Die Epoche der Romantik ist längst vorbei und doch zieht es so viele Menschen wie nie in die Natur. Von Frühling bis Herbst sind neonfarbene Wanderer in Gebirgen anzutreffen und in einigen Wandergebieten mischt sich das sanfte Rauschen des Windes mit dem Rauschen der Mountainbikes, dem Plätschern der Bäche und dem Muhen der Kühe. Besonders gut lässt sich malerische Natur in Nationalparks erleben - in Schutzgebieten, deren ursprünglicher Charakter erhalten werden soll und die wenig bis gar nicht vom Menschen beeinflusst sind. In Europa allein gibt es mehrere hundert Nationalparks, die alle einen Besuch wert sind. Da fällt es nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen, welche auf keiner Liste fehlen dürfen. Holidu, die Suchmaschine für Ferienhäuser, hat sich auf die Suche gemacht und mit Hilfe von Google-Daten eine Top Ten der beliebtesten europäischen Nationalparks zusammengestellt.
1. Snowdonia-Nationalpark, Wales - 4,9 ★ aus 18.522 Bewertungen
Europas beliebtester Nationalpark befindet sich in Wales und ist ein Park der Superlative: Snowdonia ist nicht nur der älteste Nationalpark des Landes, sondern beherbergt zugleich den höchsten Berg, Mount Snowdon, und den größten See, Bala Lake, in ganz Wales. Über 2000 km² erstreckt sich die grüne Landschaft, die mit Bergketten, klaren Seen und viel frischer Luft verzaubert. Verlassene Ruinen sorgen für mystische Erlebnisse und die unzähligen Schafe sowie der Blick auf malerische Täler machen die Idylle komplett. Wer es nicht so sehr mit langen Wanderungen und anstrengenden Bergtouren hat, aber trotzdem die beeindruckende Landschaft vom höchsten Punkt aus erleben möchte, nimmt einfach die einzige Zahnradbahn Großbritanniens direkt zum 1.085 Meter hohen Gipfel des Mount Snowdon. Die Dampflok fährt von etwa Mitte März bis Ende Oktober und überwindet etwa 1.000 Höhenmeter.
2. Bieszczady-Nationalpark, Polen - 4,9 ★ aus 10.295 Bewertungen
Auf Platz zwei folgt der Bieszczady-Nationalpark in Polen, der sich über 292 km² erstreckt und eine der unberührtesten Landschaften in ganz Europa ist. Die Ursache dafür ist eine traurige, wurden im Jahr 1947 mit der “Aktion Weichsel” innerhalb kürzester Zeit um die 100.000 Dorfbewohner zwangsumgesiedelt. Folglich liegt der Park abgeschieden von der Zivilisation und wird hauptsächlich von Tieren bevölkert: Bären, Wölfe, Luchse, Großwild und Wisente finden hier ein Paradies vor. Da 70 Prozent des Parks für Besucher gesperrt sind, sind Tiere und Natur größtenteils ungestört. Wer dieses Schutzgebiet besucht und auf den angelegten Wegen spaziert, findet eine nahezu ursprüngliche Landschaft und absolute Ruhe vor. Pittoresk schlängeln sich Flüsse vor sanften Hügeln und oftmals ist weit und breit kein Mensch zu sehen. Dieser Park ist eine hervorragende Alternative zu überlaufenen Touristenmagneten!
3. Nationalpark Rila, Bulgarien - 4,9 ★ aus 7.990 Bewertungen
80.000 Hektar den größten Berg Bulgariens (Musala, 2.925 Meter), 120 eiszeitliche Seen, in der Zeit der Schneeschmelze sogar mehr, sowie zahlreiche idyllische Wanderwege. Für ein besonderes Naturerlebnis sollte die Wanderung entlang der sieben Rila-Seen in Angriff genommen werden. Nicht verpassen: Auf 1.147 Metern liegt das Rila-Kloster aus dem 10. Jahrhundert, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und eine der größten orthodoxen Klosteranlagen ist. Weitere besondere Sehenswürdigkeiten sind der einzige aktive Geysir Südosteuropas in Saparewa Banja, im Norden und die Lehm-Pyramiden in Stob am Rande des Nationalparks.
4. Nationalpark Ordesa y Monte Perdido, Spanien - 4,9 ★ aus 7.795 Bewertungen
Wer Fantasy-Filme mag, wird die Landschaft im Nationalpark Ordesa y Monte Perdido lieben! Karge Gebirgshänge, mancherorts in schillernden Farben, lassen einen durchaus an die trostlose Gegend von Mordor, im “Herr der Ringe” denken. Das Gefühl wird durch die Lage des Nationalparks in der Region Aragón (dt.: Aragonien) sowie durch den dem Park namensgebenden Berg Monte Perdido, zu Deutsch “Verlorener Berg”, verstärkt. Wen es jetzt noch nicht in den Füßen juckt, der sollte wissen, dass der Nationalpark auch als Grand Canyon Spaniens bezeichnet wird, zum UNESCO-Welterbe gehört und landschaftlich unglaublich viel zu bieten hat. Malerische Täler umgeben von schroffen Gebirgszügen, tiefe Schluchten, rauschende Wasserfälle sowie grandiose Aussichtspunkte warten nur darauf, entdeckt zu werden. In den Sommermonaten dürfen nur offizielle Busse in den Nationalpark. Den Großteil des Gebiets gilt es aber, zu Fuß zu erkunden - die perfekte Möglichkeit, vollkommen in die Natur einzutauchen!
5. Nationalpark Sächsische Schweiz, Deutschland - 4,9 ★ aus 5.897 Bewertungen
Auch Deutschland ist mit dem Nationalpark Sächsische Schweiz in den Top Ten der beliebtesten Nationalparks Europas vertreten. Die Felsenlandschaft des Elbsandsteingebirges sucht deutschlandweit ihresgleichen und das Motto des Nationalparks “Bizarre Felsen – Wilde Schluchten“ wird dem dramatischen Erscheinungsbild auf jeden Fall gerecht. Wer einmal die Sächsische Schweiz aufsucht und Etappen des berühmten Malerwegs bewandert, der versteht sofort, wie Maler wie Caspar David Friedrich durch die Landschaft zu ihren romantischen Meisterwerken inspiriert wurden. Insgesamt setzt sich der Nationalpark aus drei Schutzzonen und einer Kernzone zusammen. In letzterer gilt ein strenges Wegegebot und wer die Wege verlässt, muss mit einem Bußgeld rechnen. Auf den markierten Wegen gibt es ohnehin genug zu entdecken.
6. Nationalpark Heuscheuergebirge, Polen - 4,9 ★ aus 5.752 Bewertungen
Dramatische Felslandschaften erwarten einen ebenfalls im Nationalpark Heuscheuergebirge (poln.: Góry Stołowe). Skurril geformte Felsformationen aus Sandstein und atemberaubende Tafelbergstrukturen versetzen auch hier die Besucher in eine Fantasywelt. Der knapp 64 km² große Park besteht fast komplett aus Wäldern, die zu ausgedehnten Spaziergängen einladen. Das absolute Highlight des Nationalparks sind die “Pilzfelsen”, die wie überdimensionale Pilze im Wald stehen und das Gefühl, in ein Märchen eingetaucht zu sein, noch verstärken. Abgesehen davon locken die Felsenstadt und das Felsenlabyrinth große und kleine Gäste an. Unbedingt besucht werden sollte auch der höchste Berg des Parks, der Große Heuscheuer (919 Meter). Der beeindruckende Tafelberg ist in den letzten 70 Millionen Jahren vorwiegend durch Wind und Wasser geformt worden.
7. Durmitor-Nationalpark, Montenegro - 4,9 ★ aus 5.483 Bewertungen
Wer das Abenteuer sucht, wird im Durmitor-Nationalpark fündig. Paragliding, Rafting, Dirt Bike Riding oder mit einer Zip Line über die Tara-Schlucht fliegen - alles ist hier möglich! Natürlich kann das Bergmassiv, das 48 Gipfel mit einer Höhe über 2.000 Meter besitzt, auch in Ruhe bewandert werden und im Winter lockt das Skigebiet Wintersportler an. Jeder kommt in diesem UNESCO-Weltnaturerbe auf seine Kosten! Die größten Attraktionen sind sicherlich der Schwarze See bei Zabljak, der bei passendem Wetter die ihn umgebende Landschaft spiegelt, sowie die Tara-Schlucht, die an ihrer tiefsten Stelle 1.300 Meter misst. Über die tiefste Schlucht Europas führt eine 365 Meter lange Brücke, die spektakuläre Ausblicke bietet! Doch wer nicht schwindelfrei ist, sollte sich überlegen, ob nicht ein Bild der malerischen Brücke ausreicht.
8. Nationalpark Olymp, Griechenland - 4,9 ★ aus 2.191 Bewertungen
Mit Platz acht im Ranking der beliebtesten europäischen Nationalparks geht es in das Reich der Götter. Der sagenumwobene Olymp wurde im Jahr 1938 zum ersten Nationalpark Griechenlands ernannt. Den alten Mythen nach war Mytikas, der höchste Gipfel des Olymps (2.918 Meter) der Treffpunkt der Götter, und der etwas niedriger liegende Gipfel Stefani (2.909 Meter) der Thron des Göttervaters Zeus. Wen es in diese Höhen verschlägt, kann das Gefühl, über der Welt zu thronen, sicherlich nachempfinden. Zwei weitere Gipfel in ähnlichen Höhenlagen, Skolio (2.911 Meter) und Skala (2.866 Meter), werden Bergsteiger ebenfalls begeistern. Informationen zu Wanderwegen, Klöstern und antiken Stätten in der Umgebung sowie zu heimischen Pflanzen und Tieren gibt es im Besucherzentrum bei Litochoro. Der Ort ist gleichzeitig ein hervorragender Ausgangspunkt für Ausflüge.
9. Jotunheimen-Nationalpark, Norwegen - 4,9 ★ aus 2.058 Bewertungen
Von den Göttern zu den Riesen: Der Jotunheimen-Nationalpark in Norwegen wird als “Reich der Riesen” bezeichnet, immerhin ragen hier über 250 Gipfel mehr als 1.900 Meter in das Himmelszelt. Der höchste Gipfel ist der Galdhøpiggen (2.469 Meter). Dabei sind die höchsten Höhen in diesem Nationalpark nicht unbedingt die beliebtesten Ziele. In großen Mengen schieben sich Parkbesucher zwischen Mitte Juni und Mitte September vor allem den Besseggen-Grat entlang - es sind etwa 17.000 jeden Monat! Belohnt werden die Mühen durch grandiose Ausblicke auf den Fluss, Gebirgsseen und bildschöne Gipfelpanoramen. Wer mehr Wert auf Einsamkeit legt, sollte unbekanntere Täler aufsuchen, z.B. das nicht weniger malerische Leirungsdalen.
10. Nationalpark Vikos-Aoos, Griechenland - 4,9 ★ aus 1.869 Bewertungen
Griechenland ist wie Polen mit zwei Nationalparks in diesem Ranking vertreten und schließt die Top Ten mit dem Vikos-Aoos-Nationalpark, gelegen in einer Region, die Zagori genannt wird. Benannt ist der Nationalpark nach zwei Schluchten, wovon die Vikos-Schlucht die bekanntere ist - nicht zuletzt, weil sie im Guinness-Buch der Rekorde steht. Der Grund: Das Verhältnis zwischen der tiefsten Stelle und der niedrigsten Breite ist weltweit das größte. Eine krumme Steintreppe voller Serpentinen, die Stufen von Vradeto, führen direkt in die Schlucht hinab. Ebenfalls faszinierend: Die 45 Dörfer der Zagori-Region sind über alte Bogenbrücken aus Stein sowie sich schlängelnde Eselspfade miteinander verbunden. Sie bilden heute das Streckennetz für Tageswanderungen und Mehrtagestouren und liefern idyllische Panoramen, die einen ins Mittelalter zurückversetzen.
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