Rund 209 Milliarden Euro zahlten Verbraucher in 2018 mit ihrer Karte - so eine Auswertung des Handelsforschungsinstitut EHI. Mit einem Plus von über 12 Milliarden Euro übersteigt die Zahlung per Karte erstmals die Nutzung von Bargeld.
Des Deutschen liebster Wegbegleiter - das Bargeld - bleibt langsam aber sicher immer mehr im Geldbeutel stecken. Vor allem die Girocard hatte daran einen Anteil von über 30 Prozent. Mittlerweile hat sogar jeder zweite Verbraucher bereits kontaktlos über NFC bezahlt. Eine aktuelle Auswertung von SumUp, einem führenden Anbieter für Finanztechnologie, gibt interessante Einblicke in das Zahlungsverhalten der Deutschen.
Der Trend zur Kartenzahlung am Point of Sale in Deutschland setzt sich weiter fort: Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Verbraucher zieht die Kartenzahlung dem Bargeld vor. Insbesondere Einzel- und Kleinunternehmen wie Restaurants, Taxifahrer oder auch Yogalehrer können von dieser Entwicklung profitieren. Zum Beispiel ist jeder zweite Kunde bereit, mehr Geld auszugeben, wenn Kartenzahlungen akzeptiert werden. Neben einer deutlich verbesserten Kundenbindung und damit verbundenen Umsatzsteigerung können Unternehmer die Transaktionsvorgänge wesentlich effizienter und kostengünstiger durchführen.
Stoßzeiten am frühen Nachmittag und Wochenende
Die Untersuchung zeigt weiterhin, dass die Zahlung mit Karte innerhalb des Tages deutlich variiert - mit einem Hoch am frühen Nachmittag von knapp 9 Prozent, lässt sich ähnliches mit Blick auf die Verteilung unter den Wochentagen beobachten. Insbesondere an Freitagen und Samstagen steigt die Kartennutzung deutlich an und liegt sogar noch über dem europäischen Durchschnitt. Vor allem am Wochenende nutzen Verbraucher die freie Zeit gern für Beautybehandlungen und Friseurbesuche. Aber auch Kurzurlaube und der Wunsch, möglichst barrierefrei neue Städte zu erkunden und die Zeit zu genießen, lässt die Karten locker sitzen.
Monatsbetrachtung
Wesentlich ausgeglichener ist das Bild in der Monatsbetrachtung. Allerdings sind hier leichte Anstiege zu Beginn und in der Mitte des Monats zu verzeichnen. Ein Hoch im Zahlungsvolumen von Monatsbeginn bis Mitte des Monats fällt auf - hier könnte man spekulieren, dass in dieser Zeit das Geld noch locker sitzt, weil gerade erst Gehalt gezahlt wurde.
„Zahlungsangebote mit Karte werden zunehmend im Einzelhandel aber auch für viele Kleinunternehmer zum Trend mit großem Gewinnpotential. Auch wenn Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch sehr auf Bargeld setzt, sehen wir hier eine spürbare Bewegung und steigende Nachfrage für digitale Zahlungsangebote, die nicht nur für die Unternehmen eine deutliche Entlastung in der Transaktionsabwicklung darstellen, sondern auch den Verbrauchern ein komfortables Einkaufserlebnis garantieren”, erklärt Marc-Alexander Christ, Mitgründer von SumUp.