Umsatzeinbruch im NRW-Gastgewerbe: DEHOGA sieht "Überlebenskampf"

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Nordrhein-Westfalens Gastgewerbe hat in der Corona-Pandemie einen heftigen Einbruch seiner Geschäfte hinnehmen müssen. Im vergangenen Jahr seien die Umsätze um 40,2 Prozent gesunken, teilte das Statistische Landesamt IT.NRW am Donnerstag in Düsseldorf mit. Grund war die Corona-Krise samt ihrer Einschränkungen - schon seit November 2020 sind Restaurants geschlossen und der Betrieb von Hotels läuft auf Sparflamme. Zudem hatte es im Frühjahr des vergangenen Jahres Schließungen gegeben.

Der Jahresausklang war besonders düster: Die Umsätze in der Branche brachen im Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat um zwei Drittel (68,7 Prozent) ein. Bei Hotels und anderen Beherbergungen sackten die Erlöse im Dezember um 83,4 Prozent ab, der Umsatz in der Gastronomie sank um 63,6 Prozent. 

Der DEHOGA NRW sprach von einem «historischen Umsatzeinbruch». «Die Branche steht auch im neuen Jahr vor einem harten Überlebenskampf», erklärte Verbandschef Bernd Niemeier. Rund zwei Drittel der Unternehmer im Gastgewerbe fürchten deshalb um ihre Existenz. "Um zu überleben, brauchen wir drei Dinge: erstens weitere staatliche Hilfen, die allen betroffenen Betrieben im Gastgewerbe zugute kommen. Diese Hilfen müssen angemessen, unbürokratisch sein und schnell ausbezahlt werden. Zweitens fordern wir einen Perspektivplan für eine verlässliche Wiedereröffnung und drittens müssen Hilfen und Perspektivplan durch deutlich mehr Impfungen sowie flächendeckende Schnelltests flankiert werden", so Niemeier.

Auch wenn die Novemberhilfe nach vier Monaten endlich auf die Zielgerade einbiegen würde, erwarteten Gastronomen und Hoteliers vor dem Hintergrund des immer noch andauernden Lockdowns mehr als die schnelle Auszahlung: "Natürlich müssen die November- wie die Dezemberhilfe jetzt für alle Unternehmen vollständig ausbezahlt werden. Aber auch größere Betriebe müssen die Hilfen endlich beantragen können. Außerdem treten Mischbetriebe und verbundene Unternehmen immer noch auf der Stelle, weil sie aufgrund des 80:20-Erfordernisses komplett durchs Raster fallen", moniert Niemeier. 

Neben finanzieller Unterstützung fordern Gastronomen, Hoteliers, Beschäftigte und Auszubildende eine klare und konkrete Öffnungsperspektive. "Wir wollen keine Öffnung um jeden Preis. Eine dritte Welle wäre der Super-Gau. So wichtig wie eine Öffnungs- ist deshalb eine Offenbleiben-Perspektive. Und weiterhin steht natürlich die Gesundheit von Gästen, Beschäftigten und Unternehmern vor allem. Trotzdem glauben wir, dass eine seriöse und verlässliche Öffnungsperspektive möglich ist, zumal wir in der Pandemie schon eindrucksvoll gezeigt haben, dass unsere Schutz- und Hygienekonzepte funktionieren". (Mit Material der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine Umfrage von Kassenanbieter Lightspeed in diversen Ländern zeigt, wie unterschiedlich das Verhalten beim Trinkgeld ist. Mehr als die Hälfte der Deutschen spricht sich gegen die Abschaffung des Trinkgelds aus. Deutsche sind die großzügigste Trinkgeldgeber in Europa. Sechs Prozent der Befragten geben Trinkgeld für Technik.

Ein belastbares und aussagekräftiges Zahlenwerk ist für die Führung der Betriebe im Gastgewerbe elementar. ETL ADHOGA, das Netzwerk von Branchenspezialisten bei Deutschlands führender Steuerberatungsgesellschaft, hat für eben jenen besonderen Bedarf das modulare Konzept ETL ADHOGA Consulting entwickelt.

Die Einführung des Elterngeldes mit längeren Abwesenheiten vor allem von Müttern hat dauerhaft keine negativen Auswirkungen auf die Betriebe. Das hat eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ergeben.

Wenn Kollegen gegeneinander arbeiten, hat das weitreichende Folgen: Die Produktivität sinkt und die Qualität der Arbeit leidet. Mehr noch: Kunden verlieren das Vertrauen, weil sie merken, dass die Mitarbeiter untereinander verstritten sind. Hier ist FÜHRUNG gefragt! Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Teurere Energie, Materialien und höhere Löhne: Der Mittelstand muss steigende Kosten bewältigen. Viele Unternehmen finden einen Ausweg, den letztlich auch Verbraucher spüren dürften.

Die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland ist nach vier Wochen erfolgreich zu Ende gegangen. Auch wenn Deutschland den Europameistertitel verpasst hat, war das Event auch aus Sicht der Tourismuswirtschaft ein Erfolg.

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Ein guter Anlass für Arbeitgeber, sich mit dem Thema Urlaub zu befassen und ihre Vorgehensweise zu überprüfen – gerade auch, um finanzielle Risiken für ihr Unternehmen zu vermeiden.

Bei einem Jobwechsel oder wenn sich der Vorgesetzte ändert, ist es wichtig, ein Arbeitszeugnis zu erhalten. Doch was tun, wenn die Bewertung von der eigenen Wahrnehmung abweicht oder schlichtweg unfair ist?

Zur EM in Deutschland hat die Gema über 26.000 öffentliche Ausstrahlungsorte für Fernsehübertragungen gezählt, die eigens zur Europameisterschaft angemeldet wurden. Die meisten Public-Viewing-Standorte befinden sich in Berlin, gemessen an der Einwohnerzahl liegt Köln an der Spitze.

Mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland versenden Emojis. Fast jeder Fünfte (19 Prozent) tut dies in jeder einzelnen Nachricht, 31 Prozent in der Mehrzahl und 24 Prozent in wenigen Nachrichten. Emojis sind auch in der Job-Kommunikation üblicher geworden, stiften aber auch oft Verwirrung.