Sterben die Helgoländer aus? Hotelier in Sorge

| Hotellerie Hotellerie

Gibt es bald auf Helgoland keine Einheimischen mehr? Der Hotelier Detlev Rickmers ist in Sorge: Es gebe kein Konzept für eine dauerhafte Zukunft der Helgoländer, die Bevölkerung drohe «auszusterben», wenn die Politik keine großen Veränderungen einleite, erklärte der Unternehmer in einem Schreiben an Bürgermeister Jörg Singer. Die Zahl der ganzjährig auf der Insel Lebenden habe sich seit den 1970er Jahren von etwa 2700 auf rund 1350 halbiert. Singer wies die Kritik zurück: Die Helgoländer seien sich der Hürden und Herausforderungen seit vielen Jahren bewusst, sagte er auf dpa-Anfrage. «Anders als Detlev Rickmers sehe ich Helgoland auf einem guten Kurs.»

Helgoland werde zu einer Mischung aus Zufluchtsort für die Reichen, Ferienressort, Museumsinsel und Naturschutzreservat, schreibt Rickmers, dessen Hotels auf der Insel seinen Angaben zufolge einen Marktanteil von 50 Prozent haben. Sein Vater war Henry Peter Rickmers (1919-2013), der von 1956 bis 1980 Bürgermeister war und maßgeblich am Wiederaufbau der einst zerstörten Insel mitwirkte.

Mitarbeiter lebten nur noch zeitlich befristet auf Helgoland, schrieb Rickmers weiter. Das Durchschnittsalter der Einwohner liege bei über 50 Jahren. Heutzutage verlangten Einwohner und Urlauber nach größeren Wohnungen als früher, deshalb fehle viel Wohnfläche. Mit der Digitalisierung würden viele Arbeitsplätze im Handel und im Tourismus auf der Insel entfallen. Die einst im Helgolandgesetz gewählte Verwaltungsstruktur, der flächendeckende Denkmalschutz und die Einschränkungen des Naturschutzes erstickten viele Initiativen, so der 59 Jahre alte Hotelier.

Bürgermeister Singer sieht dagegen viele positive Signale für die Bewohner auf Deutschlands einziger Hochseeinsel: «Gerade haben wir beispielsweise mit 70 neuen und bezahlbaren Wohnungen fast 10 Prozent neuen insularen Wohnraum geschaffen.» Die Inselbevölkerung wachse wieder spürbar, das Durchschnittsalter sei in den vergangenen zehn Jahren von 60 auf 50 Jahre gesunken. «Unsere Urlaubsgäste können sich auf echte Highlights freuen, wie das neue Aquarium, das Abenteuerland und eine neue Sportbootmarina, um nur drei von über 30 Entwicklungsbausteinen zu nennen», betonte Singer.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Trotz des Wegfalls der Meldezettel für inländische Hotelgäste müssen an vielen Hotelrezeptionen weiter Daten der Gäste erhoben werden. Diese Pflichten können sich aus Kommunalgesetzen und Satzungen ergeben, die bislang an die Angaben auf den Hotelmeldescheinen anknüpften. Der Hotelverband hat hierzu in einem Webinar informiert und gibt Empfehlungen heraus.

Hoteleigentümer Peter Lindmoser erbaute erst vor zwei Jahren das Hotel Montestyria und erwarb nun das historische Brauhaus Mariazell. So steht den Gästen neben Chalets und Suiten nun auch ein Wirtshaus zur Verfügung.

Meininger Hotels feiert 25-jähriges Bestehen und blickt auf die Firmengeschichte zurück, denn seit der Eröffnung des ersten Hotels in der Meininger Straße in Berlin im Dezember 1999 ist das Unternehmen stark gewachsen.

Die Motel One Group hat ihr erstes Haus in Danzig eröffnet. Das neue Hotel liegt in der Altstadt und verbindet Design mit lokalem Ambiente. Nach der Eröffnung des Motel One Warschau 2019, ist das The Cloud One Danzig das zweite Hotel der Gruppe in Polen.

Novum Hospitality expandiert weiter und plant die Eröffnung eines neuen Candlewood Suites Hotels im Bezirk Hamburg-Nord. Das Hotel mit 175 Apartments soll ab 2027 Gäste empfangen und entsteht in der Nähe zum ebenfalls geplanten Holiday Inn – the niu Clink.

Rheinland-Pfalz bleibt als Reise- und Urlaubsland beliebt. Die Tourismusbranche geht in diesem Jahr von mehr Übernachtungen und Gästen im Vergleich zum Vorjahr aus. Allerdings liegt die Branche weiter hinter den Vor-Corona-Werten zurück.

An der Küste Kalabriens, direkt am Sandstrand von Villapiana, eröffnet Maritim am 1. April 2025 das Maritim Resort Calabria mit 324 Zimmern und Suiten auf drei Etagen. Das 5-Sterne-Resort wurde zuvor als Club Aldiana geführt.

Accor plant in den kommenden Monaten die Eröffnung von fünf Hotels im Economy-Segment in mehreren Städten in Deutschland. Der Fokus liegt auf der ibis-Markenfamilie.

Der Neustart bringt ein mediterran inspiriertes Spa-Konzept nach Berlin, das die Vision von Irene Forte, Wellness-Beraterin bei Rocco Forte Hotels, widerspiegelt. Neben vier weiteren Rocco Forte Hotels in Italien ist das Hotel de Rome das erste Hotel in Deutschland, das ein Irene Forte Spa einführt.

Nach einer Softopeningphase öffneten nun feierlich die Türen der Adea Lifestyle Suites in Fieberbrunn. Mit dabei war auch Musikproduzent und ehemaliges Jury-Mitglied von Deutschland sucht den Superstar, Thomas Stein sowie die Schlagerstars Marianne und Michael.