Weniger als die Hälfte der Arbeitnehmer in tarifgebundenen Betrieben beschäftigt

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Weniger als die Hälfte der Arbeitnehmer in Deutschland war im vergangenen Jahr in einem tarifgebundenen Betrieb beschäftigt. Die Tarifbindungsquote von 49 Prozent hat das Statistische Bundesamt am Freitag berichtet. Vergleiche zu den Vorjahren sind nach Angaben der Behörde nicht möglich, da die Zahl erstmals für 2022 auf neuer Datengrundlage erhoben worden ist.

Es wurden 58.000 Betriebe sämtlicher Größen detailliert befragt, ob für sie ein Branchen- oder Unternehmenstarifvertrag galt. Damit gelten Betriebe, die Tarifverträge nur freiwillig anwenden, nicht als tarifgebunden. Ihre Arbeitnehmer können trotzdem Gehälter und Arbeitsbedingungen erhalten, die den tariflichen Vorgaben ähneln.

Die höchsten Tarifbindungsquoten stellten die Statistiker mit 100 Prozent im Öffentlichen Dienst, bei der Verteidigung und den Sozialversicherungen fest. Geringe Quoten gab es im Gastgewerbe (20 Prozent), bei Kunst, Unterhaltung und Erholung (21 Prozent) sowie in der Land- und Forstwirtschaft mit 11 Prozent.

Im europäischen Vergleich hinkte Deutschland im Jahr 2018 mit einer Tarifbindung von 48 Prozent weit hinterher. Das reichte im Ranking gerade mal für Platz 18 in der EU und verfehlte das Ziel des Europäischen Parlaments von 80 Prozent Tarifbindung deutlich. Jüngere Zahlen der europäischen Statistikbehörde lagen nicht vor. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ferienwohnungen bieten einigen Komfort. Doch wenn etwas zu Bruch geht, kann das die Freude schnell trüben. Welche Versicherungen wichtig sind – und worauf Urlauber besonders achten sollten.

Auch im Frühjahr ist die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland weiter gestiegen. Im zweiten Quartal dieses Jahres gingen 46,1 Millionen Menschen einem Job nach oder waren selbstständig. Neue Jobs entstanden allerdings fast ausschließlich in einem Bereich.

Bei vielen galt Alkohol in Maßen lange als gesundheitsfördernd. Doch das stimmt wohl nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat ihre Position dazu jetzt verändert.

Was weiß der Arbeitgeber schon über den Bewerber, bevor er zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird? Eine Suchmaschinenabfrage kann vieles preisgeben. Aber ist das auch erlaubt?

Die Distributionsstrategie eines Unternehmens bildet einen essenziellen Bestandteil seiner langfristigen Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität. In einer globalisierten und digitalisierten Wirtschaftsumgebung ist die strategische Planung und Implementierung von Distributionskanälen von entscheidender Bedeutung für den Erfolg. Ein Gastbeitrag der HSMA.

Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft, Arbeit auf Abruf: Alles das Gleiche? Nein, denn das eine gilt als Arbeitszeit und das andere nicht. Wann wird es bezahlt - und wann nicht?

Der Lachs hat den Alaska-Seelachs wieder als Lieblingsfisch der Deutschen abgelöst. Insgesamt kauften die Bundesbürger im vergangenen Jahr weniger Fisch, bezahlten dafür aber mehr.

Einmal abgemahnt, dann gekündigt? Kann es wirklich so schnell gehen? Was genau eine Abmahnung bedeutet und wie viele man als Arbeitnehmer kassieren kann.

Viele Ausbildungsplätze können nicht besetzt werden, zeigen aktuelle Daten. Oft passen Erwartungen und Angebot nicht zusammen. Was heißt das für Jugendliche auf Stellensuche? Ein Experte erklärt es.

Nach drei Jahren mit massivem Reallohnrückgang holen die Tarifbeschäftigten in Deutschland mächtig auf. Ihre Gehälter wachsen so schnell wie seit langem nicht. Das wird aber nicht so bleiben.