Marienburg-Gastgeber bekommt Anruf von Robert Habeck - «Das macht Mut»

| Hotellerie Hotellerie

An einem Mittwochabend Ende Januar erlebt Alexander Zimmer etwas, dass er so schnell nicht vergessen wird. Das Telefon des Unternehmers aus Monheim klingelt. Am anderen Ende der Leitung meldet sich Robert Habeck, der Bundeswirtschaftsminister (Grüne). Die beiden telefonieren etwas länger als zehn Minuten. «In dem Telefonat habe ich einen Menschen erlebt, der zutiefst aufrichtig, anständig und ehrlich mit mir umgeht», sagt Zimmer. Habeck sei jemand, der verstehen wolle, wo es Probleme gibt, um Dinge zu verbessern.

Zimmer ist Geschäftsführer der Marienburg in Monheim. In dem alten Herrenhaus in der rechtsrheinisch gelegenen Stadt betreibt er ein Tagungs- und Kongresscenter, auf dem Gelände befinden sich außerdem ein Gästehaus, ein Restaurant und eine Grillakademie. Vor eineinhalb Jahren, im Mai 2022, hatte er einen Antrag auf Förderung von erneuerbaren Energien gestellt - aber immer noch keine Antwort erhalten. 

Anfang Januar schrieb Zimmer deshalb eine Mail an Habecks Haus, das zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Er schilderte darin seinen Frust und beschwerte sich darüber, dass Unternehmer wie er durch lange Genehmigungsverfahren und Bürokratie ausgebremst würden. Das nahm Habeck zum Anlass für den Anruf. Zimmer ist anschließend voll des Lobes. «Das macht Mut», sagt er.

Es ist offenbar kein Einzelfall, dass der Minister mal zum Hörer greift. Man habe im vergangenen Jahr mit den Anrufen begonnen, «in unregelmäßigem Abstand, so weit die Zeit es zulässt», erklärte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums auf Anfrage. «Minister Habeck ist es wichtig, auf Anfragen und Kritik direkt einzugehen, zuzuhören und zu erfahren, wo es hakt und was besser werden kann.» Zur Auswahl der Gesprächspartner sagte sie, es handele sich vor allem um Menschen, die sich zum Beispiel an den Bürgerdialog wendeten oder auf anderen Wegen Gesprächsbedarf signalisierten. 

Eineinhalb Wochen nach seiner Mail wurde Zimmers Antrag vom Ministerium positiv beschieden. Auf der Karriere-Plattform LinkedIn hat der Unternehmer einen Beitrag über seine Habeck-Anekdote veröffentlicht. Die Welt sei voller Krisen, da sei es wichtig zu zeigen, «dass gelegentlich auch mal etwas Gutes passiert». Zimmer möchte den Austausch mit dem Minister fortsetzen. «Wir wollen in Kontakt bleiben. Für mich ist das ein Zeichen, dass es kein PR-Gag ist.» 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Digital Markets Act der EU stuft Booking.com als Torwächter im Internet ein. Diese „Gatekeeper“ müssen strengen Anforderungen genügen oder riskieren hohe Strafen. Der Hotelverband in Deutschland wirft Booking.com vor, weit davon entfernt zu sein, die Vorgaben zu erfüllen. Booking weist die Vorwürfe zurück und erläutert seine Sichtweise bei Tageskarte.

Nach Eröffnungen in Paris, Lyon, Bordeaux und Marseille entsteht in Straßburg das fünfte Meininger Hotel in Frankreich. Die Eröffnung des Hauses mit 114 Zimmern ist für 2027 geplant.

Nur noch bis zum Nachmittag sind die Türen des Regent Hotels am Gendarmenmarkt geöffnet. Dann stellt die Nobelherberge ihren Betrieb ein. Der Pachtvertrag für das Haus läuft aus.

Die Stadt Mönchengladbach hat den Weg für ein stadtbildprägendes Bauvorhaben gemacht. Ein privater Investor will einen Hotelkomplex mit 140 betten, Handelsflächen sowie einer Rooftop-Bar mit Außenbereich errichten.

Die Arabella Hospitality SE aus München wird Pächter des Grand Hotel Locarno. Das traditionsreiche Hotel aus dem 19. Jahrhundert war das erste Luxushotel im Tessin und wird, nach einer umfassenden Renovierung, als Fünf-Sterne-Hotel wiedereröffnet.

Das Ameron München Motorworld hat sich der Welt der Automobile verschrieben. Nun wurden zwei neue Themenzimmer eröffnet, die sich voll und ganz der Leidenschaft für Legenden auf vier Rädern widmen. Mit dem BMW-Zimmer und dem Audi-Zimmer erweckt das Hotel zwei Klassiker zum Leben. 

In vielen Urlaubsorten Mecklenburg-Vorpommerns nimmt die touristische Jahresendrallye Fahrt auf. Wenn auch die Weihnachts- und Silvestertage gut gebucht werden, könnte das Land bei den Übernachtungen auf das zweitbeste Jahr nach 2019 zusteuern.

Die finanzielle Lage der Lindner Hotels AG wurde zuletzt so schwierig, dass das Unternehmen ein Insolvenzverfahren beantragte. Noch im Sommer hatte die Lindner Hotel Group verkündet, dass das Unternehmen erfolgreich durch eine umfassende Restrukturierung geführt worden sei. Man wollte sich langfristig als „führende international ausgerichtete Hotelgruppe aus dem deutschsprachigen Raum“ etablieren. Jetzt sind die Gläubiger am Zuge.

Für knapp zwei Millionen Euro will der Erzgebirgskreis das bei Touristen beliebte Fichtelberghaus an einen privaten Investor verkaufen. Der Kreistag gab am Abend mit großer Mehrheit grünes Licht für den Verkauf und gab den Weg frei für den Verkauf des überregional bekannten Hotels auf dem Gipfel.

Die Villa Baltic an der Strandpromenade von Kühlungsborn steht seit 35 Jahren leer und trotzt dem Verfall. Verkauft ist sie, saniert nicht. Ein Ende der Hängepartie ist nicht in Sicht.