Ausbildungsprämien im Gastgewerbe angekommen

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Corona hat eine deutliche Delle bei der dualen Berufsausbildung hinterlassen. 2020 sank die Zahl der neuen Ausbildungsverträge sektorübergreifend um 9,2 Prozent. Im besonders von den Auswirkungen der Pandemie betroffenen Gastgewerbe war der Rückgang mit 24,1 Prozent mehr als doppelt so hoch.

Um langfristige Schäden für Ausbildungssystem und Fachkräftebasis einzudämmen, entwickelte die letzte Bundesregierung im Sommer 2020 das Förderprogramm „Ausbildungsplätze sichern“. Verschiedene Bausteine wie Ausbildungsprämien, Übernahmeprämien und Zuschüsse zur Vermeidung von Kurzarbeit sollten besonderes von Corona betroffene kleinere und mittlere Ausbildungsbetriebe finanziell entlasten und so dort einen Ausbildungsschock verhindern.

Das Programm wurde einmal verlängert und unterstützte Ausbildungsverhältnisse bis Dezember 2021. Danach lief es leider aus, was Arbeitgeberverbände und der DGB kritisierten. Die nunmehr vorliegenden Daten mit Stand Ende Juni 2022 erlauben dem DEHOGA eine valide Bewertung des Programms für Hotellerie und Gastronomie.

Eindeutiges Ergebnis: Die Förderungen haben das Gastgewerbe in überdurchschnittlichem Ausmaß erreicht und konnten zu einer Stabilisierung der Ausbildungssituation beitragen.

Am deutlichsten ist dies bei den Zuschüssen zur Vermeidung von Kurzarbeit von Azubis und Ausbildern. Hier sind über den gesamten Förderzeitraum hinweg 12.524 Anträge aus dem Gastgewerbe positiv entschieden worden. Damit stellt das Gastgewerbe 47,5 Prozent aller Bewilligungen. Allerdings ist bei dieser Leistung auch der Anteil der abgelehnten Anträge am höchsten: Rund die Hälfte aller Anträge wurde hier abgelehnt, vor allem in der ersten Förderphase.


 

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