Wiesn-Wirte erwarten Oktoberfest wie vor Corona - «Nachfrage sehr gut»

| Gastronomie Gastronomie

Die Münchner Wiesnwirte rechnen für ein Oktoberfest 2022 mit ähnlichen Besucherzahlen wie 2019, der letzten Wiesn vor der Pandemie. «Die Nachfrage ist sehr gut», sagte Peter Inselkammer, einer der beiden Sprecher der Wiesnwirte. «Ich kann mir vorstellen, dass es so wird wie 2019.» Damals kamen 6,3 Millionen Gäste. Die Entscheidung, ob das Volksfest gefeiert werden soll, will Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) diese Woche bekannt geben.

Die Wirte fordern nach den abgesagten Festen 2020 und 2021 ein «Ja» zur Wiesn. Die Münchner hätten eine tiefe Sehnsucht danach. Schon jetzt sind auf der Seite der Stadt München Informationen zur Wiesn 2022 zu lesen - mit geplanten Terminen und anderen Hinweisen.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) rief die Stadt auf, rasch den Weg fürs Oktoberfest frei zu machen. Er appelliere an die Landeshauptstadt, «jetzt endlich den grünen Haken dahinter zu setzen und sich zum Oktoberfest, zum wichtigsten bayerischen Volksfest zu bekennen», sagte Aiwanger am Dienstag.

Die Wiesn habe auch eine «Leitfunktion» für ganz Bayern. «Ich betone es, bei aller Sensibilität der Themen: Weder Corona noch der Ukraine-Konflikt sollten jetzt als Begründungen herangezogen werden, Feste dieser Art abzusagen», sagte Aiwanger. Auch für die Wirtschaft in München sei die Wiesn äußerst wichtig. «Von der Bedienung bis zum Taxifahrer, vom Hotel bis zum Gastronomen brauchen wir dieses Fest.»

Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) hatte sich zuletzt zuversichtlich geäußert, dass dieses Jahr wieder gefeiert werden kann. Er rechnet unter Umständen sogar mit mehr Gästen als 2019 - vielleicht sogar einer Rekord-Wiesn. Die Sehnsucht nach einem unbeschwerten Volksfest zeige sich auf dem Münchner Frühlingsfest, das am vergangenen Wochenende einen Besucheransturm erlebte. «Man hat gemerkt, die Leute wollen wieder feiern», sagte auch Inselkammer.

Baumgärtner erwartet auch Gäste aus dem Ausland. «Ich glaube, dass wir sehr viele Touristen sehen werden - aus Nordamerika und aus Europa. Es zeichnet sich ja schon ab, dass die Touristen wieder buchen», sagte der Wirtschaftsreferent. Chinesische Gäste könnten aber fehlen, da sie bei der Rückreise lange in Quarantäne müssten.

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Besucher für Bier, Hendl und Co. tiefer in die Tasche greifen müssten. «Man wird sich darauf einstellen, dass man eine stärkere Preissteigerung hat als sonst, zumal drei Jahre dazwischen liegen», sagte Inselkammer auch mit Blick auf die allgemeine Teuerung. In der Vergangenheit stieg der Preis für die Maß Bier pro Jahr um etwa drei Prozent. Die Stadt prüft den Maß-Preis und gibt ihn in der Regel etwa Anfang Juni bekannt.

Die Wiesn-Wirte planen auch Aktionen zugunsten der Ukraine. Überlegt werde, ein ukrainisches Nationalgericht in den Zelten anzubieten und vom Erlös einen Teil zu spenden, hieß es.

Offen ist, ob es bei einem Ja zur Wiesn Maßnahmen wegen Corona gibt. «Wir stellen uns darauf ein, dass die Wiesn so stattfindet wie in den Jahren vorher», sagte Inselkammer. Die Stadt hat vorsorglich eine App entwickeln lassen, mit der sich der Geimpft- und Genesenen-Status prüfen ließe. Von staatlicher Seite gäbe es derzeit keine Auflagen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

München ist wieder im Ausnahmezustand: Am ersten Wiesntag kamen nach ersten Schätzungen der Festleitung rund eine halbe Million Menschen auf die Theresienwiese. Die verschärften Sicherheitsvorkehrungen schreckten die Gäste offensichtlich nicht. 

Ab Samstag herrscht in München wieder Ausnahmezustand: Oktoberfest. Nicht nur Neulinge haben Fragen: Was kostet das Bier, darf man kiffen, wie bekommt man einen Tisch - und: Ist die Wiesn sicher?

In dieser Woche öffnen Dario Cecchini und das Team des 25hours Hotel San Paolino die Türen des Cecchini in Città. Der berühmte Metzger hat das 25hours Hotel in Florenz als seinen ersten Standort in der toskanischen Hauptstadt gewählt.

Für die Sicherheit ist alles getan, die Sonne scheint - und das Bier wird nicht ausgehen. München ist gerüstet für das Oktoberfest. Stadtspitze, Festleitung, Wirte, Schausteller und Polizei sehen dem Fest entspannt entgegen.

Im modernen Neubau des Bürokomplexes TONIQ2 am Düsseldorfer Flughafe eröffnet SV Deutschland eine Kaffeebar und ein Betriebsrestaurant. Gleichzeitig startet die neue Gäste-App.

Rocco Forte eröffnet in den Räumlichkeiten des ehemaligen Sophia’s, das neue Restaurant „Florio“ im The Charles Hotel München. Damit startet das Unternehmen ein weiteres Restaurant, das von der Philosophie der italienischen Kochikone Fulvio Pierangelini geprägt ist.

Johannes von Bemberg und Oliver Röder verpassen ihrem Restaurant „Eiflers Zeiten“ in der „Burg Flamersheim“ in Euskirchen ein Update: Hier soll demnächst sterneprämierte Gourmetküche aufgetischt werden. Das benachbarte Restaurant „Bembergs Häuschen“, in dem bis jetzt die Gourmetküche angesiedelt war, schließt zum Ende des Jahres.

Der Frankfurter Zoo plant mit einem neuen Gastronomie-Angebot für seine Besucherinnen und Besucher. Die derzeitigen Entwürfe sehen ein zweigeschossiges Gebäude an zentraler Stelle im Zoo neben dem Spielplatz vor.

Wer übernimmt die Gastroflächen im extravaganten neuen Bürokomplex Be orange! am Rande der Regensburger Altstadt? Nun ist die Überraschung perfekt: Ab April 2025 bespielt der Regensburger Gastronom und Betriebswirt Martin Kagerer die Räume.

Zum 25. Jubiläum gewährt L’Osteria einen Blick hinter die Kulissen. In Zusammenarbeit mit dem Callwey Verlag und der Autorin Diana Binder ist das erste Buch entstanden: „L’Osteria Grande Amore – Die Geheimnisse unserer Küche“ ist eine Hommage an die italienische Küche.