„Verwirren und einschüchtern“ - Hotelverband kritisiert Booking.com scharf

| Hotellerie Hotellerie

Booking.com schreibt derzeit die Hotels an und fordert diese auf, eine Fassung des „Partnervertrages mit Booking.com“ zu bestätigen. Dieser sei aber eine „einzige Frechheit und ein Versuch der Übertölpelung“, sagt Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbandes Deutschland. Der Hotelverband wird die zuständigen Behörden entsprechend in Kenntnis setzen. Es geht also wieder um das Thema Ratenparität.

Markus Luthe schreibt in einem Blogpost, dass Booking zwar korrekterweise den Digital Services Act (DSA) und die DAC7-Richtlinie benenne. Doch dann müssten die Hotels online eine Fassung des „Partnervertrages mit Booking.com“ bestätigen, die eine „einzige Frechheit und ein Versuch der Übertölpelung“ darstelle. Unmissverständlich und dreist werde als Verpflichtung der Unterkunft in Absatz 2.2 die Einhaltung der Parität eingefordert.

In dem konkreten Absatz heißt es:

2.2.1 Die Unterkunft gewährt Booking.com ‚Raten- und Bedingungsparität‘".

In Absatz 2.2.2 wird dann die soeben geforderte „weite“ Ratenparität in drei Unterpunkten umständlich mit mehreren Negationen zu einer „engen“ Ratenparitätsklausel umdeklariert.

Erst in Absatz 2.2.6 wird die knallharte Ratenparitätsforderung kompliziert und tendenziell unverständlich relativiert:

„2.2.6 Klauseln 2.2.1 und 2.2.2 gelten nicht für Unterkünfte (d. h. Objekte), die sich in Ländern mit breiter Parität befinden; in diesem Falle wird der Text dieser Klauseln gestrichen und durch den relevanten Text in Anhang 5 ersetzt. Klauseln 2.2.1 und 2.2.2 gelten nicht für Unterkünfte (d. h. Objekte), die sich in spezifischen Ländern ohne Parität befinden.“

Für diese komplizierte Vertragsgestaltung gebe es keine akzeptable Rechtfertigung, sagt Luthe. „Ich lasse auch nicht die Ausrede eines vermeintlich weltweit einheitlichen Vertragsmuster gelten. Eine deutsche Sprachfassung davon dürfte in keinem Fall zur Anwendung kommen, denn in allen deutschsprachigen Ländern (Belgien, Deutschland, Liechtenstein, Österreich, der Schweiz und Südtirol) sind Booking.com jedwede Ratenparitätsklauseln verboten“, so Luthe.

Er erachte das Vorgehen von Booking.com daher als rechtsmissbräuchlich und ein Umgehen der rechtskräftigen Untersagung jedweder Ratenparitätsklauseln durch Bundeskartellamt und Bundesgerichtshof. Luthe sieht darin auch einen sich abzeichnenden Verstoß des Gatekeepers Booking.com gegen die Vorgaben des Digital Markets Acts (DMA).

Der Hotelverband kündigt an, die zuständigen Behörden entsprechend in Kenntnis setzen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

IHG gibt eine neue mehrjährige Partnerschaft mit der globalen NGO Aktion gegen den Hunger bekannt. Diese Partnerschaft unterstützt die Arbeit der Organisation im Kampf gegen Ernährungsunsicherheit und Hunger für Millionen von Menschen weltweit.

Four Seasons erweitert das eigene Portfolio mit einem neuen Haus im Herzen einer der dynamischsten Städte der Welt: Das neue Four Seasons Hotel Osaka hat ab sofort geöffnet.

Das 25hours Hotel Paper Island in Kopenhagen ist fertiggestellt und in den Bestand von Union Investment übergegangen. Das Hotel liegt direkt am Wasser im Stadtzentrum auf der Insel Christiansholm.

In den Niederlanden betreiben die Fletcher-Hotels 110 Herbergen. Jetzt kommt die Gruppe auch nach Deutschland. Die Fletcher Hotels übernehmen das Waldhotel Heiligenhaus im Bergischen Land in Nordrhein-Westfalen. Hotelinhaber Frank Wegener zieht sich zurück in die zweite Reihe.

Die Tierrechtsorganisation PETA hat ein Ranking über die vegan-freundliche Hotels in Deutschland erstellt. 19 Hotels wurden nach Kriterien bewertet.

Die Hotelkette erzielte im Geschäftsjahr 2024 Zuwächse bei Umsatz, Zimmerauslastung und Mitarbeiterzahlen. Zusätzlich wurden neue Hotels eröffnet, die das Portfolio der Kette weiter ausbauen.

Hoteliersfamilie Schlachter-Ebert verkündet Umbauarbeiten in der Schlossanger Alp: Ab Mitte September schließen die Gastgeber ihr Berghotel, um die Außenfassade sowie zwölf Zimmer und Suiten zu renovieren und bis Mitte November 2024 fertigzustellen.

Das deutschlandweit erste Silo-Hotel hat in Bremen eröffnet. 117 Hotelzimmer sind in 13 Silo-Röhren der ehemaligen Kellogg`s-Fabrik untergebracht. Da wo früher Reis und Mais für die berühmten Frühstücksflocken lagerten, können Gäste nun übernachten

Bereits zum zweiten Mal vergeben der Hotelverband Deutschland und kununu, gemeinsam mit der Deutschen Hotelakademi,e einen Publikumsaward. Die Auszeichnung wird im Rahmen des digitalen Hospitality HR Summit der Deutschen Hotelakademie am 4. November 2024 verliehen. 

Der Investor Verianos SE hatte große Pläne für den historischen Ort Königswinter am Rhein. Dem Unternehmen gehören zahlreiche Großimmobilien in der historischen Stadt, wie das Hotel Loreley oder das Drachenfelshotel. Was die Pleite für den Ort bedeutet ist unklar.