Lauterbach: Ohne neue Maßnahmen droht katastrophale Corona-Situation

| Politik Politik

 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor einer «katastrophalen» Corona-Entwicklung, sollten vor dem Herbst keine tauglichen Maßnahmen im Kampf gegen das Virus beschlossen werden. «Wenn wir so wie jetzt in den Herbst hineingingen, also ohne weitere Schutzmaßnahmen, ohne Masken, ohne alles, dann würde das bedeuten, dass die Fallzahlen stark steigen würden, aber auch die Intensivstationen überlastet würden», sagte der SPD-Politiker am Donnerstag (Ortszeit) bei einem Besuch in der US-Hauptstadt Washington der Deutschen Presse-Agentur. Gleichzeitig würde dann auch Personal in den Kliniken ausfallen. «Das ist wie eine Kerze, die an beiden Enden brennt», so Lauterbach. Unten brenne das Personal weg und oben die Patienten.

Lauterbach betonte: «Wir brauchen Maßnahmen, das ist klar. Aber das ist auch nicht strittig, wir werden vorbereitet sein.» Auf mögliche Maßnahmen wollte er nicht eingehen, es gebe vertrauliche Verhandlungen etwa mit dem FDP-geführten Justizministerium. Die aktuellen Maßnahmen liefen zum 23. September aus, bis dahin werde die Regierung neue beschlossen haben, sagte Lauterbach. Mit Blick auf die zweite Auffrischungsimpfung warnte er: «Die Älteren können nicht das Risiko eingehen, auf einen angepassten Impfstoff zu warten, der dann irgendwann im September oder Oktober kommt, bei den hohen Fallzahlen, die wir jetzt haben.»

Lauterbach tauscht sich bei seinem Besuch in den Vereinigten Staaten mit US-Partnern unter anderem über den Kampf gegen das Coronavirus und die Vorbereitung auf künftige Pandemien aus. Er traf etwa den Immunologen und Pandemie-Berater des US-Präsidenten, Anthony Fauci. Am Freitag will er an der Elite-Universität Harvard eine Ansprache halten und eine Produktionsstätte des Impfstoffherstellers Moderna in Norwood im Bundesstaat Massachusetts besuchen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Zoll ist am Samstag in Hotels und Gaststätten bundesweit gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung vorgegangen. Insgesamt seien rund 2400 Beschäftigte aller Hauptzollämter im Einsatz, teilte die Generalzolldirektion am Abend in Bonn mit.

Frust im Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP: Bei der Europawahl hängt die Union die Konkurrenz ab, die AfD landet mit großem Plus auf Platz zwei. Im Osten liegt sie sogar vorn.

Angesichts der Herausforderungen zählen mehr denn je Vernetzung, das Bündeln der Kräfte und das Schaffen von Synergien. Vom 2. bis 4. Juni kamen dazu in Warnemünde die deutschsprachigen Verbände der Hotellerie und Gastronomie zu ihrem traditionellen Jahrestreffen zusammen.

Deutsche Bahn und S-Bahn München sprechen mit einer Recruiting-Kampagne gezielt Mitarbeiter aus der Gastronomie an. Nach Protesten des DEHOGA Bayern zieht die Bahn das Kampagnenmotiv jetzt zurück.

Auch Hoteliers und Gastronomen sind von dem Hochwasser in Bayern betroffen. Angesichts der schweren Schäden hat das bayerische Kabinett gestern ein Soforthilfe-Paket beschlossen. Dieses soll eine Summe von „100 Millionen plus x“ umfassen. Was es zu beachten gibt.

Der ehemalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude soll im Tarifstreit in der bayerischen Gastronomie vermitteln. Der Dehoga sieht aktuell aber keinen Bedarf für einen Schlichter. Vielmehr sei ein Angebot der Arbeitgeber an die NGG gegangen.

Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt plant eine Image-Kampagne. Die ermäßigte Mehrwertsteuer für die Hotellerie und die Steuerfreiheit von Sonn-, Feiertag- und Nachtzuschlägen soll gerettet werden. Beides sehen die Lobbyisten in Gefahr. Ich halte diese Kampagne für brandgefährlich. Ein Kommentar von Marc Schnerr.

Zur Europawahl hat die Branche ihre Positionen und Erwartungen für ein starkes Gastgewerbe in einer leistungsfähigen Europäischen Union an die Politik adressiert. Jetzt liegen die Antworten der Parteien auf den Fragenkatalog des DEHOGA und des Hotelverbandes vor.

Deutsche Bahn und S-Bahn München sprechen mit einer Recruiting-Kampagne gezielt Mitarbeiter aus der Gastronomie an. Das bringt den DEHOGA Bayern auf die Zinne. „Unverschämt“ und „hoch unanständig“ sei das, schimpft DEHOGA-Bayern-Chef Geppert und fordert Konsequenzen.

Kaum ein Thema treibt die gastgewerblichen Unternehmer so um wie die wachsende Bürokratie. In seiner neuen Broschüre „Rezepte für den Bürokratieabbau“ zeigt der DEHOGA Bundesverband die bürokratischen Pflichten für Gastronomie und Hotellerie im Detail auf und benennt seine Empfehlungen für den Bürokratieabbau.