialwesen ist eine von zehn Stellenanzeigen befristet ausgeschrieben. Besonders selten sind befristete Stellen hingegen in der Finanz- und Chemiebranche sowie im Bereich Maschinen- und Anlagenbau.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mehr als ein Viertel der Beschäftigten in Deutschland arbeitet auch am Wochenende. Im Gastgewerbe ist der Anteil mit 70 Prozent besonders hoch, wie das Statistische Bundesamt zum Tag der Arbeit basierend auf Zahlen von 2023 berichtet.

Der seit Jahren schwelende Konflikt um den bei Nachtschwärmern beliebten Brüsseler Platz in Köln ist um ein juristisches Kapitel reicher. Das Verwaltungsgericht Köln gab Eilanträgen mehrerer Anwohner und einer Gaststätten-Betreiberin gegen ein nächtliches Verweilverbot statt.

Wenn der Arbeitgeber in die Mails seiner Angestellten schaut, kann das viele Gründe haben - doch nicht alle legitimieren den Einblick. Eine Fachanwältin klärt auf.

Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich leicht verbessert. Der ifo Geschäftsklimaindex stieg im April auf 86,9 Punkte, nach 86,7 Punkten im März. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Lage positiver, insbesondere im Gastgewerbe. Die Erwartungen trübten sich jedoch ein.

Mehrere Millionen Menschen in Deutschland sind einer Studie zufolge suchtkrank und Tausende sterben jedes Jahr an den Folgen von Alkoholkonsum und Rauchen. Nach den neusten verfügbaren Zahlen sei von aktuell rund 99.000 Todesfällen im Jahr durch Rauchen und etwa 47.500 Toten durch Alkoholkonsum auszugehen.

Wer eine Kündigung vom Arbeitgeber erhält, verspürt erst mal große Unsicherheit. Vielleicht ist den Betroffenen nicht mal klar, warum sie gefeuert wurden. Muss der Arbeitgeber das offenlegen?

Immer mehr junge Menschen in Deutschland haben keine Berufsausbildung. So ist die Zahl der 20- bis 34-Jährigen ohne Abschluss, laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, zwischen 2013 und 2024 um 460.000 auf 1,6 Millionen gestiegen.

Einkaufen gehen, Arzttermin oder doch kurz zum Sport: Wer in der Pause etwas erledigen möchte, fragt sich schnell: Ist das eigentlich ok? Was das Gesetz erlaubt und wo die Grenzen liegen.

Bayern hat beim Bier bundesweit die Nase vorne. In keinem anderen Land wurde vergangenes Jahr so viel gebraut wie im Freistaat. Es ist die elfte Meisterschaft in Folge, wie das Landesamt für Statistik zum Tag des Bayerischen Bieres am Mittwoch mitteilt.

Die verlassene Eckkneipe und die alte Schützenhalle ziehen längst niemanden mehr an. Wo treffen sich jetzt die Leute auf dem Land? Ein Landesprogramm hilft, Orte zu verwandeln.