Verdacht auf Zweckentfremdung: Düsseldorf leitet Verfahren gegen Numa ein

| Hotellerie Hotellerie

Die Stadt Düsseldorf hat ein Verfahren gegen den Apartmenthotel-Anbieter Numa eingeleitet. Sie prüft, ob zwei Mehrfamilienhäuser am Wehrhahn in der Stadtmitte zweckentfremdet wurden. Die Baudezernentin hat angekündigt, das Geschäftsmodell von Numa persönlich zu untersuchen und gegebenenfalls zu unterbinden.

Laut einem Bericht der „Rheinischen Post“ (RP) hatte die Stadt im Jahr 2016 den Bau von zwei Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 33 Wohnungen am Wehrhahn genehmigt. Die Gebäude wurden kürzlich fertiggestellt und werden seit Mitte Februar 2024 von dem Berliner Hotel-Start-up Numa genutzt. Dort vermietet das Unternehmen insgesamt 30 Wohnungen an Kurzzeitgäste wie Touristen und Geschäftsreisende. Für Baudezernentin Cornelia Zuschke stellt eine Kurzzeitvermietung „gegebenenfalls eine zweckfremde Nutzung des genehmigten Wohnraums im Sinne der Wohnraumschutzsatzung dar“, sagte sie laut RP während einer Ratssitzung.

Die Nutzung durch Numa soll im Jahr 2021 von der Bauaufsicht zwar genehmigt worden sein, allerdings nicht für die Kurzzeitvermietung von ein bis fünf Tagen. Stattdessen für ein Konzept, „welches überwiegend auf Langzeitvermietung“ ausgerichtet sei. Die Stadtverwaltung hat „die Nutzungsberechtigte im Rahmen der Einleitung eines ordnungsbehördlichen Verfahrens um Stellungnahme gebeten“, heißt es dort weiter. Das Ziel sei laut Zuschke, „die Einstellung der geplanten Vermarktungsabsichten beziehungsweise die Zuführung der Wohneinheiten in den allgemeinen Wohnungsmarkt“.

Numa-Sprecher Joachim Guentert betonte gegenüber RP, dass alle notwendigen Genehmigungen für kurz-, mittel- und langfristige Aufenthalte vorliegen würden. Der Eigentümer des Gebäudes, die Wilhelm von Opel’sche Forst- und Grundstücksverwaltung in München, sieht ebenfalls keine Zweckentfremdung und verweist darauf, dass die Stadt die vorgesehene Nutzung im Sommer 2021 geprüft und baurechtlich als Wohnnutzung eingestuft habe.

Die Stadt hat nun die Möglichkeit, das öffentliche Interesse am Erhalt des Wohnraums gegenüber dem privaten und gewerblichen Interesse von Numa abzuwägen. Sollte das öffentliche Interesse überwiegen, kann Numa gezwungen sein, die Wohnungen langfristig zu vermieten, Ersatzwohnraum bereitzustellen oder eine Ausgleichszahlung zu leisten. Numa könnte jedoch gegen eine solche Anordnung der Stadt klagen, wobei sich die Verwaltung auf die Wohnraumschutzsatzung berufen würde, die eine Zweckentfremdung definiert.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nelson Müller geht unter die Hoteliers: Der bekannte Sternekoch übernimmt die Diepeschrather Mühle in Bergisch Gladbach und bringt das Haus gleich zu Relais & Châteaux.

Die Radisson Hotel Group führt eine weitere ihrer insgesamt zehn Marken in Deutschland ein: In Leipzig wurde am 14. November das erste Radisson Hotel offiziell eröffnet.

TUI baut sein Angebot an Hotels, die direkt bei dem Unternehmen angebunden sind, weiter aus. Durch die Einführung einer technischen Integration mit dem IT-Anbieter Juniper haben Urlauber jetzt zum Beispiel Zugang zu rund 5.000 IHG-Hotels.

Im Mai hatte die Europäische Kommission Booking Holdings als Gatekeeper-Plattform im Sinne des Digital Markets Act benannt. Das Unternehmen muss nun seit Donnerstag strenge EU-Verpflichtungen einhalten. Der Hotelverband in Deutschland will Booking.com auf die Finger schauen und die Umsetzung prüfen.

Die Quartiersentwicklung „Lokhöfe“ in Rosenheim gewinnt an Profil: Premier Inn wird am 29. November ein Hotel mit 145 Zimmern eröffnen. Es wird das 60. Hotel der britischen Hotelkette.

MHP Hotel AG erwirtschaftete im Drittel Quartal 44,5 Millionen Euro Umsatz. Das ist ein Plus von 26 Prozent. Der neue Koenigshof in München und Großveranstaltungen trugen maßgeblich zur Steigerung bei. Im kommenden Jahr wird MHP in Hamburg ein weiteres Luxushotel eröffnen.

In der deutschen Hauptstadt erstrahlt das Citadines Kurfürstendamm, nach umfassender Renovierung der Apartments und öffentlichen Bereiche, jetzt in neuem Glanz. Inspiriert wurde das neue Design des Hauses von den Schneidereien in Berlin.

Das Seegrundstück, auf dem früher das Hotel „Seehof“ in Tutzing am Starnberger See stand, soll nach über 20 Jahren wieder bebaut werden. Dagegen regt sich Widerstand. Jetzt muss der Bayerischer Verwaltungsgerichtshof entscheiden.

Die Umfrage zur Lageeinschätzung von HotellerieSuisse zur Sommersaison 2024 zeigt eine gemischte Bilanz. Neben wetterbedingten Einbußen belasten steigende Kosten und ein intensiver Wettbewerb die Branche. Vor allem alpine Regionen haben mit höheren Betriebsausgaben zu kämpfen. Für die Wintersaison bleiben die Erwartungen deshalb vorsichtig optimistisch.

In Fieberbrunn in Tirol eröffnen jetzt, direkt an der Talstation der Liftanlagen, die Adea Lifestyle Suites. In dem Haus befindet sich auch das UpsideDown-Restaurant von Stefan Marquard, in dem viele Dinge auf den Kopf gestellt werden sollen.