700-Betten-Hotel auf der Loreley soll sich besser ins Welterbe fügen

| Hotellerie Hotellerie

Das auf dem weltberühmten Loreley-Plateau am Rhein geplante 700-Betten-Hotel soll sich nach Kritik besser in die Landschaft einfügen. 120 von 260 Parkplätzen sollen in einer Tiefgarage verschwinden und statt 15 nur 10 zwei- bis vierstöckige «Hotelvillen» gebaut werden, wie die Planet Gruppe in Kiel der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Das fünfstöckige Hauptgebäude werde nun treppenförmig auf dem abschüssigen Gelände geplant. Ursprünglich seien sogar 800 statt 700 Betten in dem Hotel im Herzen des Welterbes Oberes Mittelrheintal vorgesehen gewesen.

Die Planet Gruppe ging mit ihrer Umgestaltung nach eigenen Angaben auf Wünsche der Lenkungsgruppe Loreleyplateau ein, in der Vertreter unter anderem von Kommunen, Behörden sowie dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz sitzen. Dieser hat die frühere Planung nach eigener Auskunft «wegen des enormen Bauvolumens, der ungelösten Parkplatzfrage und der damit verbundenen Zerstörungen des Landschaftsbildes sehr kritisch» gesehen.

Die Deutsche Unesco-Kommission teilte unterdessen mit: «Im Falle des Loreley-Plateaus wurde die Sorge mehrfach an uns herangetragen, ob die Planungen für einen Hotelbau mit dem Welterbestatus vereinbar sind.» Die Kommission habe daher dem zuständigen Land Rheinland-Pfalz geraten, sich mit dem Unesco-Welterbezentrum in Paris abzustimmen. «Die fachliche Bewertung, ob eine Stätte gefährdet ist, obliegt dem jährlich zusammenkommenden Unesco-Welterbekomitee», hieß es weiter.

Die aktuelle Planung des Hotels «Slow Down Loreley» sieht auf der Loreley laut der Planet Gruppe zurückgesetzt von der Felsenspitze das Hauptgebäude, die zehn Hotelvillen sowie einstöckige Bungalows als «Weinbergterrassen» vor. Schon vor der Überarbeitung des Projekts waren begrünte Dächer, Holzfassaden sowie Erdeinfassungen aus Schiefer und Grauwacke geplant. Im Frühling 2021 streben die drei Projektpartner Planet Gruppe, Nidag und Aye Media den Baubeginn mit einer Investition von 90 Millionen Euro an. 2024 soll das Hotel eröffnen, mit Doppelzimmern von 99 Euro an.

Das Obere Mittelrheintal leidet unter extremem Bahnlärm, teils veralteten Tourismusangeboten und Bevölkerungsschwund. 2029 ist hier die Bundesgartenschau geplant. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley, Mike Weiland (SPD), sagt, er freue sich über die «kulturlandschaftsverträglichere» Umplanung des Hotels. Studien zufolge fehlten im Welterbetal 3000 Hotelbetten. Die Planet Gruppe spricht von 100 neuen Jobs im künftigen «Slow Down Loreley». (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

B&B Hotels setzt ihre Expansionsstrategie fort. Allein in diesem Jahr verzeichnet das Unternehmen insgesamt 48 Eröffnungen, davon 38 Übernahmen und zehn Neueröffnungen.

Nach 463 Tagen wird am 16. Dezember 2024 das neue Badehaus des Neuhaus Zillertal Resorts in Mayrhofen in Österreich eröffnet. Das generationsübergreifende Konzept soll eine Balance zwischen Rückzugsmöglichkeiten und Beisammensein für Gäste jeden Alters schaffen.

Pünktlich zum Beginn der Wintersaison eröffnet die DSR Hotel Holding heute zwei neue Hotels am Arlberg und in Tirol: Das A-ROSA Collection Thurner’s Alpenhof in Zürs und das HENRI Country House in Kitzbühel.

Das Leonardo Royal Frankfurt feiert im Dezember nach zwölf Monaten Renovierung seine Wiedereröffnung. 280 der 449 Zimmer wurden modernisiert. Auch Lobby, Meetingbereich und Gym wurden aufgefrischt.

Die MHP Hotel AG setzt ihren Wachstumskurs fort und erwartet für das Geschäftsjahr 2024 eine deutliche Steigerung des Konzern-EBITDA auf rund neun Millionen Euro. Der neue Koenigshof in München und Großveranstaltungen trugen maßgeblich zur Steigerung bei.

Union Investment hat rund vier Millionen Euro in die Modernisierung eines Hotels in Innsbruck investiert. Das 2011 fertiggestellte Gebäude wurde bis Juli 2021 als Ramada Hotel betrieben, bevor es 2022 von der HR Group übernommen und vorübergehend als Tivolihotel Innsbruck geführt wurde.

Nach 25 Jahren Erfolgsgeschichte wechselt das Erlebnis- und Wellnessbad Therme Erding, die größte Therme der Welt, den Besitzer. Die international agierende Therme Group übernimmt das Wellness-Resort vor den Toren Münchens. Eine Zeitung berichtet, dass der Kaufpreis bei mehr als 320 Millionen Euro gelegen haben soll.

Innside by Meliá setzt die Expansion in neue Märkte in Lateinamerika fort: Die jüngste Ankündigung von zwei Projekten in der Dominikanischen Republik wird nun durch ein weiteres Hotel in Costa del Este in Argentinien ergänzt.

Als Teil der Accor-Gruppe feiert die junge Designmarke mit australischen Wurzeln nun einen bedeutenden Meilenstein: Denn mit den jüngsten Hoteleröffnungen in Düsseldorf, Paris Clichy und Manchester zählt Tribe nun 20 Hotels weltweit.

Nach einer aktuellen Entscheidung des Bundesfinanzhofs zählen Beherbergungsbetriebe zum Verwaltungsvermögen, das bei der Erbschaftssteuer nicht begünstigt wird. Der DEHOGA lief dagegen bundesweit Sturm, forderte gesetzliche Klarstellung und kann jetzt einen ersten großen Erfolg vermelden. Ein Nichtanwendungserlass stellt sicher, dass Hotels doch begünstigt bleiben.