Preisanstieg durch Erhöhung des Mindestlohns

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die erneute Erhöhung des Mindestlohns in Deutschland zum 1. Oktober dürfte nach Einschätzung des Ifo-Instituts «die ohnehin schon große Inflation weiter antreiben». Fast ein Drittel der 6900 befragten Unternehmen beschäftige einen Teil der Mitarbeiter für weniger als 12 Euro pro Stunde, und 58 Prozent dieser Firmen «planen als Reaktion, ihre Preise hochzusetzen», teilten die Konjunkturforscher am Freitag in München mit.

Der Mindestlohn in Deutschland stieg im Juli von 9,82 auf 10,45 Euro je Stunde und wird gesetzlich zum 1. Oktober auf 12 Euro erhöht. Davon profitieren mehr als sechs Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Bei den betroffenen Unternehmen sind laut Ifo-Institut «Preiserhöhungen die am häufigsten genannte Folge». Die Hälfte der betroffenen Betriebe rechnet mit weniger Gewinn, ein Viertel mit weniger Nachfrage. Jeweils 18 Prozent erwägen, im Gegenzug die Arbeitszeit der Beschäftigten zu verringern oder Sonderzahlungen zu kürzen. Nur 13 Prozent der betroffenen Unternehmen planten, deshalb Stellen abzubauen, sagte Ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link.

Im Durchschnitt über alle Unternehmen bekommen ab Oktober gut sechs Prozent der Beschäftigten einen höheren Mindestlohn. Je nach Region und Branche gibt es laut Ifo große Unterschiede. In Westdeutschland beschäftigen 29 Prozent der befragten Firmen einen Teil ihrer Mitarbeiter zu weniger als 12 Euro pro Stunde, in Ostdeutschland 40 Prozent. In der Gastronomie sind 78 Prozent der befragten Firmen betroffen, in der Zeitarbeit 64 Prozent, im Einzelhandel 58 Prozent, in der Textilindustrie 72 Prozent und in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie 61 Prozent. Im Maschinenbau und in der Chemieindustrie dagegen spielt der Mindestlohn kaum eine Rolle. Das Bauhauptgewerbe zahlt einen Branchenmindestlohn von 12,85 Euro pro Stunde. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Erwartungen an die Wiesn und das Geschäft für Gastronomen und Händler in ganz München - nicht nur in den Zelten - sind hoch. Eine Analyse zeigt: Cafés und Restaurants verbuchten deutlich weniger Einnahmen als im letzten Jahr.

Zahlreiche Umfragen besagen, dass junge Leute von heute keine Lust auf Führungspositionen haben. Doch die Gelegenheiten, Chef zu werden, sind vielfältig. Die Risiken, die Chance zu vermasseln, sind es allerdings auch. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Zum fünften Mal vergibt die Bundesregierung den CSR-Preis und zeichnet Unternehmen aus, die sich durch sozial und ökologisch verantwortungsvolles Wirtschaften hervorheben. Bis zum 30. September können Sie sich mit Ihrem Unternehmen jetzt noch darum bewerben.

Wer einen Arbeitsvertrag unterschreibt, weiß in der Regel welche Tätigkeiten der Job beinhaltet. Kleine Abweichungen sind meist unproblematisch. Doch was, wenn die oder der Vorgesetzte plötzlich verlangt, eine völlig neue Aufgabe zu übernehmen, die offenbar nichts mit den ursprünglichen Tätigkeiten zu tun hat?

In Deutschland muss die Arbeitszeit erfasst werden – soweit die Theorie. Aber wie sieht die Praxis aus? Was ist wirklich Vorschrift? Und was ist mit Vertrauensarbeitszeit? Die Rechtslage im Überblick.

In der neusten Folge von „Das geht! – Ein DRV-Podcast“ erzählt der Chef von über 600 Beschäftigen wie er noch vor dem Einstieg bei Upstalsboom den künftigen Mitarbeitern ihre Talente und Fähigkeiten abseits der fachlichen Qualifikation entlockt. 

Mit einem neuen Gesetz will die Bundesregierung Betriebsrenten attraktiver machen. Das geht aus einem Entwurf hervor, den das Bundeskabinett am Mittwoch abgesegnet hat. Es soll für Unternehmen Anreize schaffen, mehr Beschäftigten eine betriebliche Altersversorgung anzubieten.

Mit einem Kraftakt könnte es einem Modell zufolge bis 2035 gelingen, rund 1,5 Millionen 55- bis 70-Jährige für den Arbeitsmarkt zu gewinnen. In Personalnot-Zeiten eine enorme Zahl.

Wenn Daten zu Einkommen und Krediten nahezu offen im Internet stehen, ist das eine Einladung für Kriminelle. Ein IT-Experte und der Chaos Computer Club haben womöglich Schlimmeres verhindert und Datenlecks bei Check24 und Verivox aufgedeckt. Check24 bezeichnet sich selbst auch als größtes deutsches Reiseportal, das auch Hotelzimmer vermittelt.

Bürobeschäftigte in deutschen Metropolen fahren einer Umfrage zufolge wieder öfter zur Arbeit ins Unternehmen. Angestellte in Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart kamen zuletzt im Schnitt an 3,6 Tagen pro Woche ins Büro. Damit nähere sich die Büroanwesenheit dem Vor-Corona-Niveau an.