Brexit hat Personalmangel in britischer Gastronomie verstärkt

| Gastronomie Gastronomie

Der Brexit hat einer Untersuchung zufolge in Großbritannien den Personalmangel in vielen Branchen verschärft. «Es gibt einige Belege dafür, dass das Ende der Arbeitnehmerfreizügigkeit zum Mangel in verschiedenen Bereichen des britischen Arbeitsmarktes beigetragen hat», sagte Arbeitsmarktforscher Chris Forde von der Universität Leeds, der gemeinsam mit Wissenschaftlern von der Universität Oxford die Brexit-Auswirkungen untersucht hat. «Das ist aber nicht der einzige Faktor.» Auch in anderen Ländern gebe es in bestimmten Branchen Lücken.

Andere Gründe für den Mangel sind der am Montag veröffentlichten Studie zufolge die Pandemie, die Tatsache, dass viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich entschieden haben, früher als üblich in den Ruhestand zu gehen, und branchenspezifische Engpässe. Im vergangenen Jahr hat etwa ein akuter Mangel an Lastwagenfahrern dafür gesorgt, dass Supermarktregale teilweise leer blieben und Tankstellen nicht mit Sprit versorgt werden konnten.

Besonders in Bereichen wie der Gastronomie oder Logistik hätten sich britische Arbeitgeber früher stark auf Arbeitskräfte aus der EU verlassen, heißt es in der Untersuchung. Diese hätten nun starke Schwierigkeiten, Stellen zu besetzen.

Mit dem Brexit ist die Freizügigkeit - also das Recht für EU-Bürger in allen Ländern der Europäischen Union leben und arbeiten zu können - in Großbritannien erloschen. Die britische Regierung setzt auf eine «hochqualifizierte Wirtschaft mit hohen Löhnen» - also darauf, dass britische Arbeitgeber Stellen mit heimischen Arbeitskräften besetzen und die Löhne erhöhen.

Bislang gebe es jedoch keine Anzeichen dafür, dass sich die Löhne seit dem Brexit signifikant erhöht hätten, lautet das Fazit der Forscher. Tatsächlich würden sich Arbeitgeber, die stark von EU-Beschäftigen abhängig waren, eher dadurch anpassen, dass sie weniger produzieren oder Prozesse automatisieren. Einige Jobs - etwa in der Landwirtschaft - gingen nun stattdessen an Nicht-EU-Ausländer, allerdings sei das längst nicht für alle Betriebe eine geeignete Alternative.

«Obwohl klar ist, dass das Ende der Freizügigkeit es Arbeitgebern im Niedriglohnsektor schwieriger gemacht hat, passende Bewerber zu finden, bringen Änderungen an Einwanderungsgesetzen ihre eigenen Herausforderungen mit sich», sagt Madeleine Sumption, die an der Universität Oxford den Fachbereich zur Einwanderungsforschung leitet. Oft führten Visa-Programme in diesen Branchen zu Ausbeutung, außerdem seien sie schwierig zu regulieren. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In dieser Woche öffnen Dario Cecchini und das Team des 25hours Hotel San Paolino die Türen des Cecchini in Città. Der berühmte Metzger hat das 25hours Hotel in Florenz als seinen ersten Standort in der toskanischen Hauptstadt gewählt.

Für die Sicherheit ist alles getan, die Sonne scheint - und das Bier wird nicht ausgehen. München ist gerüstet für das Oktoberfest. Stadtspitze, Festleitung, Wirte, Schausteller und Polizei sehen dem Fest entspannt entgegen.

Im modernen Neubau des Bürokomplexes TONIQ2 am Düsseldorfer Flughafe eröffnet SV Deutschland eine Kaffeebar und ein Betriebsrestaurant. Gleichzeitig startet die neue Gäste-App.

Rocco Forte eröffnet in den Räumlichkeiten des ehemaligen Sophia’s, das neue Restaurant „Florio“ im The Charles Hotel München. Damit startet das Unternehmen ein weiteres Restaurant, das von der Philosophie der italienischen Kochikone Fulvio Pierangelini geprägt ist.

Johannes von Bemberg und Oliver Röder verpassen ihrem Restaurant „Eiflers Zeiten“ in der „Burg Flamersheim“ in Euskirchen ein Update: Hier soll demnächst sterneprämierte Gourmetküche aufgetischt werden. Das benachbarte Restaurant „Bembergs Häuschen“, in dem bis jetzt die Gourmetküche angesiedelt war, schließt zum Ende des Jahres.

Der Frankfurter Zoo plant mit einem neuen Gastronomie-Angebot für seine Besucherinnen und Besucher. Die derzeitigen Entwürfe sehen ein zweigeschossiges Gebäude an zentraler Stelle im Zoo neben dem Spielplatz vor.

Wer übernimmt die Gastroflächen im extravaganten neuen Bürokomplex Be orange! am Rande der Regensburger Altstadt? Nun ist die Überraschung perfekt: Ab April 2025 bespielt der Regensburger Gastronom und Betriebswirt Martin Kagerer die Räume.

Zum 25. Jubiläum gewährt L’Osteria einen Blick hinter die Kulissen. In Zusammenarbeit mit dem Callwey Verlag und der Autorin Diana Binder ist das erste Buch entstanden: „L’Osteria Grande Amore – Die Geheimnisse unserer Küche“ ist eine Hommage an die italienische Küche.

Erst kürzlich kündigte der Club Wilde Renate in Berlin-Friedrichshain an, seine Partys Ende 2025 zu beenden. Nun folgt die nächste schlechte Nachricht für das Nachtleben in der Hauptstadt.

Er war mit seinem Café «St. Oberholz» in Berlin-Mitte einer der Pioniere des mobilen Arbeitens: Nun hat Ansgar Oberholz in Kreuzberg ein neues Café eröffnet. Was in den letzten 20 Jahren gelernt wurde, stecke nun in diesem neuen Konzept.