Die Art und Weise, wie Kunden in der Gastronomie bezahlen, hat sich in den letzten Jahren rasant verändert. Während früher Bargeld dominierte, sind heute digitale und kontaktlose Zahlungen auf dem Vormarsch.
Zwar haben die Menschen in Deutschland im Jahr 2023 die Hälfte aller Transaktionen mit Banknoten und Münzen gezahlt. Gleichzeitig ist die Verbreitung von bargeldlosen Bezahlverfahren immer weiter gestiegen. Das geht aus der aktuellen Studie der Deutschen Bundesbank zum Zahlungsverhalten in Deutschland im Jahr 2023 hervor.
Der Trend zur abnehmenden Bargeldnutzung hat sich fortgesetzt. Gegenüber der Erhebung aus dem Jahr 2021 sank der Anteil der Barzahlungen von 58 Prozent auf 51 Prozent.
Diese Entwicklung ist nicht nur eine Reaktion auf technische Innovationen, sondern auch auf geänderte Kundenbedürfnisse. Schnelligkeit, Komfort und Sicherheit spielen eine immer größere Rolle. Für Gastronomen bedeutet dies, dass sie sich anpassen müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben und den Erwartungen ihrer Gäste gerecht zu werden.
Bargeld galt lange Zeit als König in der Gastronomie. Die meisten Kunden hatten immer ein paar Scheine und Münzen zur Hand, um ihre Rechnung zu begleichen. Für Gastronomen war die Abwicklung einfach, und die Transaktion war sofort abgeschlossen. Allerdings bringt Bargeld auch Nachteile mit sich: Es erfordert eine sichere Lagerung, zählt zu den risikobehaftetsten Zahlungsmethoden bei Überfällen und Diebstahl, und der Umgang mit Wechselgeld kann zu Verzögerungen im Service führen. Zudem sinkt der Stellenwert von Bargeld, insbesondere in städtischen Gebieten, wo immer mehr Menschen auf digitale Alternativen umsteigen.
Die Einführung von Kartenzahlungen war der erste große Schritt in Richtung Digitalisierung des Payment-Prozesses in der Gastronomie. EC- und Kreditkarten erfreuen sich wachsender Beliebtheit, da sie sowohl für Kunden als auch für Gastronomen bequem und sicher sind. Die nächste Stufe sind mobile Payment-Optionen wie Apple Pay, Google Pay und kontaktlose Kartenzahlungen. Diese bieten noch mehr Komfort, da Kunden lediglich ihr Smartphone oder ihre Karte kurz an das Terminal halten müssen, ohne den PIN eingeben zu müssen. Bei Online-Bestellungen spielen Plattformen wie Lieferando und Wolt eine zentrale Rolle. Auch QR-Code-basierte Systeme, bei denen Gäste über ihr Smartphone bezahlen können, werden immer populärer. Diese Vielfalt an Optionen ermöglicht eine flexiblere und schnellere Abwicklung der Zahlungen.
Die Debitkarte wurde laut aktueller Studie 2023 bei 27 Prozent der Bezahlvorgänge genutzt, sagt die Deutsche Bank. Sie war das am zweithäufigsten genutzte Zahlungsmittel und ihre Nutzung verzeichnet eine deutliche Steigerung von 5 Prozentpunkten gegenüber 2021. Stark gewachsen ist zudem das mobile Bezahlen, wenn auch von einem niedrigen Niveau ausgehend. Der Anteil des mobilen Bezahlens an den Transaktionen hat sich auf 6 Prozent verdreifacht.
Die Einführung moderner Zahlungssysteme bringt zahlreiche Vorteile für Gastronomen mit sich. Erstens kann der Bezahlprozess beschleunigt werden, was gerade in Stoßzeiten den Service entlastet. Zudem ist die Sicherheit erhöht, da weniger Bargeld im Betrieb vorhanden ist, was das Risiko von Diebstahl und Falschgeld mindert. Moderne Systeme bieten auch die Möglichkeit, detaillierte Transaktionsdaten zu analysieren und so das Geschäft besser zu steuern. Ein weiterer Vorteil ist die Kundenbindung: Gäste erwarten heute flexible Zahlungsoptionen, und wer diese bietet, bleibt im Gedächtnis und wird tendenziell häufiger besucht.
Trotz der vielen Vorteile sind moderne Zahlungsmethoden nicht ohne Herausforderungen. Für viele Gastronomen stellen die Kosten für die Implementierung und den Betrieb der Systeme eine Hürde dar. Zahlungsterminals, Software und Transaktionsgebühren können gerade für kleinere Betriebe ins Geld gehen. Auch das Thema Sicherheit spielt eine große Rolle. Zwar gelten digitale Zahlungen als sicher, doch sind sie nicht vor Cyberangriffen und Datenlecks gefeit. Die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen wie der DSGVO muss gewährleistet sein, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Ein weiteres Risiko besteht in technischen Störungen: Fällt das System aus, kann der gesamte Zahlungsprozess lahmgelegt werden, was nicht nur zu Einnahmeverlusten, sondern auch zu Unzufriedenheit bei den Gästen führt.
Die Gastronomiebranche steht vor einer spannenden Zukunft, was Payment-Lösungen betrifft. Kryptowährungen sind in einigen Pilotprojekten bereits als Zahlungsmittel akzeptiert, wenn auch noch nicht im großen Stil. Auch biometrische Zahlungsmethoden wie Gesichtserkennung oder Fingerabdrucksensoren könnten in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen. Gleichzeitig könnten verbesserte mobile Payment-Lösungen, wie integrierte Bestell- und Zahlungs-Apps, das Kundenerlebnis weiter optimieren. Die Nachfrage nach nahtlosen, schnellen und sicheren Zahlungsprozessen wird steigen, was Gastronomen zwingt, stets auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben. Künstliche Intelligenz und Machine Learning könnten in Zukunft helfen, Zahlungsvorgänge noch effizienter und sicherer zu gestalten.
Die Zahlungslandschaft in der Gastronomie ist im Wandel. Von der Barzahlung bis hin zu mobilen und kontaktlosen Payment-Optionen – Gastronomen müssen flexibel bleiben und sich den neuen Gegebenheiten anpassen. Moderne Zahlungssysteme bieten eine Vielzahl von Vorteilen, wie erhöhte Effizienz, Sicherheit und Kundenfreundlichkeit, bringen jedoch auch Herausforderungen mit sich. In Zukunft wird es für Gastronomen entscheidend sein, auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben und innovative Payment-Lösungen zu integrieren, um den wachsenden Erwartungen der Kunden gerecht zu werden. Wer diese Trends verschläft, könnte den Anschluss verlieren.