Durchwachsene Sommerbilanz der Schweizer Hotellerie

| Hotellerie Hotellerie

Die Umfrage zur Lageeinschätzung von HotellerieSuisse zur Sommersaison 2024 zeigt eine gemischte Bilanz. Neben wetterbedingten Einbußen belasten steigende Kosten und ein intensiver Wettbewerb die Branche. Vor allem alpine Regionen haben mit höheren Betriebsausgaben zu kämpfen. Für die Wintersaison bleiben die Erwartungen deshalb vorsichtig optimistisch.

Die vergangene Sommersaison brachte insgesamt einen Anstieg der Logiernächte, obwohl Schlechtwetterperioden in weiten Teilen der Schweiz die Nachfrage belasteten. Betrachtet man die HESTA-Zahlen des BFS jedoch etwas genauer, so lässt sich klar erkennen, dass das Wachstum nur punktuell stattfindet. Dies deckt sich mit den Ergebnissen aus der Umfrage zur Lageeinschätzung unter den Mitgliedern von HotellerieSuisse.

Alpine Regionen leiden besonders unter Kostendruck

Die Saison wurde in verschiedenen Gebieten der Schweiz unterschiedlich wahrgenommen. In vielen alpinen Regionen stehen die Betriebe unter einem besonders starken Kostendruck, insbesondere durch gestiegene Personalkosten und Energiepreise sowie die allgemeine Inflation. So geben auch 43 Prozent der Hoteliers und Hotelièren aus alpinen Gebieten an, mit der Saison nicht zufrieden zu sein. Gesamtschweizerisch geben jedoch zwei Drittel der Betriebe an, eine zufriedenstellende Saison hinter sich zu haben.

Betriebe blicken verhalten optimistisch auf den Winter

Für die kommende Wintersaison rechnet eine Mehrheit der Betreibe mit ähnlichen Umsätzen wie in der Vorjahresperiode. Werden nur die alpinen Betriebe betrachtet, ist der Optimismus etwas grösser. Hier rechnet ein Drittel der Befragten mit leicht höheren Umsätzen als in der Vorjahresperiode. Trotzdem bleiben die finanziellen Aussichten getrübt, da die steigenden Kosten auf die Renditen drücken und die Nachfrage mit Vorsicht betrachtet wird. Rückblickend auf die Sommersaison gaben 55 Prozent der Betriebe an, dass ihre Gewinnmarge im Vergleich zur Vorjahressaison gesunken ist. Dieser Umstand trübt den Optimismus für die Wintersaison, denn höhere Umsätze sind leider nicht mehr gleichzusetzten mit einem höheren Gewinn.

Geringer Spielraum in der Preispolitik

Die Preispolitik beschäftigt die Beherbergungsbetriebe, da sie als Branche mit niedrigen Margen wenig Spielraum hat. Viele Betriebe sehen auch nur einen begrenzten Spielraum für Preisanpassungen und können die steigenden Kosten nur in geringem Mass auf die Gäste abwälzen, da die Nachfrage dies nicht mehr zulässt. Einige Betriebe haben ihre Preise gar bereits gesenkt, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Nachfrage aufrechtzuerhalten.

Fachkräftemangel und Planungsunsicherheit belasten die Betriebe

Die größten Herausforderungen, mit denen sich die Betriebe konfrontiert sehen, haben sich seit der letzten Befragung nicht verändert. Der Fachkräftemangel belastet die Branche stark und treibt die Personalkosten weiter in die Höhe. Zusätzlich erschweren die Kurzfristigkeit von Buchungen und die geopolitische Lage eine langfristige Planung. Der Klimawandel stellt die Branche ebenfalls vor große Aufgaben. Die Beherbergungsbranche in der Schweiz ist jedoch gewillt, in klimafreundlichere Angebote zu investieren und den Tourismus in der Schweiz zukunftsfähig auszurichten.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Zel, die gemeinsame Marke von Meliá Hotels International und dem Tennisspieler Rafael Nadal, eröffnet am 12. Dezember ihr erstes Haus in Punta Cana. Das Hotel markiert die Expansion der Marke auf den amerikanischen Kontinent.

Von himmelhohen Wolkenkratzern bis hin zu jahrtausendealten Traditionen – Hotels weltweit beeindrucken nicht nur mit luxuriösen Annehmlichkeiten, sondern auch mit spektakulären Rekorden.

Das Hotel Falter, deutschlandweit einzigartig mit seiner Verbindung von harter Rockmusik und Erholung, macht seinem Ruf erneut alle Ehre: Ende Oktober begann eine Umgestaltung, bei der ein besonderer Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt wird.

Die Zahl der Gäste und Übernachtungen in Hamburgs Beherbergungsbetrieben ist im September im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Bei den ausländischen Besuchern gab es hingegen deutliche Zuwächse.

Halbzeit bei der Deutschland-Premiere der Independent Hotel Show Munich: Am ersten Tag der Messe wurden bereits Awards verliehen, die herausragende Leistungen in der unabhängigen Hotellerie würdigen.

Markenwechsel zum Jahreswechsel: Das heutige Park Inn by Radisson Dresden wird sich zum Jahreswechsel der BWH Hotels Central Europe anschließen und firmiert von Januar 2025 an als Best Western Plus Hotel Dresden City.

Die Mehrheit der Deutschen bevorzugt den persönlichen Check-in im Hotel. In einer YouGov-Umfrage gaben das zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten an. Knapp jeder und jede Fünfte (19 Prozent) bevorzugt es laut der Umfrage, im Voraus online einzuchecken. Neun Prozent der Befragten checken gerne am Automaten ein.

Das Hotel de Rome von Rocco Forte in Berlin präsentiert seinen neuen Wellness-Bereich. Neben vier Hotels in Italien, ist das Haus am Bebelplatz das erste Hotel in Deutschland mit dem „Irene Forte Spa“-Konzept. Der Spa-Bereich liegt im Tresorraum der ehemaligen Zentrale der Dresdner Bank, die hier ihren Hauptsitz bis 1945 hatte.

Das Four Seasons Hotel New York heißt wieder Gäste willkommen. Das Hotel befindet sich in einer Gegend, die oft als Billionaire's Row bezeichnet wird - zwischen der Madison und der Park Avenue gelegen, wenige Schritte vom Central Park, dem Rockefeller Plaza und der Fifth Avenue entfernt.

Die Grand Hyatt-Marke baut ihre internationale Präsenz weiter aus. So sollen bis 2027 mehr als zehn neue Hotels in Schlüsselregionen eröffnet werden. Neben Neubauten investiert Grand Hyatt auch in die Weiterentwicklung bestehender Hotels.