Nach Peta-Anzeige: Hamburger Restaurant streicht Foie gras von der Speisekarte

| Gastronomie Gastronomie

Das Hamburger Luxus-Restaurant „Henriks“ reagiert auf eine Anzeige der Tierschutzorganisation Peta und nimmt die umstrittene Zutat Foie gras (Stopfleber) von der Speisekarte. Auch ein weiteres Hamburger Restaurant reagiert mit einer „Menüanpassung“.

Peta hat die Geschäftsführung von Henriksim September angeschrieben und ausgiebig über das immense Tierleid, das mit der Herstellung von Foie gras einhergeht, informiert. Bereits 2021 hatte die Tierrechtsorganisation ein Schreiben an die Geschäftsführung gesendet, erhielt jedoch keine Reaktion. Daraufhin zeigte Petea das Restaurant Ende September bei der Staatsanwaltschaft Hamburg an. Der rechtliche Hintergrund: Nicht nur die in Deutschland verbotene Produktion der Stopfleber, auch der Verkauf von Tierqualprodukten ist strafrechtlich relevant. 

Auf der Speisekarte des „Henriks“ standen bisher zwei Foie-gras-Gerichte, die Inhaber Anklam nun streichen bzw. durch Alternativen ersetzen will. „Ich habe in den vergangenen Tagen lange mit meiner Frau über diese Thematik gesprochen und wir werden ausprobieren, wie es ohne die Stopfleber läuft“, sagte Anklam gegenüber dem Abendblatt. „Die Nachfrage war bisher nicht sehr groß, aber es galt oder galt landläufig als Aushängeschild für ein Restaurant, wenn dort Foie gras auf hohem Niveau zubereitet werden konnte.“ Neben Tierschutzgründen spielt auch der Kostenfaktor eine Rolle bei der Entscheidung. Das Produkt sei in den vergangenen Jahren um 300 Prozent teurer geworden, so Anklam.

Unterdessen kündigte auch die „Brasserie Tortue“ an der Hamburger Stadthausbrücke an, „mit der nächsten Menüanpassung“ auf die umstrittene Stopfleber zu verzichten.

Ulrike von Albedyll, Landesgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga, hielt sich auch auf Nachfrage des Abendblatts zurück. „Es ist nicht unsere Aufgabe, unternehmerische Entscheidungen zu bewerten. Die wenigen Fakten, die uns vorliegen, legen im Übrigen die Vermutung nahe, dass kein strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegt.“

Laut Peta bedeute Stopfleber für Enten und Gänse ein unwürdiges Leben und einen qualvollen Tod. Für die „Produktion“ von Foie gras würden nur Erpel verwendet, weil die Leber der weiblichen Tiere zu klein sei und zu viel Nervengewebe enthalte. Allein in Frankreich würden jedes Jahr mehr als 13 Millionen weibliche Entenküken direkt nach der Geburt am Fließband aussortiert und lebend in den Schredder geworfen, vergast oder in einer Kiste entsorgt, in der sie verhungern oder zerquetscht würden.

Durch die quälerische Mast schwelle die Leber der männlichen Vögel in nur 10 bis 18 Tagen auf das bis zu Zehnfache ihres Normalgewichts an. Diese Zwangsmast führt neben der pathologischen Verfettung der Leber, Steatose genannt, auch zu Atemnot, Halsverletzungen, Knochenbrüchen, Leberblutungen und Herzversagen. Viele Tiere würden daher bereits sterben, bevor sie in den Schlachthof kommen. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Auf mehr als 3.000 Metern wird im größten Skigebiet der Welt aufgerüstet. Im Dezember erwartet Wintersportler auf dem Cime de Caron ein neues Gebäude mit Kulinarik und vor allem: ein Rundum-Panorama.

​​​​​​​Sich gesund zu ernähren und dabei den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren – das bietet Aramark mit seiner Menülinie „Planet Power“. Im Rahmen von Aktionswochen im September wurden neue Rezepte vorgestellt, die das Aramark-Kreativteam auf Grundlage der Planetary Health Diet, kurz PHD, die von einem internationalen Forscherteam entwickelt wurde, umgesetzt hat.

Trüffel gelten als der Inbegriff kulinarischen Luxus. Ihr einzigartiger Duft und Geschmack machen sie unverwechselbar. Doch was macht die Knollen so besonders und teuer. Eine kleine Trüffelkunde mit Ralf Bos.

IKEA hat die Türen zu seinem ersten eigenständigen Restaurant geöffnet. Kunden in London-Hammersmith können nun das Restaurant direkt in der King Street besuchen und die bekannten Fleischbällchen und andere Speisen genießen.

Seit März wird das Hotel auf dem Rittergut Nordsteimke bereits als mein.wolfsburg und damit Teil Marke mein.lieblingsort betrieben. Ab dem 6. November kommt nun das ebenfalls auf dem Rittergut liegende Restaurant „wildfrisch Gutsküche X fritz“ dazu.

Die EL&N-Café-Kette eröffnet ihren zweiten Standort in Deutschland. „Hipp und instagrammable“ will die Marke sein, die, nach Düsseldorf, jetzt auch in Hamburg zu finden ist.

Der Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe hat auf dem Branchenmeeting „Club Convention“ die höchste Auszeichnung der Branche vergeben: Den Discotheken-Unternehmerpreis. In diesem Jahr wurde der Unternehmer Martin Timmer mit dem Branchen-Award ausgezeichnet.

Oldenburg feiert den Beginn der Grünkohlsaison. Zum Auftakt der Saison wird traditionell am ersten Sonntag im November das Fest «Hallo Grünkohl» gefeiert. Die Veranstaltung ist aber nicht nur ein kulinarisches Erlebnis. 

Das Kochbuch-Jahr steuert auf seinen Höhepunkt zu: Am 27. November 2024 werden in Hamburg die besten Kochbücher des Jahres mit dem Deutschen Kochbuchpreis ausgezeichnet. Hier die Nominierungen

Sternekoch Anton Schmaus wurde auf der Busche Gala 2024 in Hamburg als „Impulsgeber“ in der Gastronomie mit dem Lieferando Fine Dining Konzept ausgezeichnet. Dieses soll nun auch in Hamburg starten und dann kontinuierlich erweitert werden.