Der Schweizer Bundesrat will den reduzierten Mehrwertsteuersatz für die Hotellerie abschaffen. Das Gremium lehnt in einer Stellungnahme Forderungen aus dem Parlament ab, den Sondersatz über das Jahr 2027 hinaus zu verlängern. Der Satz würde dann von 3,8 Prozent auf 8,1 Prozent steigen.
Müssten Beherbergungsbetriebe Mehrwertsteuer nach Normalsatz - heute 8,1 Prozent - bezahlen, brächte das dem Bund zusätzliche 270 Millionen Franken im Jahr ein, schreibt der Bundesrat. Bei einer Verlängerung des Sondersatzes müsste dieser Betrag ab 2028 kompensiert werden.
Der Sondersatz von 3,8 Prozent für Beherbergungsleistungen besteht seit 1996 und wurde als befristete Maßnahme zur Stützung der krisengeschüttelten Hotellerie eingeführt. Seither wurde der Sondersatz sechs Mal verlängert, zuletzt bis 2027.
Der Bundesrat begründet sein Nein mit der positiven Entwicklung im Tourismus. Die Zahl der Logiernächte sei im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand von fast 42 Millionen gestiegen, schreibt er in einer Stellungnahme.