Rot, gelb oder grün - bunte Eier stoßen zum Osterfest nicht nur bei Kindern auf Begeisterung. Hunderte Millionen werden jedes Jahr verkauft oder selbst gefärbt. Auch in diesem Jahr? «Eier sind aktuell knapp», sagte der Präsident des Bundesverbands Ei, Hans-Peter Goldnick. «Aber wir werden zu Ostern genügend Eier haben.» Einzelne Engpässe seien allerdings denkbar, zum Beispiel bei manchen Sortierungen. «Der eine möchte gerne Bio, der andere möchte gerne weiß, der nächste möchte gerne groß.»
Aber woran liegt der Engpass? «Auf dem Markt passen Angebot und Nachfrage im Moment nicht hundertprozentig übereinander», erklärt Goldnick. Dafür gebe es mehrere Gründe: Zum Beispiel wurden wegen der Vogelgrippe zuletzt immer wieder Legehennen-Bestände gekeult, unter anderem im Norden Deutschlands.
Bis neue Hennen herangewachsen sind, die diese Lücke füllen können, dauert es nach Angaben des Landesbauernverbands Baden-Württemberg ungefähr sieben bis acht Monate. «Es ist ganz normal, dass die Produktionskapazitäten nach einem Peak zu Weihnachten über den Jahreswechsel heruntergefahren werden», teilte Vizepräsident Jürgen Maurer mit. In dieser Zeit werden Herden ausgetauscht - das heißt, ältere Hennen werden ausgestallt und Jungtiere gekauft. «Aktuell treffen also die eigentliche Saisonterminierung auf nicht planbare Ereignisse wie den Ausbruch der Geflügelpest.»
Deutschland importiert Eier
Verstärkt wird diese Situation durch Vogelgrippe-Fälle auf der ganzen Welt - zum Beispiel Italien und den USA. Außerdem gibt es Goldnick zufolge in den Niederlanden einen umweltpolitisch motivierten Abbau des Hühnerbestands. Das macht sich auf dem deutschen Markt bemerkbar: Denn Deutschland kann sich nicht komplett selbst mit Eiern versorgen. Nur rund 73 Prozent der in der Republik verbrauchten Eier wurden 2023 auch hierzulande produziert. Der Rest wird importiert. Das zeigen Daten des Bundeslandwirtschaftsministeriums.