Die Lindner-Hotelgruppe befindet sich nach ihrer Insolvenzanmeldung in einem Sanierungsprozess. Dieser wird in Eigenverwaltung durchgeführt – begleitet von der Kanzlei KebekusPartner. Nach außen hin gibt sich das Unternehmen zuversichtlich, doch hinter den Kulissen laufen einschneidende Veränderungen.
Wie eine Sprecherin der Kanzlei der Rheinischen Post bestätigte, wurden im Zuge der Restrukturierung mehrere Beschäftigte entlassen. Betroffen sind laut Recherchen der Redaktion Mitarbeitende aus dem mittleren Management – unter anderem in den Bereichen Marketing und Finanzen. Insgesamt verließen sechs Personen das Unternehmen. In der Mitteilung ist von einer „strukturellen Anpassung am Unternehmenssitz“ die Rede.
Gleichzeitig setzt die Hotelgruppe auch auf neue Expertise: Seit Anfang April verstärkt Gabriele Seidel das Führungsteam. Sie bringt rund zwei Jahrzehnte Branchenerfahrung mit und ist künftig unter anderem für Finanzen und Vertrieb zuständig.
„Wir freuen uns, in Zeiten des Wandels mit Gabriele Seidel eine erfahrene Führungspersönlichkeit für unser Unternehmen gewonnen zu haben“, so Frank Lindner, Vorstand der Lindner Hotels AG. „Mit ihrem strategischen Weitblick und ihrer umfassenden operativen Expertise wird sie maßgeblich dazu beitragen, unsere Gästeerlebnisse weiter zu perfektionieren und unsere Marktposition nachhaltig zu stärken.“
Zur Lindner AG gehören derzeit rund 650 Mitarbeitende sowie Auszubildende und Aushilfen. Die zwölf Hotelstandorte in Deutschland sollen laut Kebekus „kurzfristig“ nicht geschlossen werden. Ob es mittelfristig zu Veränderungen in der Eigentümerstruktur kommt, könnte sich am 8. Mai entscheiden. Dann findet die Gläubigerversammlung am Amtsgericht Düsseldorf statt.