„Senior Talents”: Mit „alten Hasen“ gegen Fachkräftemangel im Gastgewerbe

| Hotellerie Hotellerie

Zu viele freie Stellen und zu wenige Bewerber: Diese Lücke will die Online-Jobvermittlungsplattform WisR mit schließen helfen. WisR  verbindet sogenannte „Senior Talents” – also Menschen ab 59 Jahren mit der Hotellerie und Gastronomie.

Nach dem Motto „Nicht älter, sondern weiser” bietet WisR älteren Menschen, die nach ihrer Pensionierung weiterhin aktiv am Arbeitsleben teilnehmen möchten, passende Beschäftigungen. Ob als Service-Personal oder Portier, an der Rezeption, im Back Office oder Vertrieb – interessierte Pensionisten finden hier passgenau Stellen auf Teilzeit- und Projektbasis.

Senior Talents bieten viele Vorteile für das Gastgewerbe

Hotels und Restaurants wiederum schätzen die langjährige Erfahrung und Zuverlässigkeit der „Senior Talents”. So sind diese im Umgang mit anspruchsvollen Gästen besonders empathisch und zeichnen sich aufgrund ihrer Lebenserfahrung  auch in schwierigen Situationen durch Gelassenheit und professionelles, kundenorientiertes Handeln aus. Während jüngere Mitarbeiter mit Kindern und Familienplanung außerhalb ihres Berufs oft noch anderweitige Verpflichtungen haben, bringen Pensionisten in der Regel mehr Zeit und Flexibilität mit und können auch abends, an Wochenenden oder in den Ferien arbeiten. Da sie eigentlich nicht arbeiten müssten, sind sie darüber hinaus besonders motiviert und haben Spaß an der Arbeit.

 

Ruhestand vs. Stillstand

WisR, erst kürzlich von den Investoren mit einer zweiten Finanzierung im mittleren sechsstelligen Bereich bedacht, nimmt sich mit seiner Plattform eines Problems an, das in unserer Gesellschaft bislang noch ignoriert wird. Laut der deutschen Rentenversicherung bezogen 2017 mit 25.662 Millionen Menschen 32 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung Rente (Quelle: Deutsche Rentenversicherung). Die Tendenz ist steigend, da in den nächsten Jahren mit den Babyboomern die geburtenstärkste Generation in Rente geht. Tatsächlich ist der Ruhestand für viele von Ihnen gleichbedeutend mit Stillstand da sie sich ohne ihre Arbeit schnell überflüssig und gesellschaftlich isoliert fühlen.

 

„Bei meiner Großmutter habe ich miterlebt, was es bedeutet, von einem Tag auf den anderen mit der Arbeit aufhören zu müssen,” erklärt WisR-Gründerin Klaudia Bachinger. „Entgegen gängiger Meinungen geht es vielen Menschen bei der Ausübung ihrer Arbeit eben nicht alleinig um das Gehalt, sondern darum, am sozialen Leben teilzuhaben und sich mental wie auch körperlich fit zu halten. Und wenn man mit einer Arbeit, die Spaß macht, nebenbei noch seine Rente etwas aufstocken kann, umso besser!”

Die WisR-Gründer Klaudia Bachinger, Carina Roth und Martin Melcher bieten aktiven Rentnern mit ihrer Plattform Zugang zu interessanten und sinnvollen Tätigkeiten, neuen Herausforderungen und gleichzeitig einen Weg, wie die Fähigkeiten älterer Menschen der Gemeinschaft und dem Arbeitsmarkt erhalten bleiben.

„Wir möchten mit WisR einen Austausch zwischen Jung und Alt schaffen”, führt Bachinger weiter aus. „Unsere Senior Talents können jungen Mitarbeitern wertvolles Know-how, aber auch zwischenmenschliche Kompetenzen wie emotionale Intelligenz und Kommunikationsfähigkeit vermitteln – Eigenschaften, die für Hotellerie und Gastronomie unverzichtbar sind.”

Die Registrierung auf WisR ist für Jobsuchende kostenlos und unkompliziert. Unternehmen stehen neben der Möglichkeit, klassische Stellenanzeigen zu schalten oder manuell aus dem Silver Talent Pool auszuwählen, zahlreiche Recruiting-Tools zur Verfügung.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Digital Markets Act der EU stuft Booking.com als Torwächter im Internet ein. Diese „Gatekeeper“ müssen strengen Anforderungen genügen oder riskieren hohe Strafen. Der Hotelverband in Deutschland wirft Booking.com vor, weit davon entfernt zu sein, die Vorgaben zu erfüllen. Booking weist die Vorwürfe zurück und erläutert seine Sichtweise bei Tageskarte.

Nach Eröffnungen in Paris, Lyon, Bordeaux und Marseille entsteht in Straßburg das fünfte Meininger Hotel in Frankreich. Die Eröffnung des Hauses mit 114 Zimmern ist für 2027 geplant.

Nur noch bis zum Nachmittag sind die Türen des Regent Hotels am Gendarmenmarkt geöffnet. Dann stellt die Nobelherberge ihren Betrieb ein. Der Pachtvertrag für das Haus läuft aus.

Die Stadt Mönchengladbach hat den Weg für ein stadtbildprägendes Bauvorhaben gemacht. Ein privater Investor will einen Hotelkomplex mit 140 betten, Handelsflächen sowie einer Rooftop-Bar mit Außenbereich errichten.

Die Arabella Hospitality SE aus München wird Pächter des Grand Hotel Locarno. Das traditionsreiche Hotel aus dem 19. Jahrhundert war das erste Luxushotel im Tessin und wird, nach einer umfassenden Renovierung, als Fünf-Sterne-Hotel wiedereröffnet.

Das Ameron München Motorworld hat sich der Welt der Automobile verschrieben. Nun wurden zwei neue Themenzimmer eröffnet, die sich voll und ganz der Leidenschaft für Legenden auf vier Rädern widmen. Mit dem BMW-Zimmer und dem Audi-Zimmer erweckt das Hotel zwei Klassiker zum Leben. 

In vielen Urlaubsorten Mecklenburg-Vorpommerns nimmt die touristische Jahresendrallye Fahrt auf. Wenn auch die Weihnachts- und Silvestertage gut gebucht werden, könnte das Land bei den Übernachtungen auf das zweitbeste Jahr nach 2019 zusteuern.

Die finanzielle Lage der Lindner Hotels AG wurde zuletzt so schwierig, dass das Unternehmen ein Insolvenzverfahren beantragte. Noch im Sommer hatte die Lindner Hotel Group verkündet, dass das Unternehmen erfolgreich durch eine umfassende Restrukturierung geführt worden sei. Man wollte sich langfristig als „führende international ausgerichtete Hotelgruppe aus dem deutschsprachigen Raum“ etablieren. Jetzt sind die Gläubiger am Zuge.

Für knapp zwei Millionen Euro will der Erzgebirgskreis das bei Touristen beliebte Fichtelberghaus an einen privaten Investor verkaufen. Der Kreistag gab am Abend mit großer Mehrheit grünes Licht für den Verkauf und gab den Weg frei für den Verkauf des überregional bekannten Hotels auf dem Gipfel.

Die Villa Baltic an der Strandpromenade von Kühlungsborn steht seit 35 Jahren leer und trotzt dem Verfall. Verkauft ist sie, saniert nicht. Ein Ende der Hängepartie ist nicht in Sicht.