Die bayerischen Brauereien haben vergangenes Jahr mehr Bier verkauft. Mit einem Anstieg um 1,6 Prozent auf 2,38 Milliarden Liter trotzten sie dem Bundestrend, der vergangenes Jahr nach unten wies, wie der Bayerische Brauerbund mitteilt. Der Freistaat liegt damit auch im Vergleich der Bundesländer an erster Stelle vor Nordrhein-Westfalen. Die Werte enthalten dabei kein alkoholfreies Bier, das zuletzt Marktanteile hinzugewonnen hat. Zählt man es mit, konnten die bayerischen Brauer sogar um 1,9 Prozent auf 2,6 Milliarden Maß zulegen.
Auf den ersten Blick sähen die bayerischen Zahlen gut aus, sagte der Vizepräsident des Bayerischen Brauerbunds, Michael Möller. Man sei besser als der Rest der Republik, was man in Bayern gerne sei. Man dürfe der hiesigen Brauwirtschaft in einem schwierigen Umfeld also ein «ordentliches Maß an Resilienz attestieren». Doch auch die bayerische Brauwirtschaft habe Probleme.
Bier wird «verramscht»
Ein hoher Bierabsatz sei kein sicheres Zeichen wirtschaftlicher Stärke, betont Möller. Entscheidend sei, «was am Ende übrigbleibt» und hier stünden hohe Energiekosten, gestiegene Kosten für Transport und Personal und Ähnliches einer seit Jahren schwachen Entwicklung bei den Erlösen gegenüber. Als Lockvogel werde Bier Woche für Woche «verramscht», kritisiert Möller den Handel. Dies sei Ausdruck eines scharf geführten Verdrängungswettbewerbs im Biermarkt. «Leidtragende sind vor allem die mittelständischen Brauereien, die diesen Preiskampf nicht mithalten können.»