Antisemitismus-Vorwurf: Zentralrat der Juden kritisiert Hotel

| Hotellerie Hotellerie

Nach den Antisemitismus-Vorwürfen gegen das Leipziger «Westin Hotel» hat der Zentralrat der Juden die Reaktion des Unternehmens kritisiert. «Nach der antisemitischen Anfeindung gegen einen Juden in Deutschland fällt dem Hotel nichts anderes ein, als die israelische Flagge und Symbole des Islam auf ein Banner zu drucken», sagte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Dabei sei die Leipziger Synagoge fußläufig vom Hotel entfernt.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hotels hatten am Dienstagabend bei einer Solidaritätskundgebung vor dem Gebäude ein Banner hochgehalten, auf dem neben dem Hotelnamen auch die Flagge Israels und der islamische Halbmond zu sehen waren.

Schuster sagte, dass es bei dem Hotel offenbar wenig Bewusstsein dafür gebe, dass Juden ein Teil der deutschen Gesellschaft seien. «Wir sind zudem mehr als irritiert, dass eine deutliche Entschuldigung des Hotels gegenüber Gil Ofarim bisher ausgeblieben ist.»

Ofarim hatte in einem am Dienstag veröffentlichten Instagram-Video berichtet, wegen seiner Davidstern-Kette beim Einchecken in das «Westin Hotel» von Mitarbeitern nicht berücksichtigt worden zu sein. Ein Sprecher des Leipziger Hotels hatte am Dienstag gesagt, dass das Unternehmen versuche, Ofarim zu kontaktieren. Ofarim selbst wollte sich am Dienstag zu dem Vorfall auf dpa-Anfrage zunächst nicht äußern. Nach Angaben seines Managements erwägt er, eine Strafanzeige zu stellen. Bisher habe es keine offizielle Entschuldigung seitens des Hotels gegeben.

In der Stellungnahme von Marriott heißt es: "Wir arbeiten eng mit dem Franchisenehmer des The Westin Leipzig zusammen, um die Darstellungen zu untersuchen. Wir nehmen diese Angelegenheit sehr ernst. Der Franchisenehmer hat uns mitgeteilt, dass zwei seiner Mitarbeiter bis zum Abschluss der Untersuchungen beurlaubt wurden. Um den Vorfall vollständig nachvollziehen zu können, nimmt das Hotelteam Aussagen von allen Personen auf, die zu diesem Zeitpunkt anwesend waren. Der Franchisenehmer steht weiterhin in engem Kontakt mit dem Team von Herrn Ofarim."

Weiter sagt Marriott: "Vielfalt und Inklusion sind für Marriott von zentraler Bedeutung, und wir setzen uns stets dafür ein, ein Umfeld zu schaffen, in dem alle Gäste und Mitarbeiter willkommen sind und respektiert werden. Sowohl in den von uns geführten Hotels als auch in den Franchisebetrieben sind wir bestrebt, alle einzubeziehen, zu respektieren und zu unterstützen, unabhängig von Religion, Rasse, Geschlecht, Fähigkeiten oder sexueller Orientierung."   

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Digital Markets Act der EU stuft Booking.com als Torwächter im Internet ein. Diese „Gatekeeper“ müssen strengen Anforderungen genügen oder riskieren hohe Strafen. Der Hotelverband in Deutschland wirft Booking.com vor, weit davon entfernt zu sein, die Vorgaben zu erfüllen. Booking weist die Vorwürfe zurück und erläutert seine Sichtweise bei Tageskarte.

Nach Eröffnungen in Paris, Lyon, Bordeaux und Marseille entsteht in Straßburg das fünfte Meininger Hotel in Frankreich. Die Eröffnung des Hauses mit 114 Zimmern ist für 2027 geplant.

Nur noch bis zum Nachmittag sind die Türen des Regent Hotels am Gendarmenmarkt geöffnet. Dann stellt die Nobelherberge ihren Betrieb ein. Der Pachtvertrag für das Haus läuft aus.

Die Stadt Mönchengladbach hat den Weg für ein stadtbildprägendes Bauvorhaben gemacht. Ein privater Investor will einen Hotelkomplex mit 140 betten, Handelsflächen sowie einer Rooftop-Bar mit Außenbereich errichten.

Die Arabella Hospitality SE aus München wird Pächter des Grand Hotel Locarno. Das traditionsreiche Hotel aus dem 19. Jahrhundert war das erste Luxushotel im Tessin und wird, nach einer umfassenden Renovierung, als Fünf-Sterne-Hotel wiedereröffnet.

Das Ameron München Motorworld hat sich der Welt der Automobile verschrieben. Nun wurden zwei neue Themenzimmer eröffnet, die sich voll und ganz der Leidenschaft für Legenden auf vier Rädern widmen. Mit dem BMW-Zimmer und dem Audi-Zimmer erweckt das Hotel zwei Klassiker zum Leben. 

In vielen Urlaubsorten Mecklenburg-Vorpommerns nimmt die touristische Jahresendrallye Fahrt auf. Wenn auch die Weihnachts- und Silvestertage gut gebucht werden, könnte das Land bei den Übernachtungen auf das zweitbeste Jahr nach 2019 zusteuern.

Die finanzielle Lage der Lindner Hotels AG wurde zuletzt so schwierig, dass das Unternehmen ein Insolvenzverfahren beantragte. Noch im Sommer hatte die Lindner Hotel Group verkündet, dass das Unternehmen erfolgreich durch eine umfassende Restrukturierung geführt worden sei. Man wollte sich langfristig als „führende international ausgerichtete Hotelgruppe aus dem deutschsprachigen Raum“ etablieren. Jetzt sind die Gläubiger am Zuge.

Für knapp zwei Millionen Euro will der Erzgebirgskreis das bei Touristen beliebte Fichtelberghaus an einen privaten Investor verkaufen. Der Kreistag gab am Abend mit großer Mehrheit grünes Licht für den Verkauf und gab den Weg frei für den Verkauf des überregional bekannten Hotels auf dem Gipfel.

Die Villa Baltic an der Strandpromenade von Kühlungsborn steht seit 35 Jahren leer und trotzt dem Verfall. Verkauft ist sie, saniert nicht. Ein Ende der Hängepartie ist nicht in Sicht.