Frost ermöglicht frühe Eisweinlese

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Als erster Betrieb in diesem Winter 2021 konnte das Weingut Korrell Johanneshof in Bad Kreuznach-Bosenheim Eiswein lesen. Nach Angaben des Betriebsinhabers Martin Korrell konnten in der Lage "Bad Kreuznacher Paradies" Riesling-Trauben bei Temperaturen von minus acht Grad gelesen werden.

Damit erfüllt Korrell die gesetzlichen Vorgaben der Eiswein-Lese, die Temperaturen von unter -7 Grad Celsius voraussetzt. In den frühen Morgenstunden holten rund 20 Erntehelfer/innen die gefrorenen Trauben mit einem Mostgewicht von 142 Grad Oechsle ein. Diese Maßeinheit gibt das Mostgewicht des Zuckergehalts und anderer gelöster Stoffe im Traubensaft an.

Im Anbaugebiet Mosel wurde unter anderem im Ort Erden (PLZ 54492) von Mitarbeiter/innen des Weinguts Dr. Hermann (Foto) Eiswein gelesen.

Auch das Weingut Meintzinger in Frickenhausen im Anbaugebiet Franken freute sich über die erfolgreiche Lese der gefrorenen Eisweintrauben: Bei -8 Grad Celsius konnten am Morgen des 22. Dezember Eisweintrauben mit einem Mostgewicht von 148 Grad Oechsle - insgesamt ca. 200 Liter - gelesen werden."Das ist eine große Seltenheit bei uns", sagt Philipp Meintzinger. Den letzten Eiswein konnte das Weingut 2016 einbringen.

Früher Frost verspricht hochwertige Eisweinspezialitäten

Über frostige Temperaturen freute sich auch das Weingut Emrich-Schönleber an der Nahe, wo die Helfer/innen zum Saisonabschluss bei minus 10 Grad kerngesunde Rieslingtrauben mit 172 Grad Oechsle einbrachten. Ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk gab es ebenso für die Bergsträßer Winzer, die die begehrten Eisweintrauben der Rebsorte Souvignier gris mit 140 Grad Oechsle im Heppenheimer Stemmler ernteten. "Am Ende dürften es wohl rund 110 bis 120 Liter werden", schätzt Reinhard Antes, Vorstand der Bergsträsser Winzer e.G.

Insgesamt verspricht die im Vergleich zu den Vorjahren frühzeitige Eisweinlese mit sehr gesundem Lesegut qualitativ hochwertige Eisweinspezialitäten.

152 Betriebe in Rheinland-Pfalz meldeten Eiswein-Lese an

Für diesen Winter haben 152 Betriebe in Rheinland-Pfalz eine Gesamtfläche von rund 107 Hektar für eine mögliche Eiswein-Lese angemeldet, wie die Landwirtschaftskammer mitteilte. Im Vorjahr waren es nur 93 Betriebe mit zusammen 72 Hektar.

Eiswein ist für Betriebe immer mit Risiko und hohem köperlichem Einsatz bei eisiger Kälte verbunden. Im Weinjahrgang 2019 hatten Winzer in Rheinland-Pfalz lange vergeblich auf Frost gewartet. Wird es nicht kalt genug, bedeutet das für den Winzer einen Totalverlust.

Für eine Eisweinlese müssen die Trauben durchgefroren sein. Dazu braucht es mindestens minus sieben Grad Kälte über mehrere Stunden. Die überreifen Trauben werden gefroren gelesen und gepresst. Eiswein ist besonders süß, weil ein großer Teil des Wassers in den gefrorenen Früchten zurückbleibt und der Zuckergehalt sehr hoch ist.


 

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