Die Verbraucherzentralen fordern mehr Informationen und Verbesserungen beim Speisenangebot für Millionen Essensgäste in Restaurants und Kantinen. Die Chefin des Bundesverbands (vzbv), Ramona Pop, sagte der Deutschen Presse-Agentur, Verbraucherinnen und Verbraucher müssten es «leichter haben, sich auch außerhalb ihres Zuhauses gesund und ausgewogen zu ernähren». Erwartet würden unter anderem ein größeres Angebot an gesunden Speisen und mehr Angaben zur Tierhaltung und zur Herkunft von Lebensmitteln.
Im Alltag sei es oft schwierig einzuschätzen, wie gesund das servierte Essen wirklich ist, sagte Pop anlässlich der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin. «Es fehlen verbindliche Standards und häufig auch Informationen.» Die Bundesregierung müsse unter anderem auch dafür sorgen, dass Angaben zu Haltung und Herkunft der Tiere zügig auf Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung ausgeweitet werden. Zum Vermeiden von Lebensmittelabfällen fordert der vzbv mehr Gerichte auch als kleinere Portionen, nicht nur Kinder- und Seniorenteller.
Laut einer Umfrage im Auftrag des Verbands ist für 50 Prozent der Befragten gesundes und vollwertiges Essen in Restaurants und Kantinen sehr wichtig und für weitere 40 Prozent eher wichtig. Die Standards der Tierhaltung nannten 49 Prozent sehr wichtig und 38 Prozent eher wichtig. Die Herkunft der Speisen und Getränke ist demnach 30 Prozent sehr wichtig und 45 Prozent eher wichtig. Die Preise der Angebote nannten 26 Prozent sehr wichtig und weitere 51 Prozent eher wichtig. Für die Umfrage wurden den Angaben zufolge 1002 Menschen ab 18 Jahren vom 28. November bis 8. Dezember 2023 vom Institut Forsa befragt.
Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) sieht die Außer-Haus-Verpflegung als wichtigen Hebel, um zu einem breiteren Angebot an gesünderer Ernährung zu kommen. In Kantinen und Mensen sollen mehr pflanzliche, saisonale und möglichst regionale und ökologisch erzeugte Produkte auf die Speisepläne kommen, heißt es in einer vom Bundeskabinett kürzlich beschlossenen Ernährungsstrategie. Die Qualitätsstandards und praktischen Tipps der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollen demnach bis 2030 verbindlich etabliert werden. (dpa)