Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway hat mit zögerlichen Bestellern in Nordamerika zu kämpfen. Die USA und Kanada erwiesen sich im ersten Quartal weiter als Klotz am Bein und überschatteten das leichte Wachstum in Nord- und Westeuropa. Seit rund zwei Jahren sucht Konzernchef Jitse Groen vergeblich nach einem Käufer für das Grubhub-Geschäft in den USA.
Die Unlust der Kunden auf Essensbestellungen bremste den Konzern im ersten Quartal deutlich aus. Wie der Lieferdienst am Mittwoch mitteilte, rutschte die Zahl aller Bestellungen des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 214,2 Millionen ab. Die Zahl der Bestellungen etwa von Pizza, Döner und Sushi lag damit etwas unter dem, was Experten im Schnitt erwartet hatten.
Dabei könnten den Kunden schrittweise eingeführte Gebühren den Appetit zumindest zum Teil verdorben haben. Neben den altbewährten Zusatzkosten für die Lieferung stellt Just Eat Takeaway seinen Bestellern mittlerweile auch sogenannte Servicegebühren zur Deckung der eigenen Kosten in Rechnung. Als neueste Idee zur Profitabilitätssteigerung führte Just Eat Takeaway zuletzt eine Transaktionsgebühr beim Bezahlen mit bestimmten Zahlungsmethoden, etwa PayPal, ein.
Der Bruttotransaktionswert (GTV) des Konzerns gab im ersten Quartal dennoch um zwei Prozent auf knapp 6,6 Milliarden Euro nach. Mit der Kennziffer misst Just Eat Takeaway den Gesamtwert aller Bestellungen inklusive Steuern, Trinkgelder und Gebühren. Nordamerika herausgerechnet ergibt sich ein Plus von 4 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro.