Die Stadt Leipzig hat den Baustopp am geplanten Luxushotel «Astoria» aufgehoben. Wie die Stadtverwaltung am Freitag mitteilte, hat das Bauamt erneut eine Genehmigung für den Umbau und zur Änderung des Grand Hotel Astoria erteilt. Es seien dafür umfangreiche Pläne und Gutachten vorgelegt, die vom Amt für Bauordnung und Denkmalpflege in Zusammenarbeit mit mehreren städtischen Ämtern intensiv geprüft wurden.
Im Februar hatte das Sächsische Oberverwaltungsgericht (OVG), auf Antrag eines benachbarten Hotels einen Baustopp, erlassen. Der Betreiber hatte angeführt, dass es im «Astoria» voraussichtlich mehr Lärm durch Lieferverkehr geben werde als in einer Prognose vorgesehen. Daher sei die Baugenehmigung nicht rechtens gewesen. Die neue Baugenehmigung soll nun allen Nachbarn zugestellt werden, teilte die Stadt mit. Diese könnten dagegen erneut juristisch vorgehen.
Zunächst war die Wiedereröffnung des Luxushotels bis Ende des Jahres geplant gewesen. Investor Vivion rechnet damit inzwischen erst im kommenden Jahr. Bereits durch einen ersten Baustopp sei der Zeitplan ins Wanken geraten, sagte Vivion-Sprecher Robert Döring. Ihn hatte das Bauordnungsamt im Sommer angeordnet. Begründung: Von der Baustelle gingen Gefahren aus. Daraufhin habe Vivion ein Sicherheitskonzept umgesetzt. Die Arbeiten gingen danach weiter.
Das «Astoria» war 1915 mit mehr als 300 Zimmern eröffnet worden. Stars wie Adele Sandrock, Enrico Caruso oder Hans Albers logierten hier. Zu DDR-Zeiten wohnten dort während der Frühjahrs- und Herbstmessen SED-Größen wie Walter Ulbricht und Alexander Schalck-Golodkowski. Ende 1996 wurde das imposante Bauwerk direkt neben dem Hauptbahnhof geschlossen. (dpa)